Vampirsohn
beobachtete sein Gesicht, während er das Blutbad verfolgte.
»Ist Michael …«
»Er macht …« Mick zuckte zusammen. »Tja, von dem anderen Kerl wird wohl nicht viel übrig bleiben, was man beerdigen könnte.«
Sie wusste, dass es vorbei war, als Mick tief Luft holte und sich über das Gesicht rieb. »Bleib hier. Ich gehe ihm helfen … deinem Freund?«
»Ja«, sagte sie. »Er gehört zu mir.«
Mick ging um die Ecke zum Vordereingang, und sie hörte die Männer auf der anderen Seite der Tür leise miteinander sprechen.
»Claire?«, rief Michael, ohne den Raum zu betreten. »Es geht mir gut, aber ich muss mich zunächst säubern, in Ordnung?«
Das war eigentlich keine Frage, obwohl es so geklungen hatte. Sie wusste, er kam nicht herein, weil er nicht wollte, dass sie ihn so sah. Ach verdammt!
Sie ging durch die Bibliothek hindurch und dann …
Okay, das war eine ganze Menge Blut. Aber es schien nicht seines zu sein, denn es war an seinen Händen und an seinem … Mund. Als ob er Fletcher gebissen hätte. Und das mehrmals.
»Oh Gott!«
Aber dann blickte sie ihm in die Augen. Er sah grimmig, ernst und entschlossen aus. Als ob er getan hätte, was er tun musste, und basta! Aber da waren auch Schatten in seinen Augen, als ob er befürchtete, sie hielte ihn für ein Monster.
Sie riss sich zusammen und ging zu ihm. »Ich helfe dir, dich zu waschen.«
Nachdem sie Michael gebadet hatte, besorgte sie ihm etwas zum Anziehen, was als ziemliche Lachnummer endete. Obwohl Mick ein großer Kerl war, war das Einzige, was Michael auch nur im Entferntesten passte, eine Pyjamahose aus Flanell und ein Hemd
mit durchgehender Knopfleiste – und selbst diese Kleidungsstücke waren sehr eng und vor allem zu kurz.
Aber er sah trotz allem gut aus mit seinem feuchten Haar, das beim Trocknen an den Spitzen Locken bildete und in tiefen Rot- und Schwarztönen glänzte.
Mick führte sie in ein hübsches Schlafzimmer, das glücklicherweise nur über zwei Fenster mit dicken Vorhängen verfügte. Diese würden hoffentlich als Schutz vor dem Sonnenlicht ausreichen.
Mick zog selbst die gefütterten Vorhänge vor die Fenster.
»Wenn ihr etwas braucht, wisst ihr, wo ich schlafe«, sagte er. An der Tür zögerte er kurz, aber dann machte er sie hinter sich zu.
Claire holte tief Luft. »Michael …«
Er fiel ihr ins Wort. »Du hast gesagt, dass du während der Schwangerschaft alles tun kannst, richtig?«
Als sie nickte, blickte er das Bett an, als ob er sich vorstellte, wie sie es benutzten. »Sogar …«
Sie musste lächeln. »Ja, sogar das. Aber zuerst müssen wir reden …«
In Sekundenschnelle stürzte er sich auf sie, drückte ihren Rücken gegen die Tür und umfasste ihre Taille.
»Nein«, knurrte er. »Zuerst nehme ich dich.«
Seine Lippen senkten sich fest auf die ihren, seine Zunge eroberte ihren Mund, und dann hörte sie das Geräusch von reißendem Stoff – er hatte ihre Bluse der Länge nach aufgerissen. Oh Gott, ja … Er küsste sie, bis ihr aus einem anderen Grund schwindlig war als der Schwangerschaft, und irgendwann inmitten seines Ansturms hob er sie hoch und legte sie auf das
Bett. In einer einzigen koordinierten Bewegung, als ob er die verschiedenen Schritte geplant hätte, zog er seine Pyjamahose nach unten und ihren Rock hoch, biss eine Seite ihres Slips durch und dann …
War er in ihr.
Sie wölbte sich ihm entgegen und hielt sich keuchend an ihm fest. Zu Beginn war sie noch besonders eng, da sie noch nicht völlig für ihn bereit war. Aber als er mit einem festen Stoß erneut in sie eindrang, holte sie schnell auf. Er stieß heftig zu, aber dennoch mit Vorsicht, und das antike Bett knarrte unter der Wucht seiner Leidenschaft, als er sich mit ihr vereinigte.
Sein himmlischer Geruch stieg ihr in die Nase, und sie wusste, was das zu bedeuten hatte. Damit zeigte er ihr nicht nur seine Liebe, sondern er beanspruchte sie ganz für sich. Dies war eine Forderung, die nicht von einem Menschen, sondern von einem anderen Wesen kam, aber das war ihr einerlei.
Als Michael den Gipfel der Lust erreichte, lief ein heftiges Beben durch seinen Körper, und er stieß ein Gebrüll aus, das die Stille im Haus durchbrach. Es war so laut, dass ihr Gastgeber es bestimmt auch gehört hatte. Gott sei Dank war Claire gerade nicht in der Lage, klar genug zu denken, um sich peinlich berührt zu fühlen, da sie in diesem Moment selbst den Höhepunkt erreichte.
Nachdem es vorüber war, blieben sie eine Weile lang eng
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