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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Bedenkzeit.«
    »Überlegen Sie's sich ein paar Tage lang.« Et nickte ihm zu. Carwell verließ verstört das Zimmer. Als er die Türen von außen schloß, wandte Et den Kopf und sah Rico neben sich.
    »Dies ist ein etwas vielseitigeres Gerät als das übliche Armband-Chronometer«, sagte Rico. »Damit können Sie jederzeit mit dem Komputerzentrum des WK in Kontakt treten. Würden Sie es bitte anlegen?«
    Et tat es. An seinem Handgelenk wirkte das Gerät gar nicht so außergewöhnlich. »Wie funktioniert es?«
    »Drücken Sie den Knopf.«
    Et tat auch das. Über dem Zifferblatt erschien eine winzige halb durchscheinende Figur, die dem holographischen Bild eines Buddhas ähnelte, und in seinem rechten Ohr vernahm er plötzlich eine Stimme. »Zu Diensten, Mr. Ho. Was kann das Weltkonzil für Sie tun?«
    »Ich teste nur das Gerät«, sagte Et.
    »Sehr wohl, Mr. Ho.« Die Figur verblaßte. Et hob die Hand ans rechte Ohr.
    »Sie hören direkt über einen Richtstrahl zwischen dem Instrument und ihrem Ohr«, erläuterte Rico. »Sie sind eine Persönlichkeit von hohem Wert, Mr. Ho. Das Weltkonzil besitzt allen Grund dazu, Sie in jeder Hinsicht zu umsorgen und Ihnen Schutz zu gewähren.«
    »Ich verstehe«, sagte Et, mit einer Stimme, die er kaum erkannte. Frost kroch an seinem Rückgrat entlang. Immer hatte er seine Unabhängigkeit geschätzt. Seit er fünfzehn war, hatte er auf Obhut verzichten können. Jetzt fühlte er sich plötzlich wie ein Hund an der Leine. »So. Nun, dann verraten Sie mir endlich, welche Auflagen man mir macht.«
    »Keine, Sir«, antwortete Rico. »Das Instrument dient lediglich der Kommunikation. Sie unterliegen weder in Ihrer Freizügigkeit noch Ihrem Verhalten irgendwelchen Beschränkungen, Mr. Ho.«
    »Das möchte ich erproben«, sagte Et. »Ich wünsche, im Mailänder Turm zu essen.«
    »Jawohl, Sir, im Mailänder Turm«, sagte Rico. »Wann, Sir, und um welche Uhrzeit?«
    »Heute«, erwiderte Et, den die kalte Wut nun schüttelte. »Sofort. Welche Tageszeit ist dort jetzt – Mittag, oder? Ich wünsche mein Mittagessen im Mailänder Turm einzunehmen, und wie Sie das machen, ist mir gleichgültig!«
     

 
4.
     
    »Jawohl, Sir«, sagte Rico ruhig. Er wandte sich zur Tür. »Ich werde alles veranlassen.« Er ging hinaus.
    Et zitterte wie jemand, der gerade aus eiskaltem Wasser kam. Seine Wut wich und hinterließ in der Magengegend das gewohnte Gefühl von Übelkeit. Er ärgerte sich stets, wenn er die Beherrschung verloren hatte, und fühlte sich beschmutzt und niedergeschlagen. Eigentlich entsprach es nicht seiner Art, Zorn gegen einen Unschuldigen zu richten wie diesen Rico. Plötzlich erinnerte er sich – der Gedanke durchzuckte ihn wie das Läuten einer Alarmglocke – an Carwells Warnung, daß bei R-Meistern physiologische Veränderungen auftreten konnten. Er faßte den festen Entschluß, allem zum Trotz genau die Person zu bleiben wie zuvor. Er würde Selbstbeherrschung lernen.
    Rico kehrte zurück. »Wir können aufbrechen, Mr. Ho.«
    Et sah ihn scharf an. Insgeheim hatte er damit gerechnet, daß Rico ihm eine Überraschung bescheren werde, aber das grenzte an ein Wunder. »Schon?« fragte er.
    »Ich habe eine Interkontinentalmaschine vom Flughafen Hawaii gechartert«, sagte Rico. »Gewöhnlich steht eine Maschine des Weltkonzils zu Ihrer ständigen Verfügung. Gegenwärtig befindet sie sich jedoch auf Ihrer Insel.«
    »Meine Insel?!«
    »Für neue R-Meister sind stets eine Anzahl Wohnsitze reserviert, bis sie sich endgültig für einen festen Wohnsitz entschieden haben. Im Moment ist nur eine kleine künstliche Insel im karibischen Meer für Sie erhältlich. Ich wollte eben vorschlagen, sie aufzusuchen, bevor Sie das Essen im Mailänder Turm angeordnet haben. Möchten Sie nach dem Essen dorthin?«
    »Vielleicht«, sagte Et.
    Der Partikelantrieb trug die Interkontinentalmaschine mit einer Leistung von 3 g in den Himmel hinauf, die ein Absorber um 2 g reduzierte, so daß Et sich während des Fluges praktisch unter Normalschwerkraft befand. Er schlenderte durch den leeren Transatmosphären-Bus, vorbei an den Reihen bequemer Sessel und Polsterbänke, schaute in leere Suiten und Konferenzräume. Schließlich nahm er in einem Klubsessel Platz.
    Mit weißen Schwingen glitt, wie eine Wolke unter blauem Himmel, die Sarah in sein Bewußtsein. Sie lag unter Alarics Obhut in einem Dock der Hauptinsel. Ihm fiel ein, daß er sich mit Alaric in Verbindung setzen und ihm mitteilen sollte, daß die Sarah

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