Der suendige Engel
Was bisher geschah...
Alle Vampiroberhäupter rund um den Globus werden von einer schrecklichen Seuche befallen, die sie auf ihre Sippen übertragen. Die infizierten Vampire - bis auf die Anführer selbst - können ihren Durst nach Blut nicht mehr stillen und altern rapide. Gleichzeitig wird in einem Kloster in Maine, USA, ein Knabe geboren, der sich der Kraft und Erfahrung der todgeweihten Vampire bedient, um schnell heranzuwachsen.
Sowohl die Vampirseuche als auch die Geburt des Kindes erschüttern das Weltgefüge auf einer spirituellen Ebene. Rund um den Erdball reagieren parasensible Menschen, träumen von unerklärlichen Dingen und möglichen Zukünften. Die »Illuminati«, ein Geheimbund im Dienst des Vatikans, wird auf die Para-Träumer aufmerksam und schickt »Gesandte« aus, um sie anzuwerben.
In diesen Träumen spielt ein widderköpfiger Tiermensch eine tragende Rolle. Es ist die Traumgestalt des Kindes, das auf der Suche nach starker Lebensenergie ist. Auch die Halbvampirin Lilith Eden folgt seinem Ruf nach Neuengland im Norden der USA. Dort gerät sie in den Bann des Kindes.
Aber nicht allein - auch der Illuminati-Gesandte Raphael Baldacci hat über die Para-Träumer die Spur des Knaben gefunden. Zusammen mit Lilith wird er in eine Traumwelt versetzt, in der die Vampire die Menschheit versklavt haben. Lilith und Baldacci fechten einen verzweifelten Kampf, während der Knabe ihnen die Lebenskraft stiehlt. Doch dann opfert sich Baldacci und offenbart im Tod seine geistige Macht. Durch ihn kann Lilith den Träumen - und dem Ort -entfliehen. Das Kind aber ist noch nicht besiegt ...
Durch eine Zeitungsnotiz wird Lilith auf den Fall einer »lebenden Toten« aufmerksam; eine junge Frau, die beim Brand einer Kirche so schwer verletzt wurde, daß sie eigentlich tot sein müßte. Es ist eine Dienerkreatur, die von einem Vampir in der Kutte eines Mönchs ge-bissen wurde. Dieser Mönch gehörte vor gut 500 Jahren dem Illumi-nati-Orden an, der nahe Rom in einem unzugänglichen Kloster ein Tor bewachte (und es noch heute tut). Eines Tages wurde er von jenseits des Tores versucht und besessen. Zwar konnte er die Pforte nicht öffnen, lebte fortan aber als Vampir weiter, ausgestattet mit der Macht über das Feuer. In Los Angeles schuf er sich seine Sippe.
Als dann die Seuche kommt, versucht er seine Anhänger mit dem Feuer zu schützen - und bringt sie dabei um. Wahnsinnig geworden rächt er sich nun an Gott, den er für die Seuche verantwortlich macht, indem er Kirchen in Brand setzt. Lilith stellt sich dem Vampirmönch und kann ihn in einem wahrhaft feurigen Kampf vernichten. Dabei hört sie von dem geheimnisvollen Tor, ohne aber die Hintergründe und seine Bedeutung zu erfahren.
Ein Leichentuch, das Nizam in einen Rausch versetzt hatte. Mehr als andere ihrer Rasse war sie den Verlockungen des Mondes erlegen. Seine kalten Strahlen ließen die Flammen der Leidenschaft in ihr hochlodern; ihre Instinkte verlangten nach Befriedigung, und der Hauch der tödlichen Gefahr steigerte nur noch ihr Verlangen.
Die Häscher durchstreiften die Stadt. Wie bei jedem hundertsten Vollmond - der Zahl des Gründers - suchten sie ein jungfräuliches Opfer für ihren Herrscher.
Nizam war Jungfrau. Zwar war das Brennen in ihrem Schoß schon seit langem erwacht und ließ sich kaum mehr bändigen, aber ihre Eltern hatten bislang erfolgreich jeden auch nur ansatzweisen Versuch unterbunden, den unbändigen Trieben des Mädchens freien Lauf zu lassen. Es war des Königs Gesetz in Al'Thera, daß keine Frau unter hundert Jahren sich mit einem Mann vereinigen durfte -eine praktische Erwägung, denn sonst hätte sich wohl kaum noch ein Opfer finden lassen. Furchtbare Strafen erwarteten jene Sippen, deren Töchter sich nicht daran hielten.
Immer dann, wenn der Mond vollendet am Himmel stand, waren Nizams Gelüste kaum mehr unter Kontrolle zu bringen. Aber ihre Eltern hatten ein einfaches Mittel gefunden, ihre Tochter im Zaum zu halten, schon um Nizams eigener Sicherheit willen: Sie sperrten sie ein und ketteten sie an.
Seit Jahrzehnten fürchtete Nizam dieses monatlich wiederkehrende Ritual, das ihren Körper in Fesseln legte, während ihre Leidenschaft wie tausend spitze Messer durch ihren Körper toste und Hitze das Zentrum ihrer Lenden und Hunger ihre Eingeweide durchströmte.
In dieser Nacht hatte sie sich befreit! Ohne daß ihre Eltern es bemerkten, hatte sie das Schloß ihrer Ketten mit einem heimlich unter ihrem Gewand verborgenen
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