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Unheimlicher Horror: d. übernatürl. Grauen in d. Literatur ; Essay

Unheimlicher Horror: d. übernatürl. Grauen in d. Literatur ; Essay

Titel: Unheimlicher Horror: d. übernatürl. Grauen in d. Literatur ; Essay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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Reihe von Personen - alle diese Dinge sieht der Professor in einem schauerlichen Zusammenhang, und sie deuten ihm einen Zustand an, den jeden Freund und Wohltäter der Menschheit empören muss. Er nimmt den idiotischen Jungen in seine Dienste; dieser plappert zeitweise mit einer widerlichen, zischenden Stimme seltsames Zeug und leidet unter sonderbaren epileptischen Anfällen. Einmal werden nach einem solchen Anfall im Studierzimmer des Professors des Nachts beunruhigende Gerüche und Spuren unnatürlicher Erscheinungen festgestellt; und bald darauf zieht der Professor, ein umfangreiches Dokument hinterlassend, hinaus in die unheimlichen Berge, mit fieberhafter Erwartung und absonderlichem Entsetzen im Herzen. Er kehrt nie zurück; doch neben einem phantastischen Stein in dem wilden Land werden seine Uhr, sein Geld und sein Ring in einem mit Katgut verschnürten Pergament gefunden, das die gleichen schrecklichen Zeichen trägt wie das schwarze babylonische Siegel und der Felsen in den Bergen von Wales. Das umfangreiche Dokument erklärt genug, um die scheußlichsten Szenen heraufzubeschwören. Professor Gregg ist nach dem Studium der massivsten Zeugnisse, wie sie sich im Verschwinden von Menschen in Wales, in der Inschrift auf dem Felsen, den Berichten antiker Geographen und dem schwarzen Siegel niedergeschlagen haben, zu dem Schluss gekommen, dass unter den Bergen des unbetretenen Wales immer noch eine fürchterliche, früher viel weiter verbreitete Rasse dunkler Urwesen aus unvordenklicher Urzeit lebt. Weitere Forschungen haben das Rätsel der Botschaft des schwarzen Siegels gelöst und bewiesen, dass der Idiotenjunge, Sohn irgendeines Vaters von weitaus größerer Schrecklichkeit als die Menschheit, ungeheuerliche Erinnerungen und Möglichkeiten ererbt hat. In jener seltsamen Nacht beschwor der Professor in seinem Studierzimmer »die schreckliche Umwandlung der Hügel« mit Hilfe des schwarzen Siegels, und er erweckte in dem hybriden Idioten das Grauen seiner entsetzlichen Abstammung. Er »sah seinen Körper anschwellen, bis er sich wie eine Blase ausdehnte, während das Gesicht schwarz wurde ...« Und dann erschienen die stärksten Auswirkungen der Beschwörung, und Professor Gregg erkannte die reine Tollheit kosmischen Entsetzens in ihrer düstersten Form. Er erkannte die abgrundtiefen Schlünde des Abnormen, die er aufgerissen hatte, und so zog er, bereit und entschlossen, hinaus in die wilden Berge. Er wollte auf die unvorstellbaren »kleinen Kobolde« treffen, und sein Dokument endet mit der rationalen Betrachtung: »Falls ich von meiner Reise unglücklicherweise nicht heimkehre, so ist es nicht nötig, hier ein Bild meines schrecklichen Schicksals auszumalen.«
    In THE THREE IMPOSTORS findet sich auch »The Novel of the White Powder«, und diese Geschichte kommt dem absoluten Höhepunkt grässlicher Furcht sehr nahe. Francis Leicester, ein junger Jurastudent, den Überarbeitung und Abgeschiedenheit in nervöse Erschöpfung getrieben haben, kommt mit einem ärztlichen Rezept zu einem Apotheker, der es mit seinen Arzneien nicht allzu genau nimmt. Die Substanz, die er verabreicht, ist, wie sich später herausstellt, ein ungewöhnliches Salz, das sich im Lauf der Zeit und durch Temperaturschwankungen zufällig in etwas sehr Seltsames und Schreckliches verwandelt hat, und zwar in nichts anderes als, kurz gesagt, das mittelalterliche VINUM SABBATI, dessen Verzehr bei den grauenhaften Orgien des Hexensabbats zu abstoßenden Verwandlungen und - wenn unbesonnen benutzt - zu unaussprechlichen Konsequenzen führte. Der junge Mann nimmt in aller Unschuld das Pulver, in einem Glas Wasser gelöst, regelmäßig nach den Mahlzeiten zu sich, und es scheint sich zunächst auch durchaus heilsam auszuwirken. Allmählich jedoch geht seine gestärkte Geistesverfassung in eine Form von Zerstreutheit über; er ist häufig abwesend von zu Hause, und es scheint in ihm eine widerwärtige psychologische Veränderung vorgegangen zu sein. Eines Tages bildet sich auf seiner rechten Hand ein blaugrauer Fleck, und danach zieht er sich wieder in seine Abgeschiedenheit zurück, bis er sich endlich in seinem Zimmer einschließt und niemandem aus dem Haushalt mehr Zutritt gewährt. Der Arzt erscheint zur Visite, verlässt das Haus aber von Grauen gelähmt, da er, wie er sagt, nichts mehr ausrichten! könne. Zwei Wochen später sieht die Schwester des Patienten im Vorübergehen etwas Ungeheuerliches am Fenster des Krankenzimmers; und die Diener

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