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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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gewisser Hinsicht, wenn man einer Bauernweisheit Glauben schenken will, ein eindeutiges signum individuationis darstellen, ein Brandmal, wie bei Pferden. »Figliu settiminu/o diavulu o parrinu«, heißt es im Sizilianischen: Alternativen gibt es keine für ein Siebenmonatskind, entweder gehört es dem Teufel oder der Kirche.
      Der nicht geplante Ort wird für Luigi später einmal Anlaß zu besonderem Stolz sein.
    In einem Brief an einen Freund wird er schreiben:
    Ich bin nämlich ein Sohn des Chaos; und das nicht im allegorischen Sinne, sondern tatsächlich, denn ich bin auf einem Landgut geboren, das in der Nähe eines dichten Waldes liegt, den die Bewohner von Girgenti in ihrem Dialekt Càvusu, Chaos, nennen… eine dialektale Korrumpierung des ursprünglichen altgriechischen Wortes Xáos…
      Von Càvusu zu Caos und von Caos zu Xáos wird die Nobilitierung des Ortsnamens notwendig: »Namen sind die Folge von Dingen, aber Dinge sind auch die Folge von Namen«, wird Leonardo Sciascia einmal bemerken.
      Die räumliche Niete dagegen verursacht bei ihm einige Sprach- und Ratlosigkeit, auch einige Zweifel, und das nicht aus dem lokalpatriotischen Grund, zufällig auf dem Gebiet von Girgenti geboren zu sein, statt auf dem von Porto Empedocle. Nein, keineswegs! Das Problem ist ein ganz anderes.
      Es handelt sich um allgemein bekannte Beschreibungen, die wir hier aber durchaus noch einmal lesen wollen.
    In einer Nacht im Juni stürzte ich wie ein Glüh
    würmchen u nter eine große einsame Pinie in einem Land strich mit sarazenischen Olivenbäumen, am Rande einer Hochfläche aus bläulichem Lehm, die sich über dem afrikanischen Meer erhebt. Man weiß ja, wie Glüh würmchen so sind. Die Nacht, scheint ihr Schwarz gerade für sie auszubreiten, wenn sie, weiß Gott wohin fliegend, da und dort für einen Augenblick ihre sehnsüchtig blitzende grüne Lichtspur durch sie ziehen. Immer wieder fällt eines herab, und dann sieht man gerade so ein bißchen diesen seinen grünen Lichtseufzer zur Erde huschen, der so unerreichbar fern erscheint. So bin ich auch in dieser Juninacht herabgefallen…
    Und daher:
    Ich glaube jedoch, für die anderen wird es eine Gewiß heit gewesen sein, daß ich dort und nicht anderswo zur Welt kommen mußte und daß ich weder früher noch später geboren werden konnte; aber ich gestehe offen, von all diesen Dingen habe ich mir noch keinen Begriff gemacht und werde mir wohl auch nie einen machen können.
      Ehrlich gesagt, glauben wir nicht, daß sich die Dinge so verhalten, wie Pirandello sie uns mitteilt: eine Vorstellung davon, weshalb sein un freiwilliger Aufenthalt auf Erden von einer zweifachen Spur gekennzeichnet worden ist, hatte er sich ganz fraglos gemacht.
      Und wenn schon keine klare Vorstellung, dann doch wenigstens die Feststellung eines Unbehagens.
       Aufgeschreckt aus dem Schlaf, vielleicht auf Grund eines Irrtums, und in einem Durchgangsbahnhof aus dem Zug gezerrt. Nachtzeit; und ich ohne alles Gepäck.
       Ich habe Mühe, mich von meiner Betäubung zu erholen…
       Ich stehe auf dem Bahnsteig, allein, in der Finsternis einer einsamen Station; und weiß nicht, an wen ich mich wenden soll, um zu erfahren, was mit mir geschehen ist, wo ich bin.
      Und dann: Warum als Mensch geboren werden, als fröstelnder, verlorener Transitreisender?
       Man wird auf viele Weisen und in vielen Formen zum Leben geboren: Baum oder Stein, Wasser oder Falter… oder Frau, und nur ein einziges Mal und in dieser bestimmten Form, denn niemals waren zwei Formen identisch, und so für eine geringe Zeit, manchmal nur für einen Tag und auf einem äußerst kleinen Raum, während man um sich herum und unbekannt die ganze weite Welt hat, die riesige, undurchdringliche Leere der Existenz. Als Ameise wird man geboren, als Schnake, als Grashalm.
    Tja. Und wieso nicht Vierbeiner?
    Ich weiß, welche Anstrengung ich in manchen Augen
    blicken auf mich nehme, um mich lediglich auf zwei Pfoten zu halten. Glaub mir, mein Freund: wenn es der Natur nachginge, wären wir alle aus Neigung Vierbeiner. Das wäre das Beste! Bequemer, angenehm bedächtig, immer ausgeglichen… Wie oft würde ich mich hinwerfen und auf der Erde gehen wollen, so, mit aufgestützten Fingern, auf allen Vieren! Diese verdammte Zivilisation ruiniert uns! Vierbeiner, ich würde ein schönes wildes Tier sein; Vier beiner, ich würde dir ein paar Tritte in den Bauch versetzen, wegen der Grobheiten und Ungereimtheiten, die du von

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