Unser Leben mit George
Hundeklauen auf der Treppe. Mit der
schwarzen Nase stößt er die Tür zum Arbeitszimmer auf, marschiert geradewegs
auf mich zu und legt seine großen, behaarten Pfoten fest auf mein Knie. Er
streckt sich und wölbt dabei den Rücken, dann schiebt er die Pfoten ganz
allmählich weiter vor, während er, auf den Hinterbeinen stehend, kleine
Tanzschritte macht.
»Hallo, Georgie-Porgie!«, sage ich,
wobei ich mich herunterbeuge, um ihm einen Kuss auf das aufgeplusterte weiße
Fell zu drücken, das auf seinem Kopf steil nach oben wächst.
Georgie-Porgie lacht mich verliebt an.
Ich lache zurück. Seine dunklen Augen, flehend wie die eines Seehundes und
strahlend wie Autoscheinwerfer, sehen mich vielsagend an. Ach so, ich verstehe.
Es handelt sich hier nicht nur um einen Höflichkeitsbesuch.
George leckt sich die Schnauze. Ich
sehe auf die Uhr. Es ist fünf, Zeit für sein Abendessen.
»Warte noch einen Moment«, sage ich und
schiebe seine Pfoten von meinem Schoß. »Ich habe noch zu arbeiten.«
Doch damit lässt George sich nicht
abspeisen. Er will sein Abendessen, und zwar jetzt. Sein Lächeln weicht einem
entschlossenen Gesichtsausdruck. Er springt auf die Liege neben mir, und um so
nahe wie möglich an mich heranzukommen, balanciert er wie ein Papagei am
äußersten Rand, wobei seine Klauen über die Kante ragen. Ich spüre seinen bohrenden
Blick. Wenn ich mich nicht umdrehe und ihn ansehe, fängt er leise an zu
winseln.
Ich erinnere mich, was Janine Grey
gesagt hat, also ignoriere ich ihn. Ich werde sein Betteln um Aufmerksamkeit
nicht belohnen. Es wird Zeit, dass er lernt, wer hier der Leithund ist! Aber
obwohl ich ihn ignoriere, wird Georges Winseln lauter und eindringlicher und
immer störender... bis ich aufgebe.
Entschuldigung, aber der König aller
Hunde befiehlt mich in die Küche. Ich muss jetzt gehen.
Nachwort
Dies ist eine wahre Geschichte. Um die
Privatsphäre der Menschen zu schützen, die darin erscheinen, habe ich einige
der Namen geändert und ihre Identitäten verwischt.
Meine Familie und Freunde haben mir in
den vergangenen neun Jahren unaufhörlich zur Seite gestanden. Und nun finden
sich manche von ihnen auf diesen Buchseiten wieder. »Der Gute bekommt seine
verdiente Strafe«, wie mein Vater zu scherzen pflegte. Allen, die mir erlaubt haben,
über sie zu schreiben, danke ich.
Mein Dank gilt meiner Agentin Cläre
Alexander, die von Anfang an die treibende Kraft war, was die Konzeption dieses
Buchs anbelangt. Ferner Katy Follain und der ganzen Belegschaft von Penguin/Michael
Joseph, die dafür sorgten, dass mir das Schreiben an diesem Buch und seine
Veröffentlichung zur reinen Freude gerieten (George dankt ihnen insbesondere
für die leckeren Hundekuchen mit Karottengeschmack); und Hazel Orme, die einmal
mehr die Falten in meinem Manuskript glättete.
Ebenso danke ich der Belegschaft des
Animal Medical Centre in Nordwest-London, Medivet in Hendon, dem Tierarzt
Richard Leonard, Georgie Hearne und dem auf Hautkrankheiten spezialisierten
Tierarzt John H.C. Hutt.
»Unser Leben mit George« begann als ein
Zeitungsartikel. Mein Schwager Philip hat mich dann auf die Idee gebracht, ein
Buch daraus zu machen, und ich kann ihm nicht genug dafür danken.
Mein ganz besonderer Dank gilt
natürlich — in Form von Brathähnchen — dem Namensgeber George, der mich immer
wieder aufs Neue inspirierte und vollkommen selbstlos die Stunden verschlief,
während deren dieses Buch entstand.
Zu allergrößtem Dank bin ich meinem
Sohn Joshua verpflichtet, der mir mutigerweise erlaubte, unser Leben zu Papier
zu bringen.
Judith Summers, Mai 2007
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