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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Harold Robbins, 1916 in New York geboren, schrieb 1948 seinen ersten Roman. Heute gehört er zu den meistgelesenen Autoren der Welt. Seine Bücher erschienen in einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren und wurden in alle wichtigen Sprachen übersetzt.
    Außer dem vorliegenden Band sind von Harold Robbins als Goldmann-Taschenbücher erschienen:
    Adieu, Janette. Roman (8400)
    Die Aufsteiger. Roman (6407)
    Der Clan. Roman (9703)
    Hollywood. Roman (9140)
    Die Manager. Roman (9426)
    Piranhas. Roman (42172)
    Der Pirat. Roman (9247)
    Die Playboys. Roman (9400)
    Die Profis. Roman (9590) Der Seelenfänger. Roman (6830)
    Träume. Roman (9628)
    Die Traumfabrik. Roman (9607)
    Die Unersättlichen. Roman (9281)
    Die Unsterblichen. Roman (8516)
    HAROLD
    ROBBINS
    Die Moralisten
    Roman
    Einzig berechtigte Übersetzung aus dem Amerikanischen von Werner von Grünau
    Dieses digitale Dokument ist nicht für den Verkauf bestimmt!
    Sie dürfen es nur besitzen, wenn Sie das Buch im Original erworben haben.
    GOLDMANN VERLAG
    Die Staatsanwaltschaft gegen Maryann Flood
    Ich fuhr den Wagen auf den Parkplatz auf der anderen Seite der Straße, dem Kriminalgericht gegenüber. Bevor ich noch den Motor abgestellt hatte, hielt mir der Parkwächter bereits die Tür auf. Ich ließ mir Zeit mit dem Aussteigen und griff dabei nach der Aktentasche auf dem Sitz neben mir. Dienste dieser Art hatte ich niemals geschätzt.
    »Schönes Wetter heute, Mr. Keyes«, sagte er und ging neben mir auf den Ausgang zu.
    Ich blickte zum Himmel auf. Er hatte recht - vorausgesetzt, daß man graue Dezembertage mochte. Ich nickte. »Ja, Jerry.« Auf seinem Gesicht lag ein Lächeln. Er brauchte mir nicht erst zu sagen, daß er schon alles wußte. Ich sah es ihm an.
    Ich überquerte die Straße zum Gericht. Erst vor zwanzig Minuten hatte ich es, acht Meilen von hier entfernt, im Zimmer eines Krankenhauses selber erfahren. Und dennoch wußte man es hier bereits.
    Das Gesicht des Alten hatte mich, grau vor Schmerz, von dem weißen Kissen her angeblickt. »Sie müssen die Sache übernehmen, Mike«, flüsterte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, John, das kann ich nicht tun.« »Warum nicht?« Seine Stimme klang fast unheimlich.
    »Sie wissen genau warum«, antwortete ich. Ich zögerte einen Augenblick. »Übergeben Sie die Sache einem der anderen. Sie haben doch genügend Mitarbeiter. Warum ausgerechnet ich?« Sein Flüstern wich einem jähen Ausbruch. »Die sind alle politisch bestechlich. Deshalb! Sie sind der einzige, dem ich trauen kann. Sie sind der einzige, den ich persönlich eingestellt habe. Alle anderen hat man
    mir aufgehalst, das wissen Sie ganz genau!« Ich antwortete ihm nicht, obwohl ich wußte, daß es nicht völlig der Wahrheit entsprach. Das einzig Politische im Amt des Oberstaatsanwalts waren John DeWitt Jacksons eigene ehrgeizige Bestrebungen.
    Seine Augen waren fest auf mich gerichtet. »Wissen Sie noch -damals, als Sie zum erstenmal zu mir kamen? Damals waren Sie noch bei der Polizei: Stiefelsohlen, so dick wie zwei Finger. Sie hielten die Urkunde über Ihr juristisches Abschlußexamen in der Hand und stellten sich vor: Michael Keyes. Sie bekamen kaum die Zähne auseinander, als Sie sich um eine Stellung bei mir bewarben. Ich habe Sie gefragt: >Warum gerade mein Amt?< Wissen Sie noch, was Sie geantwortet haben?«
    Ich wußte es wohl. Übrigens war es das einzige Mal, daß ich mich nicht des Namens bediente, mit dem andere Leute mich riefen: Mike. »Ich will Ihnen erzählen, was Sie damals zu mir sagten.« Er hob den Kopf vom Kissen. »Sie haben gesagt: >Ich bin von der Polizei, Mr. Jackson, und für mich gibt es nur die eine Seite der Justiz.<
    Ich habe Ihnen die Stelle gegeben, weil ich Ihnen vertraut habe.« Sein Kopf sank ermüdet auf das Kissen zurück, und seine Stimme verfiel erneut ins Flüstern. »Und jetzt wollen Sie mich im Stich lassen.«
    »Ich lasse Sie nicht im Stich, John«, erwiderte ich heftig. »Aber diesen Fall kann ich nicht übernehmen. Es ist mir nicht zuzumuten. Und ich glaube, auch Ihnen wäre damit kein Gefallen getan. Ich habe es Ihnen gleich zu Anfang gesagt.«
    Eine Sekunde lang wandte er das Gesicht ab. »Hol der Teufel diesen Blinddarm! Warum hat er nicht noch ein paar Wochen durchgehalten?« Selbst sein Flüstern klang energisch.
    Ich mußte trotz allem lächeln. Der Alte zog alle Register. »Sie wissen doch, was der Arzt gesagt hat. Dieses Mal hat er ihn nicht mehr auf Eis legen können«, erwiderte ich mit

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