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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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rumschwimmen.« Ich trete ein und reiche dem Gastgeber dabei die Tüte. Damit stehe ich im zentralen Flur, von dem aus kurze Treppen zu den versetzten Ebenen des Hauses führen. »Und übrigens: ich habe Lori angeheuert.«
    David folgt mir die kurze Treppe hinauf ins Wohn-/Esszimmer, von wo aus man einen guten Blick hinunter in den Eingangsbereich hat. »Aha. Und wofür hast du Lori angeheuert?«
    »Als Aushilfe auf Stundenbasis. Es wird Wochen dauern, ehe das Smoking Pig wiedereröffnen kann. Bis dahin ist sie ohne Job und Broterwerb.«
    »Du hast jemanden auf die Lohnliste gesetzt, ohne mich vorher zu fragen?« Die falschen Fangzähne führen dazu, dass David lispelt. Das raubt seiner Stimme die ansonsten vorhandene natürliche Autorität.
    »Du sagst doch ständig, dass wir Unterstützung beim Papierkram und am Telefon gebrauchen könnten.« Ich inspiziere, was sich an Essbarem so alles auf dem Esstisch findet. »Und außerdem könnte es gut sein, dass diese orthografisch behinderten Schläger das Pig unseretwegen abgefackelt haben.«
    David seufzt. »Okay, sie kann halbtags bei uns aushelfen. Für eine Weile.«
    »Danke.« Ein Blick auf die Uhr verrät mir: fünf Minuten nach sechs. »Ich kann nur hoffen, diese Party ist es wert, dafür meinen heutigen Kurs sausen zu lassen!«
    Franklin kichert. »Bitte tu mir den Gefallen und erzähl David, welchem Thema du dich dieses Semester widmest, ja?«
    Ich recke mein Kinn in die Höhe und spreche das Wort betont sorgfältig aus. »Wirtschaftsethik.«
    David lacht. »Zählt das bei dir auch gleich noch als Fremdsprachenkurs?«
    »Ha!« Franklin gibt David High Five. »Ich habe ihr geraten, sich als Fallstudie für die Kommilitonen zur Verfügung zu stellen. Überschrift: Wie man im Geschäft bleibt, indem man in die Rolle seiner toten Chefin schlüpft.«
    Davids Lächeln ist wie weggewischt. Franklin entschuldigt sich mit einem schiefen Grinsen.
    »Ach, Scheiße! Tut mir echt leid«, sagt er, »hab einfach nicht daran gedacht.«
    David nickt und nimmt das falsche Vampirgebiss heraus. »Ich brauch was zu trinken. Bedient euch derweil ruhig …« Er klopft mit der flachen Hand auf die Tischplatte. Ohne ein weiteres Wort verschwindet er in Richtung Küche.
    Mit schwerer Hand fährt sich Franklin durch das langsam schütter werdende blonde Haar. Dieses Mal, so beschließe ich, lasse ich die Gelegenheit aus, ihn damit aufzuziehen. Wir alle haben schon einmal denselben Fehler gemacht und die verstorbene Eigentümerin des Senders in nicht sonderlich sensibler Art und Weise erwähnt. Elizabeth Vasser war ein Vampir, gehörte aber nicht zu unseren DJs. Sie wurde von ziemlich genau einem Menschen geliebt: von David.
    Als ob das die Spannung lösen könnte, drehe ich die Lautstärke am Radio auf. Selbstverständlich steht es auf der Frequenz von WVMP. Von sechs bis neun heute Abend wird Shanes letzte Sendung wiederholt, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied.
    Franklin leert die Tüte mit Candy Corn in eine Schale in Form eines Plastikschädels. Währenddessen öffne ich die Glasschiebetür hinaus auf Davids hintere Veranda. Sein nächster Nachbar wohnt eine halbe Meile entfernt, jenseits eines riesigen Maisfelds. Ein zweieinhalb Meter hoher Wall aus getrockneten Maisstängeln versperrt den Blick auf das Farmhaus in der Ferne.
    Rote Feuerfinger strecken sich über den Horizont aus und bringen das Feld zum Leuchten. Als die Sonne hinter dem Horizont versinkt, verblasst das Rot. Vom Feld her trottet eine weiße Katze die Stufen zur Veranda hoch. Ich schiebe die Glastür ganz auf, damit der Kater hereinkommen kann.
    »Hallo, Antoine.«
    Der Kater springt über die Schwelle und lässt ein totes Heimchen vor meine Füße fallen.
    »Ähm, tja, danke.«
    Antoine gehörte Elizabeth. Wie bei einem schlechten Scherz heißt er ausgerechnet nach dem wie ein Teenager aussehenden Vampir, der Elizabeth 1997 verwandelt hat. David pfählte den Untoten aus Rache dafür. Denn mit der Verwandlung seiner Verlobten in ein Monster waren all seine Hoffnungen dahin, mit ihr zusammen alt werden zu dürfen. Als Elizabeth für immer starb, nahm David den Kater mit zu sich nach Hause. Jetzt muss mein Boss dem Heimchenjäger nur noch einen neuen Namen geben.
    Der Song, der bisher lief, endet. Statt Tori Amos’ letzte Nacht so schnöde abgewürgtes Happy Phantom ist eine mir sehr vertraute Stimme zu hören.
    »WVMP auf vierundneunzig Komma drei in Sherwood, Maryland. Shane McAllister ist für euch am

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