Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
legen und sie halten. Auf den Gedanken hin riss die Panik sie hoch. »Ich bringe Delia über die Koppel zum Stall. Dazu muss ich über den Zaun springen.«
    Die Gestalt hinter ihr blieb still und sagte dann: »In Ordnung. Ich verlasse dich hier.«
    Eine feste Hand legte sich um ihre Taille. Kit versteifte sich, doch Jack benötigte sie zum Ausbalancieren, als er sich aus dem Sattel schwang. Er reichte Kit die Zügel. »Warte, ich werde die Steigbügel kürzer schnallen.«
    Jack zwang sich, klar zu denken, was ihm in seinem gegenwärtigen leicht berauschten Zustand nicht leicht fiel. Wenn er das Geschehene richtig beurteilte, müsste das, was unter dem Baum geschehen war, den Appetit einer Frau wecken.
    Doch etwas an Kits Reaktion warnte ihn, sich ihrer nicht zu sicher zu fühlen. Ihr Schweigen mochte sich schlicht und einfach auf ihre Erschöpfung zurückführen lassen, sie hatte einen außergewöhnlich heftigen Orgasmus erlebt. Doch es steckte noch mehr dahinter. Vielleicht ärgerte sie sich, dass es ihm so problemlos gelungen war, sie zu zähmen? Im Schutz der Dunkelheit grinste Jack flüchtig. Er hatte so eine Ahnung, dass sie sich vielleicht sträuben würde, mehr zu geben, als sie bereits gegeben hatte, jedenfalls nicht ohne ein weiteres Zugeständnis seinerseits. Und im Augenblick konnte er ihr gar nichts bieten, nicht einmal seinen Namen.
    Wie auch immer, wenn zwei weitere Nächte vergangen waren, würde sie in seinemBett liegen. Und er war bereit, seinen hart erarbeiteten Ruf zu verwetten, dass sie danach nicht so hochnäsig von ihm gehen würde.
    Jack richtete sich auf und zog seine Perücke aus der Satteltasche. Er trat zurück. »Wir sehen uns morgen in der alten Scheune.«
    Ausreden lagen Kit auf der Zunge, doch sie schluckte sie herunter. Sie hatten sich auf vier Wochen geeinigt, also sollte er auch vier Wochen bekommen. Mit einem kurzen Nicken wendete sie Delia und trieb sie über den Zaun.
     

Sechzehntes Kapitel
    Das Plätschern der Wellen gegen den Bug des Fischereiboots ging im Tosen der Brandung unter. Jack stand bis zu den Schenkeln im Wasser, straffte die Schultern und griff nach dem Fass, das Noah ihm reichte. Er balancierte es auf der Schulter und watete ans Ufer, wo die Ponys beladen wurden.
    Jack wartete darauf, dass die Männer, die die Fässer auf die Sättel der Pferde schnallten, ihm die schwere Last abnahmen, dann drehte er sich um und beobachtete das Treiben.
    Alles lief wie am Schnürchen. Vor seinen Augen legten sich die Männer in den entladenen Booten in die Ruder, und alle sechs glitten durch die Brandung wieder hinaus aufs Meer, um Fische zu fangen, bevor sie heimkehrten. Die letzten Fässer wurden auf Ponys geladen, dann sollten noch die Ballen Spitze, die an einem Felsbrocken in der Nähe gelagert waren, auf die Fässer gepackt und gesichert werden.
    Als die Ballen gebracht wurden, ließ Jack den Blick zur Klippe hinauf schweifen. Er hatte Kit am östlichen Ausguck stationiert, wusste aber nicht, wo sie sich tatsächlich aufhielt. Zweifellos hatte das starrsinnige Frauenzimmer seine Drohung wahrgemacht und sich weiter westlich aufgestellt. Am Vorabend war sie zum Treffen in der alten Scheune erschienen, war mit Verspätung hineingeschlüpft und hatte sich hinten in die Schatten gedrückt. Gleich nach der Besprechung des Plans für den nächsten Abend war sie verschwunden.
    Es hatte ihn nicht überrascht. Aber er wollte verflucht sein, wenn er sie in dieser Nacht entkommen ließ.
    Zwei Meilen weiter westlich zügelte Kit ihr Pferd. Sie war weit genug entfernt. Es war Zeit umzukehren, wenn sie, wie befohlen, Jack oben auf der Klippe treffen wollte. Aber immer noch saß sie da und blickte, ohne etwas zu sehen, nach Westen.
    Ihre Nerven wollten sich einfach nicht beruhigen, flatterten wie aufgeregte Schmetterlinge, sobald sie nur an Jack dachte. Seine Pläne für diese Nacht waren, soweit sie sie sich vorzustellen wagte, reiner Wahnsinn, aber wie sie die Ausführung vermeiden sollte, wusste sie auch nicht.
    Sie würde ihn treffen müssen, soviel war klar. Gab es eine Möglichkeit ihm das geplante »Später« auszureden? Seine Worte auf dem Heimritt nach dem unglückseligen Maskenball hatten keinen Zweifel daran gelassen, dass er ihre Neckereien als Ermutigung betrachtete. Kit verzog das Gesicht. Ihr war einfach nicht bewußt gewesen, wie stark ihre Wirkung auf ihn war. Ganz gleich, was die Gründe für seine Zurückhaltung gewesen sein mochten - sie war ihm in die Falle

Weitere Kostenlose Bücher