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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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mich an manchen Orten nicht ganz zeigen. Und sprechen ist auch verdammt schwer, also unterbrich mich nicht.«
    »Du sprichst ja nicht richtig, weißt du. Die Luft bewegt sich nicht, deswegen hört dich auch niemand anders.« Vermutlich handelte es sich um eine Form von Gedankensprache, auch wenn es sich für ihre Ohren so anhörte, als redete er tatsächlich.
    Er schnaubte. »Als wenn ich nicht von allein darauf gekommen wäre. Hör zu, ich glaube, ich weiß jetzt, was meine Aufgabe ist. Warum ich nicht einfach gestorben oder zur Hölle gefahren bin oder so.« Seine Augen leuchteten eindringlich. »Ich soll dein Partner sein.«
    Das war so aberwitzig, dass sie lachen musste. »Ja, klar.« Sie winkte Scott mit einem Blick herbei und begann, zum Weg zurückzugehen. Drummond versuchte sie am Arm zu fassen, doch seine Hand glitt durch sie hindurch. Er verzog verärgert das Gesicht und ging dann neben ihr her. Wenigstens sah es so aus, als würde er gehen, weil seine Füße genauso wie ihre auf dem Boden auftrafen.
    »Hör zu, ich habe verstanden, dass du mich nicht magst«, sagte er. »Na und? Ich habe mit vielen Arschlöchern zusammengearbeitet. Wenn es nötig ist, damit der Job erledigt wird, dann kann man damit leben.«
    »Im Moment bist du ein bisschen limitiert in dem, was du tun kannst.«
    »Vielleicht, aber ich kann Sachen machen, die du nicht kannst. Ich kann in einem Umkreis von hundert Metern die Lage checken. Auf beiden Seiten. Zum Beispiel sind jetzt gerade drei Geister hier – ziemlich zerrupft und nicht zu einer Unterhaltung aufgelegt, aber sie sind da. Und auf deiner Seite weiß ich, wo dein Wolfsmann gerade ist. Er hat sich gleich dort drüben versteckt.« Er streckte den Arm aus, um auf eine Bodensenke zu zeigen.
    Der Ehering, den er immer noch an seinem Finger trug, leuchtete schwach. Er zog ihren Blick auf sich, dieser Ring. Unbewusst rieb sie mit dem Daumen über den Ring an ihrem Finger – ein Verlobungsring, kein Ehering, aber dasselbe Symbol. Rules Ring.
    Sie sah weg. »Sein Name ist Mike.«
    »Wie auch immer. Der Punkt ist: Ich kann dir helfen.«
    Sie erreichten den schmalen Weg, der sich an den Gräbern entlangwand. »Und du findest, ich sollte dir vertrauen.«
    »Ich war ehrlich zu dir. Als ich erst einmal begriffen hatte, was sie vorhatten, war ich ehrlich zu dir.«
    Das stimmte. Er hatte sein Leben riskiert, um zweiundzwanzig Obdachlose zu retten, und es dann für einen Freund geopfert. Und nachdem er gestorben war, war er es gewesen, der das Todesmagieamulett gefunden hatte, sodass sie es hatten zerstören können.
    Aber zuerst hatte er das FBI verraten, beinahe Lilys Boss getötet, sich der Verschwörung zum Mord an einem U . S.-Senator schuldig gemacht und ganz nebenbei fast Lilys Karriere beendet.
    Lily musterte ihn einen Moment, dann holte sie ihr Handy hervor.
    Er runzelte die Stirn. »Wen rufst du an?«
    »Eine Freundin. Sie kann mit Toten jederzeit kommunizieren.« Lily hatte bisher nur mit einem Toten geplaudert, nämlich mit diesem hier. Was die Frage anging, warum gerade ihr diese zweifelhafte Ehre zuteilwurde … nun, die Expertin, die sie jetzt anrufen würde, hatte die Analogie eines Hauses gebraucht. Die meisten Menschen sahen und hörten die Toten nicht, weil ihre Häuser keine Fenster und nur eine Tür hatten – eine, die fest verschlossen und nur in eine Richtung zu öffnen war und auch das nur nach dem Tod. Doch weil Lily einmal gestorben war, schloss ihre Tür nicht mehr richtig, sondern stand einen kleinen Spalt offen. Normalerweise hatte das keine Konsequenzen, aber als sie Zeugin von Drummonds Tod wurde, hatten sich ihre Energien irgendwie vermischt.
    Zumindest lautete so die Theorie. Alles erklärte sich damit nicht. An diesem Tag waren in Lilys Anwesenheit noch viele weitere Menschen gestorben, darunter auch der Mann, den sie erschossen hatte, und keiner von ihnen klebte ihr nun an den Fersen.
    Sie scrollte in der Liste ihrer Kontakte zu »Etorri« hinunter und wählte »Rhej« aus.
    Die Rhejes waren die weisen Frauen der Clans, die Geschichtsschreiberinnen und Quasi-Priesterinnen, und sie waren alle magisch begabt. Die Rhej der Etorri war ein Medium. Ihren richtigen Namen hatte Lily nie gehört, denn die Rhejes wurden nicht bei ihrem Namen genannt, doch letzten Monat war ihre Neugier zu groß geworden. Da die Rhejes selbst kein Geheimnis aus ihrem Namen machten und Lily die Telefonnummer der Rhej der Etorri besaß, hatte sie recht schnell herausgefunden, dass sie

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