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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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Außengeräusche ausgesperrt. Loki drehte sich um und ging zur Musikanlage hinüber, welche in die Buchwand integriert war. Seine Literatursammlung war dermaßen umfassend, dass er sie auf mehrere Wohnzimmer in seinen verschiedenen Wohnungen verteilt hatte; hier in München nahmen die Wälzer eine ganze Längsseite von zehn Metern ein.
    Er schaltete die Anlage an, verharrte einen Augenblick und überlegte. Diesen Tag wollte er mit einem eher gesetzten Stück beginnen. Sein Finger glitt über das Touchpad des Players in der Dockingstation und suchte das entsprechende Werk aus seiner Sammlung heraus. Anschließend ging er auf die andere Seite des Wohnzimmers hinüber, setzte sich in den Ohrensessel aus schwarzem Leder und zündete sich eine Zigarette an.
    Neben ihm auf dem Tischchen standen diverse Tageszeitungen neben einer Thermoskanne mit grünem Tee bereit. Er goss sich davon etwas ein, legte die Zigarette im Aschenbecher ab und zog die erste Zeitung aus dem Stapel. Während er die Schlagzeilen überflog, griff er mit der linken Hand nach der Fernbedienung, die in die Lehne des Sessels eingearbeitet war und drückte auf Play. Die ersten Töne erklangen. Loki konnte nicht anders: Er ließ die Zeitung auf den Schoß sinken, lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen.
    Seine Position im Raum war selbstverständlich so gewählt, dass er das beste Sounderlebnis hatte: Ihm gegenüber stand der Downfire-Subwoofer auf dem Boden, eine eher optische denn technische Notwendigkeit, immerhin war ihm durchaus bewusst, dass die Bassfrequenzen für das menschliche Gehör kaum zu orten waren. Seine Augen aber betrachteten die Quelle des Basses gerne. In den Zimmerecken und jeweils an den Längsseiten waren die kleinen Satellitenboxen für den Surround-Effekt in die Wände eingelassen. Und aus ebendiesen erklangen nun diese himmlischen Töne der elektronischen Musik, die unverwechselbar für Tobi M.s Hoover waren – ein Regensburger Künstler, dem Loki verfallen war.
    Das Thema der Komposition wälzte sich wie ein windender Wurm durch den beinahe sechs Minuten dauernden Track. Unverkennbar waren dabei die verschiedenen Thematiken, die angespielt, aber nicht ausgeführt wurden – sie verliehen dem Ganzen den Feinschliff und machten es zu einem Paradebeispiel dessen, was wahre Kunst auszeichnet. In diesen Anspielungen spiegelte sich das Leben, das niemals in allen Bereichen ins Detail gehen konnte .
    Für Loki stand fest: Gewisse Stücke elektronischer Musik des 21. Jahrhunderts konnten es allemal mit sämtlichen Orchesterwerken aufnehmen. Sie standen ihnen weder in der künstlerischen Genialität noch in der Komplexität nach. Wer das nicht einsehen mochte, war schlichtweg ein bornierter Dogmatiker, dem etwas sehr Wundervolles in der Entwicklung der Musik entging.
    Als das Stück verklang, öffnete er die Augen und richtete sie auf die Musikanlage. In der plötzlich eintretenden Stille konnte er im Treppenhaus eine Tür hören, die in die Angeln geworfen wurde. Sicherlich ein erboster Mieter, der ihm damit zu verstehen geben wollte, dass er die Lautstärke am frühen Morgen nicht akzeptierte.
    Loki griff nach der Teetasse und nahm einen Schluck. In diesem Moment gab sein Smartphone ein leises Klingeln von sich. Er stellte die Tasse ab, nahm das Gerät auf und holte die Nachricht auf den Bildschirm.
    ›Zu mir. Sofort !‹, las er.
    Mit einem Lächeln, das die schmalen Lippen zu einem Strich verhärtete, tippte Loki: ›Einen wundervollen guten Morgen, Herr Hauptkommissar Bartovic. Ihren ruppigen Worten entnehme ich, dass Sie nicht besonders gut geschlafen haben?‹
    Es vergingen keine zehn Sekunden, dann meldete das Smartphone eine weitere Nachricht: ›Sparen Sie sich Ihr höhnisches Geplänkel! Ich hoffe, Sie sitzen schon im Auto und sind unterwegs!‹
    Einen Moment verharrte Loki. Anscheinend hatte sich seine Musikwahl ausgezahlt: Der Tag versprach, spannend zu werden. Er tippte: ›Seien Sie unbesorgt, Euer Hochwürden, ich eile mit Boreas auf den Winden zu Ihnen.‹ Der Nachricht hängte er eine Wetterprognose an, in der die Windgeschwindigkeit für diesen Tag mit fünf Stundenkilometern angegeben war, außerdem einen Link zum Wikipedia -Artikel, der den Hauptkommissar darüber aufklären würde, wer Boreas war.
    Mit einem Lächeln, das seine Gesichtszüge so veränderte, dass er einem Fuchs glich, stand er auf, schob die Heckler & Koch ins Holster und verließ die Wohnung.

*
     
    An Schlaf war nicht mehr zu denken. Die

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