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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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der Vereinigten Staaten im Süden bis zum Elks-Tempel im Norden ist der Lincoln Park unter kurischer Herrschaft zu einer Mischung aus Sodom und Mardi Gras geworden. Zusammen mit dem Casinoschiff, das beim alten Chicago Yacht Club in Belmont Harbor vor Anker liegt, bietet er selbst dem ausgefallensten Geschmack noch Zerstreuung. Von Ende März bis November findet überall auf dem Gelände praktisch eine ununterbrochene Party statt und ermöglicht den bevorzugten Quislingen, denen man den Eintritt gestattet, die dringend benötigte Zerstreuung. Während der trüben Winter in Chicago ziehen sich alle in die Gebäude zurück, wo es nicht weniger wild zugeht.
    Bei entsprechendem Wohlverhalten kann ein Quisling aus dem Mittelwesten alle paar Jahre mit einem Ausflug nach Chicago in den
Zoo rechnen. Man schickt sie in Gruppen von zwei bis hundert hin und macht ihnen sehr deutlich, was mit dem Rest passieren wird, wenn einer von ihnen desertiert. Gruppen aus so entfernten Regionen wie Kanada, Ohio und selbst Colorado und Kansas kommen für bis zu einem Monat nach Chicago. Aber wenn sie alles Geld ausgegeben haben und sogar ihre Schuhe verkaufen müssen, um für weitere unheilige Vergnügungen zu zahlen, findet der Ausflug meist einvernehmlich sein Ende. Jeder weiß, wohin jene geschickt werden, die ohne einen Penny in einer Stadt bleiben, in der nichts umsonst ist.
    Der Zoo ist der einzige Teil der Stadt, in dem es keine Sperrstunde gibt. Überall kann man Essen kaufen, wenn auch von schlechter Qualität, und Straßenhändler bieten zu jeder Tages- und Nachtzeit Alkohol an, ebenso wie die Bierzelte und die Restaurants. Berittene Polizisten, wie die Statue von Phil Sheridan mit Schwert und Pistole ausgerüstet, überwachen den Bereich von ihrem Hauptquartier im alten Gebäude der Chicago Historical Society. Sie strengen sich nicht sonderlich an, um Schlägereien zu verhindern, nur wenn ein Aufstand droht, unternehmen sie mehr, als ihre Pferde zu zügeln und zuzusehen. Unterhaltungskünstler von Magiern über Hütchenspieler bis zu Straßenmusikern versuchen, ihren Lebensunterhalt auf der Straße zu verdienen, aber auf dem Parkgelände darf nichts anderes verkauft werden als Lebensmittel, Getränke, Tabak, Drogen und Fleisch.
    Letzteres stellt die wahre Attraktion des Zoos dar. Unter jeder Straßenlampe, an jeder Ecke und in jeder Bar kann man Frauen, ein paar Männer und hin und wieder ein Kind finden, die sich für Geld anbieten. Ganz oben in der fleischlichen Hierarchie stehen die Showgirls, von denen einige in den Clubs an der Clark Street strippen und andere die unterschiedlichsten sexuellen Vorstellungen hinter den Gittern des Zoos geben, die die Darbietungen im vorkurischen Bangkok harmlos erscheinen lassen. Als Nächstes kommen die Geishas. Diese Frauen, die man in den besseren Bars findet, dienen Quislingen auf Urlaub, die mehr als nur Sex wollen, als kurzfristige Freundinnen und bieten außer dem Üblichen auch noch ein mitleidiges Ohr. Nur die reichsten Quislinge können es sich leisten,
eine Geisha für ein oder zwei Wochen zu mieten, aber die Barmädchen in den Saloons liefern das Gleiche, solange der Soldat ihnen weiterhin verwässerte Cocktails bezahlt. Und schließlich gibt es die bunten Straßendirnen in einer Unzahl von Geschmacksrichtungen, die ihre Dienste überall anbieten, von Gasse und Gebüsch bis zu der kleinen Flotte alter Boote auf den Wasserstraßen des Parks, die vom Lake Michigan gespeist werden.
    Die Karrieren der Zoofrauen dauern nicht lange, und die meisten finden ein trauriges Ende im Loop. Ein paar verdienen genug Geld, um sich nach Ringland zurückzuziehen oder ihr eigenes Etablissement zu eröffnen. Ein paar mehr verlassen den Zoo auf Dauer in Gesellschaft eines Quislings, aber für die meisten ist es ein erniedrigender Weg abwärts, auf dem sie die perversesten, gewalttätigsten Freier befriedigen, bevor es endgültig in den Loop geht.
    Was die Quislinge angeht, so werden sie durch die hellen Lichter und das Parfüm angezogen wie Insekten von fleischfressenden Pflanzen, nur um in die Falle zu gehen und verschlungen zu werden. Die lüsternen Freuden des Zoos kosten viele ihr letztes Geld, so dass sie nicht mehr nach Hause fahren können, und wenn sie nicht sehr schlau sind oder Glück haben, sind sie dann ebenfalls Kandidaten für den Loop.

    Der Nachtwind war nicht mehr nur kühl, sondern regelrecht kalt. Wolkenfetzen zogen über den Mond wie Tintenflecke. Die Farbe war aus den Straßen von

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