Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
fuhr Damerei fort, „werden wir nun unsere Energien nicht der hoffnungslosen Aufgabe widmen, meinen Grünschnabel zu überzeugen, dass sie einen Fehler macht, sondern dem Problem, wie wir es sicherstellen, dass sie nicht von den höchsten Kreisen geschnitten wird."
    „Ich versichere dir, es wird mich nicht im Geringsten bekümmern, wenn man mich schneidet!", warf Venetia ein.
    „Aber mich würde es ärgern." Damerei wandte den Kopf und schaute Mr. Hendred nachdenklich an. „Mit Ihrer Unterstützung, Sir, und der meiner Tante Stoborough könnte es uns, glaube ich, vielleicht gelingen durchzukommen. Sie kennen doch bestimmt meine Tante?"
    „Ich kenne Lady Stoborough seit zwanzig Jahren", antwortete Mr. Hendred mit einem dünnen, triumphierenden Lächeln. „Und die einzige Beachtung, die sie meiner Überredung oder der irgendjemandes anderen schenken würde, wäre, genau das Gegenteil von dem zu tun, was man von ihr wünscht."
    „Stimmt!", sagte Damerei. „Ich sehe, dass Sie aufs Haar genau wissen, wie Sie sie um den Finger wickeln können."
    Es herrschte Stille. Mr. Hendred, auf den diese Rede mächtig gewirkt zu haben schien, saß da und starrte auf etwas, das seiner Umgebung unsichtbar blieb. Unter Venetias faszinierten Augen begann sich die Haut um seinen Mund langsam zu dehnen, und während seine dünnen Lippen etwas vorgestülpt blieben, gruben sich zwei tiefe Falten in seine Wangen: Mr. Hendred genoss einen privaten Spaß, der zu köstlich war, als dass er ihn seinen Gefährten gegönnt hätte. Er tauchte aus seiner Träumerei auf, schaute die beiden missbilligend an und erklärte, er sei unfähig, die betreffende Angelegenheit noch an diesem Abend weiterzudiskutieren. Er fragte seine Nichte, ob sie vorhätte, ihn nach York zu begleiten, wo er die Nacht verbringen wollte, aber es klang nicht so, als erwartete er eine zustimmende Antwort.
    Dies bot ihr die Gelegenheit, auf die sie gewartet hatte. Sie sagte: „Nein, lieber Sir, ich will heute keinen Meter weit mehr reisen, und ich muss Ihnen mitteilen, auch Sie werden es nicht! Fressen Sie mich nur nicht! Aber ich habe Imber schon angewiesen, Ihre Kutsche zum Roten Löwen weiterzuschicken. Ich weiß, das ist Ihnen recht, und wir sind auch so sehr knapp an Hilfskräften - das heißt, ich wollte sagen, Damerei ist hier derzeit so knapp an Hilfskräften, dass wir die Postillione kaum hätten unterbringen können, ohne der Dienerschaft sehr viel Arbeit zu machen, zu der sie wirklich keine Zeit hat! Und Damereis Kammerdiener - ein ganz vorzüglicher Mann - wird inzwischen darauf gesehen haben, dass für Sie schon jetzt ein Zimmer bereitsteht, und wird auch Ihre Reisetasche ausgepackt haben. Ich habe mir erlaubt, ihn anzuweisen, dass er die Pastillen sucht, die Sie immer verbrennen, wenn Sie Kopfschmerzen haben, worauf er, kaum hatte er das gehört, sagte, er würde unverzüglich eine tisane für Sie zubereiten, sobald Sie zu Bett gehen."
    Dieses Programm war derart verlockend, dass Mr. Hendred unterlag, wenn auch nicht ohne seinen Gastgeber zu warnen, seine Nachgiebigkeit dürfe nicht so aufgefasst werden, dass er einer Heirat zustimme, die er stark missbillige, und noch viel weniger etwa so, dass er bereit sei, sie auf welche Art auch immer zu fördern.
    Damerei nahm diese vernichtende Ankündigung mit Gleichmut hin und läutete nach Marston. In diesem Augenblick trat Aubrey ein, der in den Stallhof eingefahren war und das Haus durch eine Seitentür betreten hatte. Er schaute leicht überrascht drein und sagte schon, als er hereinkam: „Na, ich hab mich schon gewundert, mit wem zum Kuckuck du gesprochen haben kannst, Jasper! How do you do, Sir? Na, mein Liebes, und wie geht's dir?
    Ich bin froh, dass du gekommen bist -ich habe dich vermisst."
    Er hinkte quer durch das Zimmer zu Venetia, während er noch sprach. Sehr gerührt von seiner Begrüßung, umarmte sie ihn innig. „Und ich habe dich vermisst, Liebster - du weißt gar nicht, wie sehr!"
    „Dummes!", sagte er mit seinem schiefen Lächeln. „Warum hast du uns nicht verständigt, dass du auf dem Weg zu uns warst? Was übrigens hat dich hergeführt?"
    „Ich werde dir sagen, was deine Schwester hergeführt hat!", sagte Mr. Hendred. „Du bist in einem Alter, dass man dich für fähig halten kann, dir eine Meinung zu bilden, und man sagt mir, man halte deine Intelligenz für überragend. Vielleicht ist Venetia eher bereit, auf dich zu hören als auf mich. Lass mich dir sagen, junger Mann, dass sie ihre

Weitere Kostenlose Bücher