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Und plötzlich gehörst du ihm...

Und plötzlich gehörst du ihm...

Titel: Und plötzlich gehörst du ihm... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merel von Groningen
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kommen. Dann stellte sich wieder die Frage: War Karin zu Hause, und
führten wir die Hunde aus, oder arbeitete sie, und wir würden uns mit Mike
vergnügen?

 
     
     
    S o lief das ein paar Wochen, bis
Anne und ich anfingen, uns zu streiten.
    Als wir eines Tages zu Mike
radelten, erzählte sie plötzlich, dass ihre Mutter ihr verboten hätte, nach der
Schule mit mir zu Mike zu fahren.
    »Hast du ihr gesagt, dass du
verliebt in ihn bist?«, fragte ich.
    »Nein«, sagte sie schnell,
»wenn sie das erfährt, darf ich überhaupt nicht mehr auf die Straße. Ich habe
ihr erzählt, dass wir die Hunde ausführen und dass du ihn sehr nett findest.«
    Ich schaute sie wütend an. »Wie
kannst du so etwas sagen? Ich bin doch nicht verliebt in ihn, und wenn meine
Mutter das mitbekommt, darf ich auch nicht mehr zu Mike. Das ist nicht lustig!«
Ich kämpfte mit den Tränen. Wie konnte sie mir das antun? Sie schob die Schuld
einfach mir in die Schuhe.
    »Weshalb will deine Mutter
eigentlich nicht mehr, dass du ihn besuchst?«, fragte ich, wütend wie ich war.
    »Sie hat gehört, dass er eine kriminelle
Vergangenheit hat, und jetzt meint sie, ich sollte dich warnen.«
    Überrascht blickte ich sie an.
»Warnen? Wovor? Du hast mich doch zu ihm gebracht, erzähl deiner Mutter
gefälligst die Wahrheit. Und sorg dafür, dass nicht irgendwelche komischen Geschichten
bei meiner Mutter ankommen, sonst sag ich ihr, wie es in Wirklichkeit aussieht,
Anne!«
    Stocksauer fuhr ich nach Hause.
    »Du kommst aber früh«, sagte
meine Mutter. »Waren deine Freunde nicht da?«
    »Doch, aber ich muss diese
Woche noch jede Menge Hausaufgaben machen«, log ich. Ich ging in mein Zimmer,
legte mich aufs Bett und nahm mir vor, mich nie mehr mit Anne zu treffen. Für
mich war das keine Freundschaft. Ich hatte alles geheim gehalten, und sie legte
mich rein. Das nahm ich ihr wirklich übel.
    Es klopfte an der Tür. Meine
Mutter. »Da ist jemand für dich am Telefon.«
    Im Wohnzimmer griff ich nach
dem Hörer und sagte, immer noch mit wütender Stimme: »Ja?«
    »Hallo, hier ist Anne«, klang
mir ihre Stimme durchs Telefon entgegen. »Bist du noch sauer auf mich?«
    Ich antwortete nicht.
    »Ich habe meiner Mutter
erklärt, dass ich in Mike verliebt war und dass es jetzt vorbei ist. Ich habe
versprochen, nicht mehr zu ihm zu gehen.«
    »Oh!«, sagte ich überrascht.
»Ist das so?«
    »Natürlich nicht, Mann!«, hörte
ich sie am anderen Ende der Leitung. »Wir gehen einfach heimlich hin.«
    »Einverstanden«, sagte ich
kühl, »Hauptsache, du ziehst mich nicht in deine Probleme rein.«
    »Sehen wir uns morgen?«
    »Ja, wir sehen uns morgen in
der Schule.«
    »Bis dann«, sagte Anne, und wir
legten auf. Ich ging auf mein Zimmer und machte mich an meine Hausaufgaben für
den Rest der Woche, dann war ich fein raus. Ich bräuchte nur noch die
Unterschrift zu fälschen.

 
     
     
    E s war ein schöner, sonniger
Tag. Eigentlich verlief inzwischen ein Tag wie der andere, doch heute war ein
besonderer Tag. Mike hatte uns eingeladen, mit all seinen Freunden im Kanal
schwimmen zu gehen. Anne und ich fuhren so schnell wir konnten nach Hause, um
unsere Schwimmsachen zu holen. Danach radelten wir zu Mike, von wo es zum Kanal
gehen sollte.
    Um halb zwei standen wir bei
ihm vor der Tür. Niemand öffnete. Wir fürchteten, dass aus dem Schwimmabenteuer
nichts werden könnte, und fragten uns, wo Mike abgeblieben sein könnte.
    »Er ist hier!«, hörten wir
jemanden aus einem Fenster im vierten Stock des gegenüberliegenden Hochhauses
rufen. Es war der Nachbar, wie Mike ihn zu nennen pflegte. Wenn er alleine war,
ging er immer ein Bier bei ihm trinken. Noch bevor wir antworten konnten, war
Mike nach unten gekommen und schnappte sich schnell sein Fahrrad.
    Auf dem Weg zum Kanal fragte
ich ihn, weshalb er kein Auto hatte.
    »Ach«, sagte er ruhig, »ich hab
den Führerschein abgeben müssen. Ich hatte zu viel getrunken, und sie haben
mich mal wieder erwischt. Ist auch egal, sie haben mir schon so viele
Geldstrafen aufgebrummt. Ich hab nicht eine bezahlt, und was ist passiert? Du
siehst ja, ich laufe immer noch frei herum. Außerdem kann ich auch ohne
Führerschein ein Auto fahren. Ich fürchte nur, irgendwann werd ich mal wegen
all der Bußgelder in den Knast müssen, aber das erfahre ich schon noch früh
genug.«
    Cool, dachte ich, dieser Mike
ist wirklich knallhart. Dass er sich das alles traut, der hat wirklich vor
niemandem Angst.
     
    »Es gefällt mir überhaupt
nicht,

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