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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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dass sie bei dem Wohltätigkeitsball aneinandergeklebt hatten. Das hätte man nicht vermutet, wenn man sie jetzt so sah, zugeknöpft bis zum Hals, in Schwarz und Braun. Hadley litt nicht unter Hemmungen – wenn man scharf aufeinander war, warum dann nicht zusammen in die Kiste springen und es hinter sich bringen? –, und in diesem Moment war sie dankbar dafür. Wenn Van Alstyne mit der Pastorin beschäftigt war, würde er sich vielleicht nicht fragen, wie gut Hadley ihre Arbeit als Polizistin erledigte, wenn sie nicht einmal wusste, wo ihre Kinder steckten.
    Reverend Clare schlang die Arme um sich. Die Hände des Chiefs zuckten. Er trat von einem Fuß auf den anderen und zwinkerte, als wäre ihm gerade erst aufgefallen, dass Hadley anwesend war. »Officer Knox, haben Sie noch etwas entdeckt?«
    »Granddad sagt, dass alles, was noch hier ist, ihm gehört.« Sie hob die Stimme. »Einschließlich zwei Schachteln Zigaretten.«
    Granddad schlug die Kühlschranktür zu und brachte Genny und Hudson zwei Dosen Limo. »Kann ich doch nicht einfach wegschmeißen. Weißt du, was eine Schachtel heutzutage kostet?«
    Der Mund des Chiefs zuckte. »War in der, äh, Küsterkammer irgendetwas nicht an Ort und Stelle, Mr. Hadley? So als hätte man es verschoben, um etwas anderes zu verbergen?«
    Der Hausmeister schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Und der Rucksack war auch nicht versteckt. Hing einfach am Haken, wo meine Jacke und meine Regensachen sind.«
    Der Chief musterte Reverend Clare.
    Sie zuckte die Achseln. »Keine Ahnung«, beantwortete sie die Frage, die er nicht laut gestellt hatte. »Ich habe nie erlebt, dass er etwas getan hätte oder irgendwo gewesen wäre, was diese zehntausend Dollar erklären könnte. Er hat hier gearbeitet und ein paarmal mit einem unserer Freiwilligen die spanischsprachige Messe im Sacred Heart in Lake George besucht. Das war alles. Elizabeth hat ihn gelegentlich zur Farm deiner Schwester gefahren, damit er sich mit den Männern treffen konnte, aber sie hat ihn von dort immer direkt wieder zur Kirche oder zum Pfarrhaus gebracht.«
    »Du hast gesagt, er hätte den Rucksack von Janets Farm mitgebracht, und zwar am Morgen des Tages, an dem ihr überfallen wurdet.«
    »Stimmt. Was drin war, weiß ich aber nicht.« Stirnrunzelnd betrachtete sie den Rucksack.
    »Bei so viel Geld denke ich an Drogen.« Er lehnte sich gegen den Tresen, auf dem sich die Geldbündel stapelten wie eine Barauszahlung des Teufels. »Aber ich würde gutes Geld wetten, dass Esfuentes nichts mit dem Handel zu tun hat. Also stellt sich die Frage, wem dieses Geld gehört.«
    Die Pastorin wurde blass. »O Gott, glaubst du, es gehört jemandem hier in der Kirche?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich halte zwar alles für möglich, aber angesichts der Tatsache, dass Mexikaner den Drogenhandel hier oben kontrollieren und Esfuentes erst vor drei oder vier Monaten aus Mexiko eingereist ist, konzentriere ich mich darauf.«
    »Was, wenn das Geld gar nichts mit dem Verkauf von Dope zu tun hat?« Hadley stand auf, entfernte sich von ihren Kindern. »Was, wenn es aus … aus …« Die einzige andere ihr bekannte Industrie, in der solche Mengen an anonymem Geld zirkulierten, war die Pornoindustrie. Die würde sie auf keinen Fall zur Sprache bringen. »Von was anderem stammt?«
    »Zum Beispiel?«
    »Vielleicht gehört das Geld den Männern, die nach Norden gekommen sind, und Amado hat es für sie aufbewahrt«, schlug Reverend Clare vor. »Vielleicht haben sie es ihm gegeben, weil sie dachten, so sei es sicherer. Schwester Lucia hat mir erzählt, dass viele der Wanderarbeiter ihr Geld nicht zur Bank bringen.«
    »Gute Idee, aber die Waffe erklärt das nicht.«
    Enttäuschung malte sich auf ihrem Gesicht. »Oh. Stimmt.«
    »Da wir gerade darüber sprechen. Wir müssen zurück zum Revier und die Labortechniker darauf ansetzen.« Er hob die Beweisbeutel hoch und schob sie in den Rucksack. Er schaute hinüber zum Ende der Kücheninsel, wo Genny und Hudson mittlerweile Geburtstagskuchen in sich hineinstopften. »Officer Knox, brauchen Sie eine Pause, um Ihre Kinder nach Hause zu fahren?«
    Sie konnte spüren, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. »Nein, Sir. Mein Großvater wird sich um sie kümmern.«
    Er sah Clare an. »In der Kirche?«
    »Das ist kein Problem, Hadley.« Clare legte Hadley die Hand auf den Arm. »Schade nur, dass sie …« Sie warf einen Blick auf den Rucksack und biss sich auf die Lippe.
    Dass sie die Waffe und das Drogengeld

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