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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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wusste sie das nun immer noch nicht. »Du sagtest, du wärst im Gericht gewesen. Dann weißt du also, was Brian Nelson getan hat.«
    »Ja.« Er machte ein finsteres Gesicht. »Verdammte Trittbrettfahrer.«
    Dass er exakt das aussprach, was sie gedacht hatte, war ihr unheimlich. »Das stimmt. Um Todesmagie zu gewinnen, haben er und drei aus seiner Gang zwei junge Frauen entführt und ihnen die Kehle durchgeschnitten. Sie hatten gehört, was dein Kumpel Chittenden getan hat, und wollten es ihm nachmachen.«
    Seine Miene wurde ausdruckslos. »Willst du, dass ich sage, ich hatte unrecht?«
    »Oh, ich denke, du weißt, dass du auf der falschen Seite warst. Ich will hören, dass du deine Ansicht über Magie und die Leute, die sie nutzen, geändert hast.«
    Er schwieg.
    »Ja, das habe ich mir gedacht.« Sie ging weiter.
    »Okay, dann sind wir eben keine Partner. Aber ich bin immer noch ein Fundus, aus dem du nicht schöpfst. Ich habe zweimal so viel Erfahrung wie du. Das kannst du nicht einfach so vom Tisch wischen.«
    Er hatte recht. Auch das war ärgerlich. Sie blieb stehen und sah ihn an. »Du bist nie lange genug da, um wirklich eine Hilfe zu sein. Du kommst plötzlich, und im nächsten Moment bist du schon wieder weg.«
    »Ich … ich kann jetzt verfügbarer sein.«
    Sie wartete. Da er nicht weitersprach, fuhr sie fort: »Wenn ich dich jetzt frage, warum, ist das auch eines der Dinge, die du nicht erklären kannst?«
    »Da ich es selbst nicht verstehe, lautet die Antwort wohl Ja.«
    »Du hast mir gesagt, du hast Friar nie persönlich kennengelernt.« Robert Friar, der einen Krieg angefangen hatte – oder einen, der vor über dreitausend Jahren begonnen hatte, weiterführte. Robert Friar, der mit Freuden den Tod von Hunderten seiner Anhänger in Kauf nahm, um die Lupi, die magisch Begabten und alle, die derjenigen, der er diente, im Weg waren, auszulöschen. Wie die Regierung der Vereinigten Staaten.
    »Nur seinen Freund Chittenden.«
    »Aber du hast Nachforschungen über ihn angestellt. Wenn du dich über mich informiert hast, dann doch sicher auch über ihn, bevor du dich auf seine Seite geschlagen hast.«
    »Klar, ich bezweifle, dass ich mehr weiß als du. Ich habe die FBI -Akten genutzt und mit ein paar Leuten geredet.«
    »Ich habe nach deiner beruflichen Meinung, nicht nach den Details deines Background-Checks gefragt. In Anbetracht dessen, was du damals in Erfahrung gebracht hast und was du jetzt weißt, würdest du sagen, er ist ein Soziopath?«
    »Hm.« Angestrengt dachte er nach. »Könnte sein. In den Unterlagen steht zwar nichts über die üblichen Anzeichen, wie das Foltern von Babyhäschen, als er noch ein süßer, kleiner Junge war. Aber nicht alle Soziopathen sind gleich. Er könnte das sein, was man ›hochfunktional‹ nennt.«
    »Du meinst, er kann seine wahre Natur sehr gut verbergen?«
    »Ja, das, und er hat eine bessere Impulskontrolle. Die meisten Soziopathen können sich nur schwer beherrschen.«
    »Die meisten, die uns bekannt sind. Die, die wir wegsperren.«
    »Auch wieder wahr.« Er legte den Kopf schief. »Du versuchst, Friar besser zu verstehen?«
    Sie nickte und ging weiter, aber langsam. »Ihn und die, der er dient.« Die Große Alte, die die Herrschaft der Welt an sich reißen und sie nach ihren Vorstellungen umgestalten wollte. Die, deren Namen sie niemals nannten, weil das vielleicht ihre Aufmerksamkeit erregt hätte. Ihre Erzfeindin, die nur durch einen Stellvertreter agieren konnte, weil sie aus dieser Welt verbannt war, Gott sei Dank. Oder den Großen Alten sei Dank, die sich ihr entgegengestellt hatten, so wie die Dame der Lupi, die damals auch für sie selbst die Tür zugeschlagen hatte, um
sie
auszusperren.
    »Deswegen bist du hergekommen.« Drummond klang zufrieden, als hätte er ein Puzzleteil herumgedreht und sähe nun, wohin es passte. »Nicht um in deiner eigenen Psyche zu stochern, sondern um zu versuchen, ihre zu verstehen. Helen Whiteheads. Whitehead war auch eine Anhängerin dieser Alten, von der du mir erzählt hast.«
    »Das war sie. Und sie schien ebenfalls eine Soziopathin gewesen zu sein.«
    Drummond zog die Augenbrauen hoch. »Ach, ja?«
    »So wie möglicherweise Patrick Harlowe … der andere Stellvertreter, von dem ich weiß.«
    »Das sagt nichts Gutes über die Alte.«
    »Nein, nicht wahr? Wenn –« Ein gedämpftes Geräusch drang aus ihrer Handtasche – der Klingelton für Anrufe, die von ihrer Büronummer weitergeleitet wurden. Sie fischte das Telefon

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