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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Arffssen
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der Akte «Kackerlacka-Jugendstuhl: Originalentwurf und Design» zurück.
    Die Akte war leer.
    Er gab sie der Archivarin zurück. «Kann ich eine andere anfordern?»
    «Selbstverständlich.»
    «Ich hätte gern …»
    «Anfragen müssen schriftlich gestellt werden.»
    Er füllte ein neues Formular für den Arisk-Kindertisch aus. Eine halbe Stunde später kann die Archivarin zurück. Die Akte war ebenfalls leer.
    Als Nächstes fragte Blomberg nach dem Snåljåp-Beistelltisch. Leer. Das Herrefolk-Bücherregal. Nichts. Das Büfett. Niete.
    Nach einigen Stunden ermüdete er.
    «Noch weitere Anfragen?»
    «Nein, ich bin versorgt. Vielen Dank.»
    Die Archivarin nickte gnädig.
    Doch gerade als er ihr die Akte des Ljushårig-Doppelbetts mit passender Kommode zurückgeben wollte, bemerkte er den leichten Abdruck einer Handschrift in der Ecke der Akte. Nonchalant schoss er mit seinem Xperia-X10-Android-Smartphone ein Foto von dem Abdruck. Eine Stunde später, in seiner Wohnung, vergrößerte Blomberg das Foto auf seinem 17-Zoll-Apple-G4. Die Schrift war trotz des Versuchs, sie auszuradieren, klar und eindeutig lesbar. Originalahornholzdoppelbettentwurf von AH.
     
    Flunk wickelte das USB-Kabel aus und suchte am Computer nach der passenden Buchse.
    «Es ist die mit dem Dreizack-Symbol», sagte Bubbles.
    «Dreizack?», entgegnete Flunk zweifelnd.
    «Mistgabel», sagte Bubbles. Er nahm einen diskreten Schluck aus seiner Flasche Pepto-Bismol. Die Finnen haben kein großes Vokabular.
    « Okay, ich habe sie gefunden.»
    «Papa, krieg ich was zu trinken?», meldete sich Flunks fünfjährige Tochter Brigitta.
    «Was möchtest du denn, Schätzchen?»
    «Ein Glas Mjölk!»
    Snorkkle sah im Bürokühlschrank nach. Er schüttelte den Kopf.
    «Keine Mjölk», sagte Flunk. «Vielleicht was anderes?»
    «Ich will Mjölk!», kreischte das Mädchen.
    «Normalerweise haben wir für unseren Kaffee Mjölk da», sagte Bubbles.
    «Ich glaube, wir haben heute Morgen den letzten Rest genommen», sagte Snorkkle.
    «Wenn Sie das wussten, warum haben Sie keine neue gekauft?», entgegnete Bubbles.
    «Es ist mir entfallen», sagte Snorkkle.
    «Wir können es im Moment nicht ändern», sagte Flunk. «Alle Geschäfte haben geschlossen.»
    «In der Drottninggatan müsste noch ein Konsum geöffnet haben», sagte Bubbles.
    «Ich sehe nach», sagte Snorkkle und griff nach seinem Mantel.
    «Warum rufen Sie nicht vorher an?», schlug Bubbles vor.
    «Gute Idee.» Nachdem er einige Anrufe getätigt hatte, fand Snorkkle einen geöffneten Mini-Markt. «Sie haben sowohl normale Mjölk als auch Choklad-Mjölk. Welche möchtest du haben?»
    «Choklad-Mjölk!», quengelte das Mädchen.
    «Wie sagt man?», fragte ihr Vater.
    «Bitte.»
    Während Snorkkle beim Einkaufen war, ging Hauptkommissar Bubbles die Notkiste voll Spielsachen holen. Bubbles persönlich mochte Playmobil-Figuren am liebsten, aber einige Eltern hatten gegen die Unterstützung deutscher Plastikspielsachen durch die Polizei protestiert, und die Truppe musste sie durch gewaltfreie Holzspielsachen von Brio ersetzen.
    Trotzdem hatte Bubbles es nicht über sich gebracht, die Playmobil-Polizeistation wegzuwerfen.
    Er setzte sich mit Brigitta auf den Fußboden und versuchte, eine Geiselnahme zu schlichten.
    «Peng, peng! Du bist tot!», rief Brigitta. Ihr Playmobil-Polizist schwenkte eine Waffe.
    «Es ist besser, erst mal zu verhandeln», ermahnte Bubbles sie sanft.
    Brigitta entriss Bubbles’ Playmobil-Polizisten das winzige Megaphon und schleuderte es wütend durchs Zimmer. «Man verhandelt nicht mit Terroristen!», schrie sie. «Es ist Zeit einzugreifen!»
    Glücklicherweise kehrte in diesem Augenblick Snorkkle mit einem Zwölferpack Choklad-Mjölk zurück. Die Beamten steckten die Strohhalme in ihre Kartons und bereiteten sich darauf vor, das Video anzusehen.
    «Papa, ich will auch mitgucken.»
    «Nein, Schätzchen. Was hab ich dir über das Anschauen von Enthauptungen gesagt?»
    «Ist mir egal. Ich will auch zugucken!»
    Ein Wutanfall folgte. Schließlich gaben die Beamten nach.
    «Aber Papa hält dir die Augen zu, wenn schlimme Bilder kommen, ja?»
    «Nein!»
    Die Überwachungskamera war mit Arssens Haustür verbunden gewesen, und so begann das Video damit, dass er auf wiederholtes Klopfen hin öffnete. Bubbles notierte sich penibel, was er sah.
     
Arssen öffnet die Tür. Auf der Schwelle steht ein kleinwüchsiges Mädchen, vielleicht 17 oder 18. Sie trägt ein schwarzes T-Shirt mit dem Comicvogel

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