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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Arffssen
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wirklich allerhand.
    « Kurz nach ihrem einundzwanzigsten Geburtstag kehrte sie nach Schweden zurück. Nach einem halben Jahr mit Gelegenheitssex und Modedrogen ist sie solide geworden und hat einen Posten als Industriedesignerin bei UKEA angenommen.»
    «Sagten Sie UKEA?»
    «Ja. Das ist der weltweit größte Produzent von Pseudo-Teakholz-Regalen zum Selbstzusammenbauen.»
    «Schon klar. Wie lange hat Chamelea dort gearbeitet?»
    «Etwa drei Jahre. Dann ist sie plötzlich gegangen. Anscheinend ist sie zurück nach Deutschland. Jedenfalls verliert sich dort ihre Spur.»
    Und zwar bis zu dem Moment, in dem sie von einer Überwachungskamera dabei gefilmt wird, wie sie einen unveröffentlichten Krimiautor enthauptet.
     
    Hauptkommissar Bubbles kam beim Morgengrauen im Polizeipräsidium an. Was, nachdem Februar war, um zwanzig nach zehn vormittags bedeutete. Er verschwendete keine Zeit mit Begrüßungsgeplauder. Er wusste, dass er kurz vor einer entscheidenden Entdeckung stand. «Wachtmeister Flunk, bringen Sie mir die Akte Ronni Niemand.»
    «Ja, Hauptkommissar.»
    Zwei Stunden vergingen, und noch immer hatte Bubbles nichts auf dem Schreibtisch. Er rief Flunk erneut in sein Büro. «Die Akte.»
    «Entschuldigen Sie, Chef. Heute Vormittag war ich damit an der Reihe, unsere Tochter für ihre Allergiespritzen zum Arzt zu fahren. Und jetzt habe ich einen Termin bei meinem Therapeuten.» Flunk neigte nach der Entdeckung der ermordeten Rentierfamilie immer noch zu Weinkrämpfen. Die Verwaltung bezahlte Polizisten, die im Dienst oder im Umfeld des Dienstes ein Trauma erlitten, lebenslange Massagen und Psychoanalysen. «Kann ich Ihnen die Akte nach meiner Therapiesitzung bringen?»
    «Wann wäre das dann?»
    «In drei Stunden.»
    «Können Sie mir die Akte nicht davor herholen?»
    «Ich fürchte, das würde deprimierende Assoziationen in mir wachrufen.»
    «Ich verstehe. Also nach Ihrer Sitzung.»
    Sobald Flunk gegangen war, ließ Kommissar Bubbles Wachtmeister Snorkkle holen. «Bringen Sie mir die Niemand-Akte.»
    «Wie sagt man?»
    Bubbles funkelte seinen Untergebenen wütend an. « Bitte .»
    «Sehr wohl, Chef.»
    Zwei Stunden später kam Snorkkle zur Berichterstattung zurück. «Wir können die Akte nicht finden, Chef.»
    «Wie kann das sein?» Sogar falls Salamander die Datei gelöscht haben sollte, lagerte eine Papierversion der Akte im Polizeiarchiv.
    «Ich kann es mir auch nicht erklären, Chef.»
    «Also, suchen Sie weiter … bitte .»
    «Ja, Chef.»
    Eine weitere Stunde verging, ohne dass Snorkkle etwas von sich hören ließ. Dafür tauchte Flunk an der Bürotür seines Vorgesetzten auf. «Darf ich?»
    «Natürlich. Kommen Sie rein, Flunk.»
    «Darf ich die Tür schließen, Chef?»
    «Gewiss.»
    Flunk machte die Tür zu, stellte sich vor den Schreibtisch des Hauptkommissars und fingerte nervös an seiner blaugelben Polizei-Strick-Skimütze herum.
    «Und, wie war Ihre Sitzung, Flunk?»
    «Ich glaube, wir haben sehr wichtige Themen bearbeitet, unter anderem meine Kindheitsängste vor den Mumins.»
    «Das freut mich zu hören.»
    «Chef?»
    «Ja, Flunk?»
    «Stimmt es, dass Sie Wachtmeister Snorkkle gebeten haben, Ihnen die Niemand-Akte zu bringen?»
    «Ja, wieso?»
    Flunks Unterlippe zitterte. «Chef, Sie haben ausdrücklich mich darum gebeten, Ihnen diese Akte zu bringen.»
    «Flunk, Sie waren bei Ihrer Therapiesitzung.»
    «Chef, Sie haben eigens gesagt, dass Sie warten können, bis ich zurück bin.»
    «Es tut mir leid, Wachtmeister, aber die Zeit hat gedrängt.»
    «Warum haben Sie dann gesagt, dass Sie warten können?»
    «Ich weiß nicht mehr genau, was ich gesagt habe.»
    «Ich glaube, ich muss eine Arbeitsplatzbeschwerde einreichen, Chef.»
    Bubbles holte tief Luft. In Grönland kann es wirklich nur besser sein . «Und warum möchten Sie das tun, Wachtmeister?»
    «Chef, ich habe das Gefühl, Sie bestrafen mich dafür, dass ich therapeutische Hilfe für einen seelischen Schaden in Anspruch nehme, den ich im Dienst oder im Umfeld des Dienstes erlitten habe.»
    «Wie um alles in der Welt bestrafe ich Sie denn?»
    «Bitte heben Sie Ihre Stimme nicht, Chef. Das ist auch strafbar.»
    «Ich entschuldige mich, Wachtmeister. Wie bestrafe ich Sie?»
    «Indem Sie meine Arbeit neu zuteilen, Chef. Indem Sie mir das Gefühl vermitteln, ein Außenseiter und für die Truppe nicht mehr von Wert zu sein, weil ich Hilfe aufgrund einer in Ausübung meiner Pflichten erlittenen psychischen Verletzung gesucht habe.»
    «Das war

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