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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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wette, dass jeder im Umkreis von fünfzehn Kilometern das Ding sehen kann.
    Wir stolpern durch das dichte Unterholz eines kleinen Wäldchens. Oder genauer gesagt: David und ich stolpern. Shane und Jim besitzen die Eleganz und die Nachtsicht geborener Raubtiere – obwohl der Besuch bei Blutspendern selbstredend nichts, aber auch gar nichts von einer Jagd hat.
    Am Sockel des Kreuzes befindet sich eine kleine Lichtung, die wir gerade erreichen. Die Lichtung misst ungefähr fünf Meter im Durchmesser. Es ist stockfinster hier, weil sich der Patrioten-Scheinwerfer im Boden auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtung befindet.
    Ich lasse den Lichtkegel meiner Taschenlampe über die Lichtung tanzen. »Also dann: Wo wäre denn nun der Umsetz …«
    Zwei glühend rote Augen starren uns aus der Dunkelheit an.
    »Was zum Henk …«
    Jim, der genau vor mir geht, ist abrupt stehen geblieben und hält mich gebieterisch wie ein Schülerlotse mit ausgestrecktem Arm davon ab, weiterzugehen. »Schön stehenbleiben!«
    Am Fuß des weißen Kreuzes kauert ein schwarzer Schatten. Das Klirren einer Kette übertönt das Rauschen des Windes in den Baumwipfeln. Ein tiefes, grollendes Knurren, noch nicht sonderlich laut – mir stockt der Atem.
    Plötzlich, mit heiserem Gebrüll, stürzt sich das Biest mit den glühenden Augen aus der Dunkelheit auf uns. Ich mache einen Satz rückwärts und kreische auf wie ein kleines Mädchen. Die Kette rasselt, ruckt, zieht an und stoppt das Vieh.
    Shane greift nach meinem Arm. »Nur ein Hund, okay? Nur ein Hund!«
    Völlig unmöglich! Nein, das kann nicht stimmen! Die Laute, die das Höllenbiest von sich gibt, klingen wie die Mischung aus einem tollwütigen Puma und einer Lokomotive.
    »Wenn das Biest ein Hund ist, habe ich so ein Vieh mein Lebtag noch nicht gesehen!« David ist der Schreck genauso in die Glieder gefahren wie mir.
    »Keine Panik!« Shane bewegt sich vorwärts, aber nicht direkt auf den Hund zu. Er beginnt, ihn zu umrunden. »Er ist doch angekettet.«
    Ich bedeute David, zurückzubleiben, und folge Shane. Das wütende Gebell wird lauter, aber auch schriller. Schließlich fällt das Taschenlampenlicht auf den Hund. Ein Blick genügt, und es gelingt mir, mich zu entspannen.
    Der Hund wiegt etwa doppelt so viel wie ich. Mein Kopf dürfte ganz problemlos in seinen Rachen passen. Aber der schwarze Riesenköter wedelt mit der Rute; er hat Vorderkörper und Pfoten auf dem Boden, das Hinterteil in der Höhe – die klassische Aufforderung zum Spielen. Mit den Vorderpfoten scharrt er den Boden auf.
    »Ist ja schon gut, Kerlchen«, murmele ich beruhigend. »Wir sind hier, um dir zu helfen!«
    Das Bellen des Hundes wird zu einem Winseln, als ich mich ihm nähere. Im Lichtkegel der Lampe kann man unter dem schwarzen, struppigen Fell Rippen und Hüftknochen herausstehen sehen. Der Hund hat einen ziemlich bulligen, quadratischen Schädel. Dennoch wirkt er wegen der langen Beine eher schmal anstatt massig. Riesige Augen leuchten im Taschenlampenlicht grün auf.
    Als ich nur noch ein paar Schritte weit weg bin, lässt sich der Hund auf den Bauch fallen, rollt sich auf den Rücken und wälzt sich im Dreck, die Pfoten in der Luft. Ah, sicher, jetzt ist klar: Es ist ein Rüde.
    »Sieht eigentlich ganz friedlich aus«, meint Shane.
    »Vorsicht, ganz vorsichtig! Okay? Das könnte ein Trick sein!« Davids Stimme klingt immer noch belegt, als er jetzt hinter mir auftaucht. »Der tut vielleicht nur so unschuldig!«
    »Hunde sind alles Mögliche, aber keine Trickbetrüger, die einen mit einer Masche hereinlegen wollen!« Außerhalb der Reichweite, die die Kette dem Hund lässt, knie ich mich hin. Er hört auf, sich zu wälzen, springt auf und schüttelt sich in Pferdemanier den Staub aus dem Fell, sozusagen mit einem Schauer, der ihm vom Kopf bis zur Rutenspitze übers Fell läuft.
    »So ist’s gut«, sage ich mit leiser, ganz ruhiger, gelassener Stimme. Mein Blick geht über seine Schulter. Bewusst vermeide ich den Blickkontakt, den ein Hund als bedrohlich missverstehen würde. Gleichzeitig strecke ich die Hand aus, damit er an meiner Hand schnüffeln kann; die Handfläche zeigt dabei nach unten, die Finger hängen locker herab. Er leckt meine Fingerspitzen. Wie bei einem Welpen wedelt er mit der Rutenspitze, was eine Art Begrüßungssignal, aber auch ein Indiz dafür ist, dass sich der Hund hin- und hergerissen fühlt. »Guter Junge, fein! Du gehörst jemandem, nicht wahr? Hast ein Herrchen oder Frauchen,

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