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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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»Die Sache mit den Spiegeln«, sagte sie, »ist, dass sie früher eine Rückwand aus Silber hatten.«
    »Und?« Ich trat dicht hinter sie und schaute ihr über die Schulter. Die Schublade schien voller sorgfältig gefalteter Pullover zu sein.
    »Darum mussten die Vampire sie meiden«, sagte sie und ihr Kopf verschwand fast in einer Lücke zwischen zwei riesigen Pulloverstapeln.
    »Nur wegen des Silbers. Das hat was damit zu tun, dass Judas in Silber bezahlt wurde. So ein Bibelding.«
    Eine Hand mit einem Hammer tauchte aus den Pullovern auf.
    Einem Holzhammer.
    Einem Holzhammer mit kurzem Griff und einer Stahlkappe, die so groß war wie eine Kaffeetasse. Er sah aus, als sei er nagelneu. Auf dem blassen Holzgriff klebte noch das Etikett. Der runde Kopf des Dings war himmelblau angemalt, nur die Schlagfläche war grau und schimmerte wie ein polierter Nickel.
    Cat reichte ihn nach oben und ich nahm ihr das Ding ab. Der Hammer musste fünf Pfund wiegen, mindestens.
    Sie stopfte ihre Hand erneut tief zwischen die Pullover. »Nun«, fuhr sie fort , »es wird heute kein Silber mehr für die Rückwand verwendet. Seitdem können auch Vampire in den Genuss von Spiegeln kommen.«
    »Hat Elliot dir das alles erzählt?«
    »Nein. Wie ich schon sagte, er erzählt mir nicht viel über Vampire. Aber ich habe einiges gelesen.«
    Ihre Hand kam wieder aus den Pullovern hervor, dieses Mal umschloss sie einen Stab aus Holz.
    Sie hob ihn hoch. »Hier ist er«, sagte sie.
    Ich nahm ihn in die Hand.
    Es war ein etwa fünfunddreißig bis vierzig Zentimeter langer Holzpflock, mit einem Umfang von knapp fünf Zentimetern. An einem Ende war er flach. Das andere Ende lief zu einer scharfen Spitze zu. »Hast du ihn geschnitzt?«, fragte ich.
    »Ja.« Sie ordnete die Pullover, schob dann die Schublade zu, stand auf und drehte sich zu mir um. »Meinst du, das reicht?«
    »Denke schon.«
    Sie hatte wirklich vor, diesen Kerl zu ermorden.
    Obwohl diese Nacht immer mehr aus dem Gleichgewicht zu geraten schien, so kam sie mir jetzt dennoch irgendwie realer vor.
    Vielleicht weil ich einen Hammer und einen Pflock in den Händen hielt. Mit gequältem Lächeln sagte Cat: »Die Van Helsing-Methode.«
    »Erprobt und bewährt.«
    »Ziel auf das Herz.«
    Ich holte tief Luft und nickte. Und hoffte, dass sie nicht sah, wie ich zitterte.
    »Du solltest ihn pfählen, wenn er auf mir ist. Dann ist er am verletzlichsten. Ramm den Pflock einfach in seinen Rücken.«
    »Was wird ihn davon abhalten, direkt durch ihn hindurch und in dich zu dringen?«, fragte ich.
    »Gib mal her!«
    Ich reichte ihr den Pflock.
    Sie hielt ihn an der Spitze vor ihre Brust.
    »Er ist fünfunddreißig Zentimeter lang«, sagte sie zu mir.
    Ihr noch immer leicht geöffneter Morgenmantel machte es mir schwer, mich auf den Pflock zu konzentrieren. Der Spalt nackter Haut zwischen ihren Brüsten war jetzt mehrere Zentimeter breit. Nach unten hin wurde er schmaler. Und er ging ziemlich weit hinunter. Ich konnte ihren Bauchnabel erkennen. Unter dem lockeren Knoten des Gürtels teilten sich die beiden Seiten ihres Morgenmantels leicht.
    »Elliots Oberkörper hat einen Umfang von etwa dreißig Zentimetern«, sagte sie.
    Ich hob meine Augen. Sie starrte noch immer auf den Pflock. »Woher weißt du das?«, erkundigte ich mich.
    »Ich habe einen Kerl gemessen, den ich im Baumarkt traf, als ich den Pflock und den Hammer gekauft habe. Er hatte in etwa Elliots Größe. Und das ergab dreißig Zentimeter.«
    »Wann war das?«, fragte ich.
    »Vor einigen Monaten. Ich verstecke dieses Zeug seit… ich weiß nicht, schon sehr lange. Ich wusste, dass ich es eines Tages brauchen würde.« Sie zuckte mit den Achseln. »Ich glaube nicht, dass Elliots Brustumfang sich seitdem verändert hat. Sie ist höchstens breiter geworden.«
    »Dieser Pflock ist länger als dreißig Zentimeter«, sagte ich.
    »Es sind fünfunddreißig.«
    »Also werden nur fünf Zentimeter in deinen Körper eindringen?«
    Cat hob den Kopf und lächelte mich an. »Schlag ihn einfach nicht ganz hinein, du Genie.« Sie senkte den Blick wieder, spreizte Daumen und Zeigefinger der linken Hand einige Zentimeter auseinander und legte sie an das flache Ende des Pflocks.
    Und fünf Zentimeter hinter dieser Vorführung drapierte der Morgenmantel die Rundung ihrer linken Brust. Die Brustwarze stand deutlich sichtbar hervor. Die Seide umhüllte sie wie ein Schleier aus blauem Wasser.
    »Sieh zu, dass noch so viel aus seinem Rücken herausragt, und mir wird

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