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Und verfuehre uns nicht zum Boesen - Commissaris van Leeuwens zweiter Fall

Und verfuehre uns nicht zum Boesen - Commissaris van Leeuwens zweiter Fall

Titel: Und verfuehre uns nicht zum Boesen - Commissaris van Leeuwens zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Cornelius Fischer
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Treppe und dem Fenster zur Feuerleiter, und sein Blick flog hin und her, und er hatte noch immer den Vertrag in der Faust, und Radschiv erreichte den Mercedes und versuchte, den Kofferraum zu öffnen, aber es gelang ihm nicht sofort, und weil die Sirene näher und näher kam, sprang Radschiv in den Wagen und ließ den Motor an und legte den Rückwärtsgang ein.
    Alles geschah so schnell.
    Dekker schoss, bevor er die oberste Stufe erreicht hatte. Die Kugel traf das Geländer und prallte klirrend ab. Pamit duckte sich, dann lief er gehetzt auf das kleine Fenster zu. Im Laufen steckte er den Vertrag in den Mund, hielt ihn mit den Zähnen fest, um die Hände frei zu haben. Er musste das Fenster erreichen. Er musste.
    Radschiv trat das Gaspedal voll durch, erst im Rückwärtsgang und dann im ersten Vorwärtsgang. Er riss den Wagen herum. Die Reifen drehten durch, und Staub und kleine Steinchen prasselten gegen die Karosserie. Er schaltete wieder. Auf der Straße vor dem Tor flackerte jetzt schon der blaue Schein, den die Polizeiwagen vorauswarfen, aber Radschiv musste vor ihnen am Tor sein, und wenn er in die andere Richtung fuhr, konnte er den Wagen wegbringen, er konnte ihn verschwinden lassen, bevor die Polizisten den Kofferraum öffneten und die Beweise fanden und niemand ihm glaubte, wenn er sagte, dass er allein an allem schuld war.
    Alles geschah so schnell.
    Pamit hatte das Fenster erreicht und schwang ein Bein über den Sims, hinaus in die Dunkelheit. Dekker blieb kurz stehen. Es waren nur noch drei Stufen bis zur Balustrade, trotzdem blieb er stehen. Mit einer Hand klammerte er sich an das Geländer, mit der anderen hob er die Pistole. Sie schien jetzt sehr schwer zu sein.
    Shak stemmte sich hoch, gestützt von Mira, und rief etwas auf Hindi und deutete aufs Dach.
    Pamit sah zu ihm hinunter. Er schien auf dem Fenstersims zu schweben, mit der im Wind flatternden Schlafanzugjacke, den Vertrag noch immer zwischen den Zähnen. Einen Moment lang kümmerte er sich nicht um Dekker, und in diesem Moment drückte Dekker ab. Die Kugel schlug Mörtelsplitter aus der Wand nebendem Fenster, und Pamit zog hastig das zweite Bein über den Sims, und nur sein Gesicht mit dem Papier im Mund schwebte noch eine oder zwei Sekunden vor dem Hintergrund des Nachthimmels. Dann stieß er einen überraschten Schrei aus, als er das Gleichgewicht verlor, und der Wind riss ihm das Papier von den Lippen, als er fiel.
    Radschiv hielt die Augen auf die Straße gerichtet, auf die Straße und auf das flackernde blaue Licht im Rückspiegel, als er an der Halle vorbeiraste. Er sah nicht nach oben zur Feuerleiter oder zu dem kleinen Fenster in der Hallenwand, und er hörte nichts als die Sirene des näher kommenden Polizeiwagens, und deswegen bemerkte er die herunterstürzende Gestalt zu spät, erst als sie vor dem Wagen auf den Asphalt schlug. Er bremste so scharf, dass er mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe prallte, aber nicht scharf genug, denn es gab einen zweiten Aufprall, und der Körper auf der Fahrbahn wurde noch einmal hochgeschleudert, bevor er reglos im Licht der Scheinwerfer liegen blieb. Es war ein schmaler Körper in einem hellblauen Schlafanzug, wie Pamit ihn trug.
    Langsam zog Radschiv die Handbremse an, stieg aus und ging mit schleppenden Schritten um den Wagen herum.
    Alles blieb stehen.
     
    Das Magnetlicht auf dem Dach tauchte die Straße in rhythmisches Blau. Der Commissaris kümmerte sich nicht mehr um De Vries und dessen Pistole, und De Vries kümmerte sich auch nicht mehr um ihn, und Van Leeuwen ging auf den Mercedes zu, der mit offener Tür in der Mitte der Fahrbahn stand. Eins der Rücklichter war kaputt, der Motor lief leise. Es gab noch ein anderes Geräusch, einen lang gezogenen kreischenden Laut irgendwo vor dem stehenden Wagen.
    Mit jedem Schritt wurde ihm kälter, und als der lang gezogene Laut anschwoll, klang es wie Metall, das zu Schrott zusammengepresst wurde, nur dass er aus der Kehle eines Menschen drang. Er ging an dem Mercedes vorbei. Davor, auf der Straße, kniete Radschiv Sharma. Er presste etwas an sich, das einer großen Puppe ineinem hellblauen Schlafanzug ähnelte. Der Kopf der Puppe ruhte an seiner Schulter und bewegte sich mit ihm auf und ab, denn er beugte sich immer wieder vor und kam wieder hoch, beugte sich vor und kam wieder hoch, und dabei schrie er und rang um Luft, schrie und schrie und schnappte keuchend nach Luft, bevor er wieder schrie.
    Der Commissaris sah nach oben. Aus dem

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