Und ploetzlich sind sie 13
unkooperativ sind?
Wie kann man beschädigtes Vertrauen
wieder aufbauen?
Claudia fragte unsere Söhne einmal: „Wenn ihr etwas an mir ändern könntet, was würdet ihr ändern?“
Einer gab zur Antwort: „Dass du mir hundertprozentig vertraust!“
Fritz Ridenour berichtet, dass er in Elternseminaren stets einen wichtigen Grundsatz deutlich macht: „Sie können nichts dabei verlieren, wenn Sie Ihrem Teenager Vertrauen entgegenbringen; es gibt keine vernünftige Alternative. Misstrauen erzeugt wiederum Misstrauen, aber wenn Sie nicht aufhören, Vertrauen in Ihr Kind zu setzen, wird diese Botschaft früher oder später bei ihm ankommen.“ 29
Fünf Vertrauenskiller
Wenn zwischen Ihnen und Ihrem Teenager keine vertrauensvolle Beziehung besteht, ist es jetzt an der Zeit, das Vertrauen neu aufzubauen. Versuchen Sie herauszufinden, wodurch das Vertrauen, das normalerweise zwischen Eltern und Kind besteht, getrübt wurde. Vielleicht ist einer der folgenden fünf Vertrauenskiller daran schuld.
Vertrauenskiller Nr. 1: Einmal versagt – immer versagt
Es passiert häufig, dass Jugendliche einen Fehler machen und als Reaktion von den Eltern zu hören kriegen: „Wenn ich dir in diesem Bereich nicht vertrauen kann, wie soll ich dir dann auf anderen Gebieten etwas zutrauen?“
Vertrauen ist nichts, was man einmal und nie wieder gewährt; Vertrauen muss dem anderen immer und immer wieder neu entgegengebracht werden. Wenn wir einmal enttäuscht wurden, liegt es nahe zu denken: „Wie kann ich meinem Sohn noch vertrauen? Er hat mich belogen. Das kann wieder passieren.“
Aber: Wenn wir nicht bereit sind, neu Vertrauen zu investieren, hat unser Kind keine Chance, seinerseits wieder Zutrauen zu fassen. Vielleicht sagen Sie etwas wie: „Aus dieser Situation haben wir alle etwas gelernt. Du hast gemerkt, wie wichtig es ist, dass du offen sagst, was du denkst und tust. Das ist doch wirklich ein Fortschritt. Wenn wir uns alle Mühe geben, dann können wir das Vertrauen zwischen uns in 24 Stunden wiederherstellen.“ Vielleicht erscheint Ihnen das zu kurz oder vielleicht glauben Sie auch, eine solche Bemerkung baue Druck auf. In unserer Familie hat sich dieses Vorgehen aber immer wieder bewährt. Wenn wir nur einen Tag lang alle bemüht waren, Vertrauen zu gewähren, hat uns das immer weitergebracht.
Vertrauenskiller Nr. 2: Urteilen, ohne die näheren Umstände zu kennen
Jeder hat das Recht, angehört zu werden. Sehen Sie Ihr Kind so lange als unschuldig an, bis Sie vom Gegenteil überzeugt werden? Eltern neigen dazu, sofort das Schlimmste anzunehmen, bevor sie alle Fakten kennen.
Bekannte von uns, Jonas und Katharina, waren über das Wochenende weg gewesen; ihr Sohn war zu Hause geblieben. Als sie zurückkehrten, war er nicht zu Hause, aber in der Küche quoll das Spülbecken von leeren Bierdosen über. Jonas erzählte später, sein erster Impuls sei gewesen, sich auf seinen Sohn zu stürzen, sobald der nach Hause kam, und ihn zur Rede zu stellen, warum er ihr Vertrauen missbraucht habe. Stattdessen hielt er sich wohlweislich zurück und wartete, bis der Junge eine Erklärung für das Geheimnis lieferte. Und was kam dabei heraus? Irgendjemand hatte die Bierdosen über den Zaun in den Garten geworfen, und der Junge hatte Angst, dass die Nachbarn denken könnten, er und seine Freunde hätten eine wilde Party gefeiert. Um Gerede zu vermeiden, hatte er die Dosen ausgespült und sie im Spülbecken gestapelt und er wollte sie ohne Aufsehen später beseitigen.
Indem er das Positive annahm – in diesem Fall, dass es eine einleuchtende, für den Jungen entlastende Erklärung gab –, vermied der kluge Vater, dass das Vertrauen zwischen seinem Sohn und ihm einen Riss bekam.
Vertrauenskiller Nr. 3: Mangelnde Freiheit
Manche Eltern begegnen ihren Kindern in der Grundhaltung: „Verdient euch erst einmal unser Vertrauen, dann werden wir euch auch vertrauen.“ Und dann stellen sie eiserne Regeln auf, die dem Jugendlichen keinerlei Spielraum lassen.
Solche Eltern müssen sich die Frage stellen lassen: „Wie kann Ihr Kind unter Beweis stellen, dass es vertrauenswürdig ist, wenn Sie ihm nicht einen gewissen Freiraum zugestehen, in dem es eigene Entscheidungen treffen kann?“
Kurz nachdem unser Sohn den Führerschein gemacht hatte, durfte er das Auto nehmen, um zu seinem Job im Tennisclub zu fahren. Als Dave eines Morgens eine Tasche mit Büchern herausholen wollte, die er im Kofferraum gelassen hatte, entdeckte er zu seiner
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