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Vampire City

Vampire City

Titel: Vampire City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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nur ihr einfallen können“, sagte Brandon immer noch lächelnd.
    „Verdammt“, entfuhr es mir.
    Beide schauten mich fragend an.
    „Jemand hat einfach alles aufgegessen, mein Teller ist leer.“
    Erschrocken blickte ich mich um.
    „Was hat sie getrunken?“
    Brandon schaute Maggie finster an.
    „Gar nichts weiter“, schaltete ich mich ein.
    „Ich habe ihr eine Pille gegen ihre Nervosität gegeben.“
    Maggie zuckte mit den Schultern. „Offenbar hat sie sie nicht so gut vertragen.“
    „Bist du wahnsinnig? Sie dreht am Rad, in Verbindung mit Alkohol wird das schlimmer. Du siehst doch, was sie für einen Blödsinn redet.“
    „Was?“, rief ich erbost. „Das nimmst du sofort zurück.“
    Doch Brandon achtete gar nicht auf mich. Während er weiter mit Maggie sprach, machte ich mich auf, um mir ein Stück Torte abschneiden zu lassen. Der Butler hob ein großzügiges Stück auf einen Teller und ich fing an zu schlingen, als wäre es mein letztes Abendmahl. Seit wann schmeckte Sahne so himmlisch?
    Nachdem ich auch den letzten Krümel vom Teller abgeleckt hatte – undamenhaft, ich weiß – lenkte mich auf einmal wieder die Musik ab. So gut ich konnte, lief ich ihr nach und fand mich im Getümmel wieder. Gerade wurde I follow rivers von Lykke Li angespielt, als ich mir auch schon einen Vampir schnappte, der mir am Nächsten stand und ihn auf die Tanzfläche zerrte. Nachdem er seine Überraschung überwunden hatte, nahm er mich am Arm und wirbelte mich herum. Ich lachte, flirtete kokett und freute mich des Lebens. Das ging noch fünf weitere Songs so, bis ich wieder unheimlichen Durst bekam und mich von dem Vampir, der mir verzückt nachsah, verabschiedete. Gerade wollte ich mir ein Glas Sekt eingießen, als Brandon hinter mich trat.
    „Das ist keine gute Idee“, sagte er nur.
    Ich wirbelte herum.
    „Ach? Und wer sagt das?“
    „Das sage ich. Ich habe einen Eid abgelegt, auf dich aufzupassen und das werde ich auch tun.“ Seine Stimme war fest, klang beruhigend.
    „Böse du sein?“
    „Du redest wie Yoda “, grinste er.
    „Yoda?“
    Mein Gehirn lief auf Hochtouren.
    „Ah, der kleine grüne Kerl. Star Trek , schon klar.“
    „ Star Wars . Die Trekkies würden dich dafür lynchen, das kann ich dir sagen.“
    Ich schmollte.
    „Komm, ich bring dich auf dein Zimmer.“
    „Können wir etwas zu essen mitnehmen und was zu trinken?“
    Sehnsüchtig schielte ich nach dem Wein.
    „Na klar, aber die Getränke suche ich aus.“
    Brandon nahm sich mehrere Colaflaschen, während ich wieder einen Teller mit so viel Essen bestückte, dass es für zwei reichte.

9. Eine unvergessliche Nacht
    Ich war froh, als wir in mein Zimmer kamen, auch wenn es sich zu drehen schien. Brandon holte Blood herüber, der schwanzwedelnd auf mich zugerannt kam. Hatte Brandon zwei Hunde? Ich blinzelte. Nein, es war doch nur einer, puh!
    Ich streichelte Blood, küsste seinen warmen Kopf und ging ins Bad, um mich umzuziehen. Noch immer jagten verwirrende Geistesblitze durch meinen dröhnenden Schädel. Ich versuchte sie zu ignorieren, nahm die Maske ab und betrachtete mein gerötetes Gesicht.
    Brandon wartete nebenan. In stiller Übereinkunft hatte ich zugestimmt, dass er bei mir sein sollte. Ich war froh, nicht allein sein zu müssen. Und im Grunde kannte er mich. Er kannte mich besser als irgendjemand sonst. 365 Tage unter permanenter Beobachtung zu stehen, verriet dem Gegenüber auch das letzte Quäntchen, das man vor allen anderen versteckte. Ich fühlte mich innerlich und äußerlich entblößt.
    In einem bequemen Hausanzug, abgeschminkt und eingecremt kam ich ins Zimmer zurück. Brandon stand am Fenster, hob den Kopf und lächelte mich an.
    „Wie geht’s dir?“
    „Mir ist immer noch etwas schwindelig.“
    „Willst du das da essen? Nicht, dass du dich übergeben musst.“
    „Meinem Magen geht es gut, nur mein Kopf tut so weh“, sagte ich. „Ich habe mich nicht mal von den anderen verabschiedet.“
    „Ich habe Maggie Bescheid gesagt, dass es dir nicht gut ging. Mach dir keine Sorgen.“
    Ich nickte dankbar, nahm den Teller vom Schreibtisch und setzte mich aufs Bett. Brandon hatte einen tragbaren CD-Player mitgebracht, aus dem leise Musik dudelte. Er hielt mir eine offene Colaflasche hin, aus der ich gierig trank. Die Cola fühlte sich wie ein kalter Fluss an, der sich einen heißen Tunnel entlang schlängelte und dann in ein kochendes Meer traf, meinen Magen. Brandon nahm neben mir Platz und sah zu, wie ich aß.
    „Willst du

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