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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Schrecksekunde zu überwinden, trat Xtl in die nächste Wand. Die beiden Männer sahen nur noch eine verschwommene rote Bewegung im hell erleuchteten Korridor, und die Erscheinung war verschwunden. Xtl bemerkte, wie sie mit ihren Energiewaffen auf die Wand hinter ihm feuerten, eine hilflose und unnütze Geste.
    Sein Plan stand jetzt fest. Er würde ein halbes Dutzend Männer fangen und Guuls aus ihnen machen. Dann würde er die anderen töten und zu dem galaktischen System reisen, das sie als ihr Ziel gewählt hatten, um dort den erstbesten bewohnten Planeten zu besiedeln. Danach wäre die Eroberung der gesamten Galaxis nur eine Frage der Zeit.
     
    Morton stand im schimmernden Korridor und kämpfte gegen eine aufsteigende Übelkeit. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen, und jeder Muskel in seinem ungeschlachten Körper war gespannt wie ein Drahtseil. Nur acht Männer waren mit ihm um den Toten versammelt; aber an die zweihundert weitere beobachteten die Szene im Bordfernsehen. Als Morton die nervöse Reaktion seines Magens soweit gebracht hatte, daß er sprechen konnte, sagte er leise: »Nun, Doktor?«
    Dr. Eggert stand auf und betrachtete den Toten stirnrunzelnd, während er mechanisch seine Instrumententasche schloß.
    »Herzversagen«, sagte er.
    »Herzversagen!«
    »Ich weiß, was Sie meinen!« sagte Dr. Eggert mit abwehrend erhobener Hand. »Seine Zähne sind eingeschlagen, und alles deutet auf eine Gewalttat hin. Ich weiß auch, daß Huggins' Herz völlig in Ordnung war, als ich die letzte Reihenuntersuchung machte. Aber ich muß feststellen, daß alle Anzeichen auf Herzversagen als Todesursache hindeuten.«
    »Ich glaube das«, sagte einer der Umstehenden. »Als ich um die Ecke kam und dieses Ding sah, blieb auch mir beinahe das Herz stehen.«
    »Wir vergeuden unsere Zeit«, sagte von Grossen. »Wir können diesen Burschen schlagen, aber nicht dadurch, daß wir über ihn reden und das Schicksal seiner Opfer analysieren. Sollte ich als nächster dran glauben müssen, möchte ich sicher sein, daß meine Kollegen sich nicht mit meinem Leichnam aufhalten, sondern ihre Fähigkeiten darauf konzentrieren, meinen Tod zu rächen.«
    »Das ist ein Argument«, meinte Smith bedächtig. »Das Dumme mit uns ist, daß wir uns unterlegen fühlen, auch wenn niemand es offen zugeben möchte. Wir haben diese Bestie erst seit einer Stunde an Bord, und schon stehen wir vor dem ersten Opfer. Wir sollten darauf gefaßt sein, daß Huggins nicht das einzige bleiben wird. Das ist das eine. Das andere ist, daß wir eine Strategie brauchen. Nichts wäre jetzt verfehlter als ein blindwütiges Drauflosstürmen nach Art des gereizten Bullen. Kämpfen wir, aber organisieren wir den Kampf.«
    Morton nickte. »Meine Meinung, Smith. Nun, Pennons, in unseren zwanzig Abteilungen haben wir ungefähr drei Quadratkilometer Wände und Decken. Wie lange würde es dauern, das alles aufzuladen?«
    Der Ingenieur starrte ihn an. »Was? Ist das Ihr Ernst? Vermutlich könnte ich das Schiff innerhalb einer Stunde in ein einziges Kraftfeld verwandeln, aber damit wäre es ruiniert. Und jedes Lebewesen an Bord wäre wahrscheinlich tot ...«
    »Nicht jedes«, wandte von Grossen ein. »Wir vielleicht, aber nicht diese Kreatur. Ihr Instrument, Pennons, registrierte sekundenlange Aktivität, als das Teufelsding in Ihre Abschirmung rannte. Es waren mehrere Sekunden! Lassen Sie mich erklären, was das bedeutet. Das Prinzip, das seiner Fähigkeit, durch Wände zu schlüpfen, zugrunde liegt, ist einfach genug. Die Atome seines Körpers gleiten durch die leeren Räume zwischen den Atomen der Wände. Offenbar hat seine Rasse die Schwierigkeit überwunden, die in der Veränderung der Atomstruktur des Körpers liegt. Sie scheint sogar imstande zu sein, eine solche Veränderung auf ein Signal des Gehirns hin zu bewerkstelligen. Ein Kraftfeld ist natürlich eine andere Sache als eine Wand; es veranlaßte die Atome, freie Elektronen auszustoßen. Auf einen eindringenden Körper muß das eine fatale Wirkung haben, soweit meine Theorie den Vorgang richtig sieht. Ich möchte wetten, daß unser Freund diese Sekunden im Kraftfeld nicht als angenehm empfunden hat. Aber entscheidend ist, daß er sie überlebte.«
    Morton sagte: »Pennon, Sie könnten die Energieaufladung der Wände doch verstärken, nicht wahr?«
    »Nein«, antwortete Pennons zögernd. »Ich fürchte, die Wände würden es nicht aushalten. Sie würden schmelzen.«
    »Schmelzen?« schnaufte einer. »Langsam wird

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