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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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»Elephant an Alpha One - Alpha One, bitte kommen. Statusmeldung.«
    Ich aktivierte das ohrstöpselgroße Funkgerät. »Alpha One an Elephant. Status unverändert.« Meine eigene Stimme klang fremd. Plötzlich bemerkte ich das Echo jeden Geräuschs in dem leeren Stollen.
    »Elephant an Alpha One. Hältst du das für ein Picknick, Alpha One?« Der Empfang war schlecht, denn die häufigen elektrischen Entladungen in der niederen Atmosphäre von Pherostine störten sämtliche Funkwellen. Die häufigen Gewitter auf dem Planeten hatten vermutlich ähnliche Ursachen.
    Pherostine war sprichwörtlich dafür geworden, dass die freie Punkt-zu-Punkt-Kommunikation so unzuverlässig war wie ein Esel-Beta-Humanoid. Daher benutzten die meisten Bewohner hier das von United kontrollierte engmaschige Netz aus Richtfunkstrecken oder - ganz antiquiert - Kabeltelefon. Wegen dieser Störungen hatte ich seit Betreten der Mine in regelmäßigen Abständen eine Kette daumengroßer Powerrelais deponiert, die das Signal meines Ohrhörers zunächst zu der interstellaren Komstation Richfield auf William’s Peak sandten, einer der höchsten geologischen Erhebungen nördlich von Carabine. Dort wurde es als harmloser Astrologiesender durchgeschleust und schließlich zur Apathos Vierhundert übermittelt, die sich momentan hinter einem der Monde des Planeten verbarg. Ich schätzte das sehr - es war gut, unter Tage nicht allein zu sein.
    Ich schnallte mir den Respirator des Gardeurs vor das Gesicht, denn an meinem war der Riemen kaputt, und ich brauchte beide Hände. Seit ich die Pumpen und Sensoren sabotiert hatte, hatten sich hier unten vermutlich bereits die Xenandämpfe gesammelt. Ich humpelte zu der SpotLite und hob sie auf, dann steckte ich auch die MarkVIII in meinen Rucksack - ein Kollege sammelte solche Memorabilia. Schließlich lud ich mir den schweren und schlaffen Leichnam auf die Schultern, denn ich wusste nicht genau, wann mein Chef den Befehl zum Sprengen geben würde.
    Wenn jemand hier runterkam und aus Versehen darüberstolperte, wäre die Hölle los. Also wankte ich unter dem Gewicht zu dem Loch am Stollenende, um zu beenden, weshalb ich gekommen war.
    Ich überlegte kurz, den Zündsatz schon jetzt an die Kabel des Bohrkopfs zu setzen - sein zartes Summen drang aus dem Rucksack zu mir heraus -, doch ich entschied mich dagegen, denn das hätte bedeutet, dass ich den Mann hätte absetzen und wieder aufheben müssen. So stark bin ich mit meinen nicht ganz 1,60 dann doch nicht.
    Über ein Geröllfeld stieg ich hinunter in die dunkle Höhle. Große und kleine Brocken gerieten unter meinen Füßen ins Rutschen, und ich ließ den Leichnam beinahe fallen, um das Gleichgewicht zu halten. Mit nur auf einen winzigen Bereich eingeschränktem Gesichtsfeld konzentrierte ich mich auf meine anderen Sinne. Das Echo, das an meine Ohren drang, verriet mir, dass ich mich in einer großen Tropfsteinhöhle befand. An mehreren Stellen konnte ich vereinzeltes Tröpfeln hören, und jeder Schritt verursachte ein deutliches Echo. Aufdringlicher waren allerdings das brennende Gefühl auf der Haut, das die Substanz verursachte, sowie der Geruch.
    Die penetranten Kohlenwasserstoff-Ausdünstungen des Xenans legten sich wie ein öliger Film über Kleidung und Haar und drangen selbst durch meinen Respirator. Jetzt bereute ich, dass ich den beschädigten Re-spirator des Wachmanns genommen hatte, statt das kaputte Band meines eigenen zu reparieren, denn bereits als ich die Geröllhalde verlassen und festen Felsboden erreicht hatte, spürte ich, wie mein Kopf sich leichter anfühlte -
    Sauerstoffmangel, nahm ich an. Wenn ich nicht gleich den Sternen durch die Höhlendecke hindurch neue Namen geben wollte, durfte ich keine Zeit verlieren.
    Ich ließ den Leichnam des Wachmannes neben dem flüssigen Xenanvorkommen zu Boden gleiten. Der See wirkte unter dem Licht der SpotLite beinahe wie Wasser; erst auf den zweiten Blick sah man an den mikroskopischen Wellen, die meine Schritte hervorriefen, und an der seltsam durchweichten Uferzone, dass sie ungewöhnlich leicht sein musste. Tatsächlich zog sich die Flüssigkeit, Newton verspottend, die Felsen hinauf und bildete unerklärliche Senken im See. Waren das bereits die Auswirkungen der Xenandämpfe? Ich presste mir den Respirator dichter vor Nase und Mund und beschloss, mich zu beeilen.
    Der Planet Pherostine gehörte beinahe vollständig dem Mega-Konzern United Industries. Nur einige Ländereien waren inzwischen in

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