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Unternehmen Hongkong

Unternehmen Hongkong

Titel: Unternehmen Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Hunderttausend Dollar«, sagte
er langsam.
    »Hunderttausend! Wann bekomme
ich das Geld ?«
    »Wenn wir wieder in Hongkong
sind .«
    »Mit dem Schatz?«
    »Natürlich.«
    »Und wenn wir ihn nicht
finden?«
    »Ich komme für Ihre Spesen auf
und zahle Ihnen dreitausend Dollar für Ihre Bemühungen. Sie haben nichts zu
verlieren .«
    »Das ist Ansichtssache«,
bemerkte ich scharf. »Wie viele Personen sind an der Geschichte beteiligt, Mr. — ?«
    »Carter«, stellte er sich vor.
»Jonathan Carter.«
    Es war nicht unbedingt eine Überraschung.
Ich überlegte, ob er wußte, daß Natalie Dove sich in Hongkong aufhielt und mir
bereits ein ähnliches Angebot gemacht hatte. Vielleicht kannte er meinen
chinesischen Freund Wong? Lauter Fragen, die ich ihm nicht stellen konnte.
    »Außer mir sind noch zwei
Personen beteiligt«, berichtete er. »Und eine von ihnen ist eine Frau .«
    »Es wird keine Vergnügungsfahrt
werden«, warnte ich. »Weiß sie das ?«
    »Sie weiß es«, versicherte er.
»Tess ist selbständig und kann auf sich achtgeben .«
    »Ich muß es mir überlegen«,
sagte ich.
    »Das versteht sich .«
    »Wo kann ich Sie erreichen ?«
    »Es wäre einfacher, wenn ich
mich mit Ihnen in Verbindung setzen würde«, schlug er vor. »Vielleicht kann ich
Sie hier anrufen ?«
    »Natürlich. Jederzeit morgen im
Lauf des Nachmittags.«
    »Ausgezeichnet«, meinte er. »Es
ist möglich, daß einer meiner Partner für mich anrufen wird. Entweder Tess Donavan oder ein Mann namens Corvo.«
    »Okay«, sagte ich.
    Er stand auf. Er mußte ein
ganzes Stück über einsachtzig groß sein.
    »Ich hoffe, Sie werden mein Angebot
annehmen, Mr. Kane«, sagte er. »Ich bin überzeugt, daß es sich zu Ihrem Vorteil
auswirken wird .«
    Dann machte er sich auf den Weg
zur Tür, doch er erreichte sie nicht mehr.
    Ich hörte das Klirren von Glas
und wirbelte herum. Scherben fielen ins Wohnzimmer, und durch das zerbrochene
Fenster starrte mich die Mündung einer Automatic an. Ich warf mich zu Boden und
schrie Carter zu, das gleiche zu tun.
    Er wollte sich umdrehen, als in
rascher Folge drei Schüsse krachten. Seine mageren Finger fuhren unsicher zu
seiner Brust, dann krümmte er sich und brach zusammen. Ich blieb, wo ich war.
    Die Pistole verschwand. Draußen
klapperten rasche Schritte und verklangen in der Dunkelheit. Ich blieb noch
etwa zwanzig Sekunden liegen und richtete mich dann vorsichtig auf.
    Ich trat zu Carter und beugte
mich über ihn, doch ich konnte nichts mehr für ihn tun. Er war tot.
     
     
     

2
     
    Es kostete mich einige Mühe,
Unterinspektor Cross von der Hongkonger Polizei zu überzeugen.
    Er wollte wissen, ob ich Carter heute abend tatsächlich zum erstenmal gesehen hätte. Warum er mich aufgesucht habe?
Weshalb jemand sich bemüßigt fühlen sollte, ihn zu erschießen? Warum er
urplötzlich im Morgengrauen bei mir aufgetaucht sei?
    Ich erklärte ihm, ich wisse es
nicht. Basta. Ich berichtete, Carter sei erst fünf Minuten bei mir gewesen, als
er erschossen wurde, und hielt an dieser Geschichte fest. Schließlich gab Cross
es auf. Er ging und nahm seine Beamten und die Leiche Carters mit. Die Blutflecken auf dem Teppich ließ er mir da.
    Nachdem sie das Haus verlassen
hatten, schien es ungewöhnlich still. Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich
fest, daß es halb drei Uhr morgens war. Ich schlüpfte in meinen Schlafanzug und
zündete mir eine letzte Zigarette an. Da klingelte es draußen.
    Ich zog einen Morgenrock über
und holte die .32er Mauser aus dem Schrank. Vorsichtig zog ich die Tür einen Spalt auf und streckte gleichzeitig die Pistole so weit vor, daß
sie den Magen meines Besuchers berührte.
    »Das«, ertönte eine tiefe
Stimme, »ist einer Dame gegenüber höchst unritterlich .«
    »Was ?« sagte ich.
    »Man hat mir gesagt, Sie seien
ein umgänglicher Mensch, Mr. Kane«, meinte sie. »Ich finde, das ist entschieden
übertrieben .«
    Ich zog die Pistole zurück.
    »Tut mir leid«, bemerkte ich.
»Ich dachte, Sie seien ein Gläubiger .«
    »Ich hab’ gehört, daß sogar der
Teufel vor Andy Kane Angst hat«, erklärte sie. »Nicht schlecht gesagt.«
    »Es ist immerhin fast drei Uhr
morgens«, stellte ich fest. »Was verkaufen Sie? Schlaflosigkeit?«
    »Ich möchte Sie sprechen«, erwiderte
sie. »Doch ich mußte warten, bis die Polizei gegangen war. Mein Name ist Tess Donavan «, setzte sie ruhig hinzu, »falls Ihnen das etwas
sagen sollte .«
    »Ich bin nicht ganz sicher«,
meinte ich. »Aber kommen Sie auf

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