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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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»Meinen Sie die Rothaarige?«
    »Richtig. Die in Begleitung des großen Mannes und dieses besonders schönen, schwarzhaarigen Mädchens. Kennen Sie die beiden?«
    »Der Mann ist Patrick St. Onge«, sagte Rico.
    »Und die Schwarzhaarige?«
    »Ich ... sie kenne ich nicht.«
    »Wer ist St. Onge?« fragte Et. »Oder besser, was ist er?«
    »Buchprüfer, Mr. Ho. Für das Weltkonzil. Buchprüfer sind nur dem Chef der Sektion Buchführung beim Weltkonzil verantwortlich.«
    »Sie meinen Wilson?«
    »Mr. Wilson, ja.« Rico musterte Et mit einem etwas seltsamen Blick. »Sicherlich wissen Sie, daß das Korps der WK-Buchprüfer die Aufgabe wahrnimmt, Personen aufzuspüren und in Haft zu nehmen, die gegen die Richtlinien für die BGP-Planung verstoßen.«
    »Nein. Woher? Mein Leben lang habe ich vom Mindestunterhalt gezehrt.«
    »Die Tätigkeit der Buchprüfer unterliegt zwangsläufig den Sicherheitsbestimmungen. Es ist ratsam, wenn jemand Buchprüfer ist, über diese Tatsache nicht zu sprechen.«
    »So?« meinte Et. »Welchen Rang nehme ich als R-Meister im Vergleich zu einem Buchprüfer ein?«
    Rico lachte verhalten. »So etwas wie einen Rangunterschied gibt es selbstverständlich nicht. Aber natürlich verhält es sich so, daß man immer Leute findet, die sich zur Ausbildung als WK-Buchprüfer eignen, wogegen die wenigen R-Meister sozusagen Zufallsprodukte sind.«
    »Schön«, sagte Et. »Gehen Sie zu den dreien und bitten Sie sie an diesen Tisch. Erklären Sie, daß ich ein neuer R-Meister bin und vom Beruf eines Buchprüfers fasziniert sei.«
    Rico erhob sich halb, dann zögerte er. »Mr. Ho, darf ich vorschlagen ...«
    »Machen Sie keine Vorschläge«, unterbrach Et ihn mit leiser Stimme. »Tun Sie's.«
    Rico nickte und ging zu den kleinen Antigrav-Booten hinüber, die über der Kante der Speiseplattform schwebten. Eine Minute später sah Et ihn in einem Boot zu der Plattform gleiten, auf der Maea Tornoy mit Patrick St. Onge und der unbekannten Schwarzhaarigen saß. Rico legte an und näherte sich ihrem Tisch. Bevor er ihn erreichte, stand Maea Tornoy plötzlich auf und entfernte sich in die entgegengesetzte Richtung, so daß Ets Sekretär nur noch zwei Personen am Tisch antraf. Et beobachtete, wie er sich mit den beiden unterhielt und sie die Köpfe nach ihm wandten. Er lächelte. Die beiden kehrten ihre Blicke wieder Rico zu. Nach einem weiteren Wortwechsel erhoben sie sich und folgten Rico zu den Antigrav-Booten.
    Wenig später hatte Rico sie an Ets Tisch gebracht und erledigte die Vorstellung. »Mr. St. Onge, das ist Mr. Etter Ho. Miß Cele Partner – Mr. Ho.«
    »Nett von Ihnen, daß Sie zu mir gekommen sind«, sagte Et, als schließlich alle am Tisch saßen. »Ich hätte Sie nicht behelligt, aber wie ich gesehen habe, sind Sie befreundet mit Maea Tornoy ...«
    »Tornoy? Heißt sie so?« St. Onge sah Cele Partner an, dann fiel sein Blick auf Et. »Ich bin ihr heute zum ersten Mal begegnet.«
    »Ich habe Maea auf den Philippinen kennengelernt«, sagte Cele Partner mit einer sanften Stimme, die so attraktiv war wie ihre ganze Erscheinung, »während Sie dort Untersuchungen über die gesellschaftlichen Einflüsse des Tiefseegoldschürfens anstellte. Heute haben wir uns zufällig in Luzern getroffen, und ich habe sie zum Essen mitgebracht.«
    »Aber sie ist eine alte Freundin von Ihnen?« erkundigte St. Onge sich bei Et.
    »Meines Bruders.« Et lächelte die beiden an. »Er ist tot.«
    St. Onge lächelte zurück. Er war ein hochgewachsener, hagerer Mann mit einem geraden Mund und geraden, dunklen Brauen über tiefen Augenhöhlen, und sein Blick war so scharf wie der eines Falken oder Adlers. »Anscheinend sitzen wir durch ein Mißverständnis zusammen«, sagte er.
    Cele Partner, die zwischen Et und St. Onge saß, legte eine leichte Hand auf Ets Arm. »Ich hätte mir die Gelegenheit, mich mit einem R-Meister zu unterhalten, auf keinen Fall entgehen lassen«, behauptete sie. »Es gibt so wenige, und die sind anscheinend alle Einsiedler. Erzählen Sie mir, wie es ist, ein R-Meister zu sein. Wie fühlt man sich?«
    »Bisher habe ich, um die Wahrheit zu sagen, noch keine Veränderungen in meinen Gefühlen festzustellen vermocht.«
    Sie lächelten sich an. Dies war nicht das erste Mal, daß eine Frau unverzüglich Interesse an ihm verspürte, aber irgend etwas in seinem Innern ermahnte Et im Fall Cele Partner zur Wachsamkeit. Aus unerklärlichem Grund hatte er den Eindruck, daß er ihrem offensichtlichen Interesse nicht trauen

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