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Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Titel: Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Er winkte April und mir zu, bevor er Mr Barlow eine Nachricht überbrachte.
    »Na,
der
ist süß«, flüsterte April und winkte zurück. »Ich kann gar nicht fassen, dass du im Chemieunterricht immer mit ihm zusammenarbeitest.«
    Gerade wollte ich ihm auch zuwinken, verspürte aber plötzlich dieses flaue Gefühl in der Magengegend. Pete legte die Nachricht auf Barlows Schreibtisch und kam zu uns herüber.
    »Wir haben dich gestern Abend vermisst«, sagte er zu mir.
    »Gestern Abend?«
    »Die Bibliothek. Unsere Arbeitsgruppe für die Chemie-Prüfung.« Pete klopfte mit den Fingern auf den Tisch. »Du solltest doch die Donuts mitbringen.«
    »Ach, echt?« Das flaue Gefühl verstärkte sich. Ich hatte gestern Abend auf der Veranda gesessen und an Daniel gedacht, bis ich fast zu einem Eis am Stiel gefroren war, und darüber hatte ich die Arbeitsgruppe völlig vergessen – und die Prüfung. »Tut mir leid. Mir ist was dazwischen gekommen.« Ich nestelte an meinem Bild herum.
    »Macht nichts. Ich bin nur froh, dass mit dir alles in Ordnung ist«, erwiderte Pete grinsend und zog ein paarzusammengerollte Papierbögen aus seiner Gesäßtasche. »Wenn du willst, kannst du dir in der Mittagspause meine Notizen anschauen.«
    »Danke«, sagte ich errötend. »Ich werde sie brauchen.«
    »Mehr zeichnen, weniger reden«, blaffte Mr Barlow.
    »Bis später.« Pete winkte uns zu und verließ den Raum.
    »Er wird dich bestimmt fragen, ob du mit ihm zur Weihnachtsparty gehst«, flüsterte April.
    »Ach, Blödsinn.« Ich blickte auf meine Zeichnung und konnte mich nicht mehr erinnern, was ich als Nächstes damit anfangen wollte.
» So
sehr mag Pete mich auch nicht.«
    »Na, hör mal, bist du völlig blind?«, erwiderte April ein wenig zu laut.
    Mr Barlow blickte sie wütend an.
    »Pastellkreiden sind viel besser als Kohle«, sagte April, um Ablenkung bemüht. Sie sah zum Lehrerpult hinüber und flüsterte: »Pete steht total auf dich. Lynn sagte, dass Misty ihr erzählt hat, dass Brett Johnson meinte, Pete würde dich scharf finden und gerne mit dir ausgehen.«
    »Echt?«
    »Echt.« Sie wackelte mit den Augenbrauen. »Du
hast
aber auch ein Glück.«
    »Jep. Glück.« Ich blickte auf Petes Notizen und dann auf meine Zeichnung. Ich wusste, dass ich mich glücklich schätzen sollte. Pete war das, was April als ›Dreifachbedrohung‹ bezeichnete – ein süßer Typ aus der Oberstufe, ein Hockeyspieler
und
noch dazu ein ziemlich schlauer Kopf. Ganz zu schweigen davon, dass er einer von Judesbesten Freunden war. Aber es kam mir komisch vor, dass ich Glück haben sollte, weil mich jemand mochte. Glück sollte damit überhaupt nichts zu tun haben.
    Noch immer war Daniel nicht aufgetaucht, als Barlow zwanzig Minuten später von seinem Schreibtisch aufstand und vor die Klasse trat. Er strich seinen Zwirbelbart glatt, der ihm über das Kinn herunterhing. »Ich denke, wir werden heute mal was Neues ausprobieren«, verkündete er. »Etwas, das sowohl Ihren Geist als auch Ihre Kreativität in Anspruch nimmt. Wie wär’s mit einem kleinen Test über Edward Hopper?«
    In der Klasse war ein kollektives Aufstöhnen zu vernehmen.
    »Oh, Mist«, flüsterte April.
    » Oh , Mist «
, gab ich flüsternd zurück.
     
    Die Mittagspause
     
    Mr Barlow räusperte sich mehrmals und versuchte, seinen gereizten Hals zu beruhigen, als er uns unsere Tests zurückgab. Dann trat er wieder zu seiner Skulptur und wickelte mit melodramatischen Gesten einen Draht um eine leere Pepsi-Dose. Als es zur Mittagspause läutete, verließ er mit den anderen Schülern den Klassenraum.
    April und ich blieben zurück. Der Leistungskurs Kunst war eine Doppelstunde mit der Mittagspause dazwischen. Da April und ich jedoch die Einzigen aus der Mittelstufe waren, arbeiteten wir für gewöhnlich die Mittagspausedurch, um Mr Barlow zu demonstrieren, dass wir mit ganzem Ernst bei der Sache waren und uns so seines Fortgeschrittenenkurses würdig erwiesen – mit Ausnahme der Tage, an denen uns Jude einlud, mit ihm und seinen Freunden im Rose Crest Café zu essen (dem Zufluchtsort aller angesagten Oberschüler außerhalb des Schulgeländes).
    April saß neben mir und vervollständigte die Schattierungen an der Zeichnung von ein paar Rollerskates, während ich versuchte, Petes Aufzeichnungen zu lesen. Je mehr ich mich jedoch zu konzentrieren versuchte, desto mehr verwandelten sich die Wörter auf den Seiten in ein unverständliches Wirrwarr. Dieses mulmige Gefühl, das ich schon vorher

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