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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Arffssen
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bekamen, fragte Blomberg: «Rache wofür?»
    «Vor zwei Jahren ist Ekkrot verhaftet worden, weil er gegen das Gesetz zur Gleichheit und Würde der Geschlechter von 1999 verstoßen hat. Er hatte seine Freundin ‹unpraktisch› genannt.»
    Blomberg dachte darüber nach. «Vielleicht wurde er provoziert.»
    «Darum geht es nicht. Wir wissen, dass Salamander sich als Mitglied einer Geschlechter-Selbstjustiztruppe begreift.»
    «Und was ist mit Arssen? Wie passt er ins Bild?»
    «Vor drei Jahren wurde er wegen Verstößen gegen die koitale Parität in zwei Fällen verurteilt.»
    «Was hat er gemacht?»
    «Anscheinend hat er in einer Bar in Östermalm eine Frau getroffen und sie mit in seine Wohnung genommen. Sie legte sich ins Bett, während Arssen schnell unter die Dusche sprang, sich rasierte und sich die Zähne putzte. Zu dem Zeitpunkt, als er unter die Bettdecke schlüpfte, war sie bereits schläfrig. Aber sie hatten trotzdem Sex. Sogar zwei Mal.»
    Blomberg pfiff durch die Zähne.
    «Das ist noch nicht alles. Sechs Monate später wurde er wegen krimineller Nachlässigkeit in Bezug auf eine Verhütungsmethode angeklagt. Er hatte die Nacht mit einem Mädchen verbracht, das er offenbar seit einigen Jahren kannte. Sie half ihm, ein Kondom überzustreifen, und in diesem Moment kam er und ejakulierte über ihre ganze Hand. Er behauptete, es habe sich um einen vorzeitigen Samenerguss gehandelt, aber die Frau sagte, es sei Absicht gewesen. Der Richter folgte ihrer Version der Geschichte.»
    Blomberg sann über die Tatsache nach, dass Arssens Vater die beiden Verurteilungen seines Sohnes nicht erwähnt hatte. Trotzdem konnte Blomberg nicht ganz glauben, dass Salamander sowohl Arssen als auch den Autor von Der Lebenszyklus des Baltischen Störs unter besonderer Berücksichtigung der Bedingungen küstennaher Vermehrung umgebracht hatte. Das Buch hatte auf Blomberg einen bleibenden Eindruck gemacht, als er ein Junge gewesen war; die großartigen epischen Passagen über das zahnlose Maul des Fisches hatten ihn sogar dazu angeregt, selbst zu schreiben.
    «Wir sind uns einig, dass diese Jungs ein paar ziemlich schäbige Dinger gedreht haben», sagte Blomberg. «Dasselbe könnte man über viele Männer sagen, und nicht nur über Schweden – genauso über Norweger und sogar Dänen. Warum sollte sie sich diese beiden als Ziele aussuchen?»
    «Das müssen wir herausfinden», sagte Bubbles. «Wir haben herausgefunden, dass Arssen Ekkrot vor zwei Monaten auf seinem Handy angerufen hat.»
    «Sie kannten sich also.»
    «Aus den Verbindungsnachweisen ihrer Handys geht hervor, dass sie ein halbes Dutzend Mal telefoniert haben. Wir wissen nicht, ob sie sich je getroffen haben. Aber sie haben sich unterhalten. Einmal fast zwei Stunden lang.»
    Blomberg holte tief Luft. Lizzy, was für Ärger hast du dir nur dieses Mal eingebrockt? Eine Stimme schien sich in seinen Kopf einzuloggen: «Nicht deine verdammte Sorge, Kalle Fucking Blomberg.»
    «Okay, Mikael», sagte Bubbles. «Ich habe meinen Anteil des Handels erfüllt. Ich habe dir das Hauptbeweisstück aus einer laufenden Ermittlung gezeigt. Jetzt lass sehen, was du in der Hand hast.»
    Blomberg atmete aus. Dann hielt er sich einen Kamm über die Oberlippe und salutierte mit ausgestrecktem Arm.
    «Müssen wir immer Scharade spielen?», fragte Bubbles.
    Es war eine Übereinkunft, die sie vor einiger Zeit getroffen hatten. Blomberg fühlte sich weniger schlecht dabei, Informationen aus vertraulichen Quellen weiterzugeben, wenn der Kommissar sie erraten musste.
    Blomberg hielt sich weiter den Kamm über die Lippe und streckte seinen Arm steif aus.
    «Schnurrbart», sagte Bubbles. «Hitlergruß.»
    Blomberg nickte ermutigend.
    «Hitler.»
    Blomberg lächelte breit. Dann zeigte er auf Bubbles’ Schreibtisch.
    «Zum Selbstzusammenbauen … mit vier Beinen … UKEA!»
    Als Nächstes tat Blomberg so, als würde er den Tisch zeichnen. Dann tippte er auf eine imaginäre Tastatur.
    Bubbles runzelte die Stirn. «Arssen schrieb an einem Krimi, in dem behauptet wurde, die frühen Möbel von UKEA seien nach Entwürfen von Hitler gebaut worden?»
    Blomberg nickte leidenschaftlich.
    «Wer zum Teufel hat dir das erzählt?»
    «Komm schon, Svenjamin, du weißt, dass ich dir das nicht sagen kann.»
    «Hast du Arssens Manuskript gelesen?»
    «Das ist das Problem. Es ist seit dem Mord verschwunden. Keiner weiß, wo es sich befindet.»
    «Du glaubst also, Arssen sei ermordet worden, damit er nicht über UKEA

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