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Vampire City

Vampire City

Titel: Vampire City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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herausgefunden hatten, war, dass bei der Blutaufnahme keine Krankheiten übertragen wurden. Sie hatten es selbst ausprobiert und sich von solchen Probanden Blut abzapfen lassen, das sie zu sich nahmen.“
    „Wie praktisch“, sagte ich.
    „Wenn ich mich entschied, regelmäßig zu spenden, musste ich kräftiger werden und von nun an kämpfen. Wir wussten nicht, was sie mit unserem Blut machten, und es war uns auch völlig egal. Und nun wendete sich das Blatt. Ich kam mit einem vollen Korb Essen nach Hause, belog meine Eltern, dass ich eine Arbeit bei einer reichen Familie gefunden hätte. Sie glaubten alles. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich von Bedeutung. Mein Vater schaute zu mir auf, meine Mutter lächelte zum ersten Mal seit Elias’ Tod wieder. Es war ein Tag, an dem wieder die Sonne schien und an dem ich wieder an das Leben glaubte.“
    Verständnisvoll strich ich Brandon über den Arm. Er zuckte nicht zurück, sondern nahm meine Hand in die seine. Ich staunte, wie warm sie war. Es war ein schönes Gefühl, ihm so nahe zu sein und zu hören, was er zu berichten hatte.
    „Es war wie ein Sechser im Lotto. Uns ging es auf einmal gut. Wir nahmen uns eine bessere Wohnung, hungerten nicht mehr, lebten einfach, existierten nicht mehr. Aber ich wollte mehr, viel mehr. Schon seit einiger Zeit beobachtete ich das Grundstück. Als es einmal geregnet hatte, war ich den Wagenspuren zurückgefolgt. Mein Sinn hatte mich nicht betrogen und ich war an dem Haus des Arztes angekommen. Doch was sollte ich dort? Was war mein Plan? Das Einzige, was ich wissen wollte, was mir unter den Nägeln brannte, war, was sie mit dem Blut machten. Experimente?
    Nun, ich würde es herausfinden. Dachte ich. Man schnappte mich, während ich noch hinter einem Baum hervorsah. Ich konnte nicht wissen, wie schnell sie waren, sonst wäre ich niemals dieses Wagnis eingegangen.
    Man schleppte mich ins Haus, wo mich der Arzt erwartete. Er mochte mich, das wusste ich, aber auch so sehr, dass er mich verschonte? Da kam dein Großvater ins Spiel. Ich war ihm schon öfter begegnet, ein sehr couragierter Mann, der keine Widersprüche duldete. Das Ende vom Lied war, dass ich mit 25 zum Vampir wurde und ab da den Orden unterstützte.“
    „Aber wie kam das? Ich meine, haben sie dir einfach so vertraut? Hattest du keine Angst?“
    „Sie stellten mich vor die Wahl. Kurz zuvor hatte es einen Krieg gegeben und sie verloren viele ihrer Krieger und waren auf der Suche nach neuen Rekruten. Deswegen brauchten sie immer mehr Blut, viele waren so verletzt und kraftlos, dass man fürchtete, dass sie auch bald das Zeitliche segneten.“
    Gebannt hatte ich Brandons Worte gelauscht.
    „So, das nächste Mal erfährst du mehr.“
    „Bitte sprich weiter“, bettelte ich.
    Er drückte meine Hand und lächelte. Er war wieder im Heute angekommen, seine Züge wirkten entspannter.
    „Nein, Prinzessin, jetzt bist du dran.“
    „Ich habe ein bisschen geflunkert“, gab ich zu. „Du weißt so gut wie alles über mich. Ich wüsste nicht, was ich dir erzählen könnte.“
    „Sag mir etwas über deine Albträume.“
    Entsetzt suchte ich Brandons Blick, der warm auf mir ruhte. Ich setzte mich auf, entzog ihm meine Hand. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.
    Ich hatte Albträume, oh ja. Aber sie waren weniger geworden, auch wenn sie unterschwellig versuchten, in den Nächten von mir Besitz zu ergreifen.
    „Soviel zu: Ich habe kaum in deiner Privatsphäre herumgeschnüffelt! Das ich nicht lache.“
    „Es tut gut, mit jemandem darüber zu reden.“
    „Ach ja? Du wolltest doch auch nicht über deine Vergangenheit sprechen“, hielt ich ihm vor.
    „Aber ich habe es getan.“
    Diese Stimme, so gefasst und ruhig! Mir war, als müsste ich gleich wie eine Bombe explodieren.
    „Ich will es aber nicht! Und außerdem habe ich ein Jahr darüber geredet. Mit einer verdammten Psychologin. Das hat mich auch nicht weitergebracht“, schnauzte ich ihn an. „Und wenn ich es recht bedenke, weißt du sicher mehr als ich über den Vorfall.“
    Meine Wut war flammendem Interesse gewichen.
    „Wer wollte mich töten? Rafael sagte, dass es die Dunklen waren. Weißt du mehr?“
    Unbehaglich ließ sich Brandon in die Kissen fallen.
    „Du verstehst es wirklich, den Spieß umzudrehen.“
    „Nun red schon.“
    „Wir wissen nicht mehr. Aber wer sollte es sonst gewesen sein?“
    Ich schloss die Augen und die Bilder stürmten so schnell auf mich ein, dass ich keine Chance hatte,

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