Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
kunstvoll zerzaust waren und sich erst gestern wundervoll zwischen ihren Fingern angefühlt hatten.
„Knöpfchen, ich finde es total lieb, dass du dir solche Gedanken machst, aber du bist noch zu klein, um hier mitzumachen.“
„Willst du Daddy dein Bild zeigen, Zoey?“, fragte Erin sie mit einem aufmunternden Kuss auf die babyweiche Wange.
„Ein Bild?“ Tom lächelte weich und stupste Zoeys nacktes Knie an.
„Oh ja“, Erin beugte sich nach rechts und griff mit einer Hand nach ihrer Tasche, in die Zoey ihr ordentlich gefaltetes Blatt Papier gesteckt hatte.
„Zeig’ mal, Knöpfchen.“ Er nahm Erin das Blatt ab und öffnete es vorsichtig. „Wow! Hast du das gemacht?“
Zoey nickte zaghaft und deutete mit ihrem kleinen Fi nger auf die Buntstiftzeichnung, auf der in krakeligen Lettern Go, Daddy, go stand. „Erin hat mir geholfen.“
„Nur ein bisschen“, erwiderte sie einschränkend.
Zoey lehnte sich zurück und meinte mit ihrer piepsigen Stimme: „Erin und ich wollten dich damit anfeuern.“
„Das ist aber lieb von euch“, er blickte auf und begegnete über Zoeys Kopf ihrem Blick. Da sie sich bewusst war, dass John neben ihnen stand und interessiert das Geschehen verfolgte, bemühte sie sich, angesichts seines brennenden Blickes nicht zu erröten.
Sie hatte ihn gestern darum gebeten, diese Blicke zu lassen, nachdem sie mit Zoey zu Abend gegessen hatten und er sie so intensiv über den Tisch hinweg angestarrt hatte, dass sie über und über errötet war. Außerdem hatte sie ihn gebeten, sie in der Küche nicht ständig mit Küssen zu überfallen, während Zoey in ihrem Kinderzimmer war und spielte. Auch das Tätscheln ihres Pos im Supermarkt, wenn sie mit Zoey in der Obstabteilung standen, fiel in die Verbotskategorie, doch bisher hielt er sich nicht daran.
Angesichts der Tatsache, dass sie wenig Widerstand geleistet hatte, als sie gestern Abend, nachdem Zoey eingeschlafen war, auf seiner Couch geknutscht und dies wenig später in seinem Bett fortgesetzt hatten, konnte Erin ihm nicht einmal die alleinige Schuld daran geben. Sie hasste es einfach, das Klischee des Kindermädchens, das eine Affäre mit dem Vater seines Schützlings einging, zu bestätigen. Der einzige Trost war, dass er sie nicht wie eine billige Affäre behandelte, wenn sie nachts aus seinem Bett schlüpfte und auf Zehenspitzen an Zoeys Tür vorbeischlich. Er schickte ihr süße Nachrichten auf das Handy, sobald sie auf dem Nachhauseweg war, rief an, um sich zu erkundigen, dass sie gut angekommen war, und verbrachte auffallend viel Zeit mit ihr und Zoey, auch wenn sie eigentlich dafür da war, ihn bei Zoeys Betreuung zu entlasten.
Vorgestern hatte sie am Abend an Hollys Probeessen für die Hochzeit teilnehmen müssen, auch wenn ihre Schwester immer noch nicht gut auf sie zu sprechen war. Glücklicherweise war Holly egozentrisch genug, dass sie Toms Auftauchen und Erins plötzliches Verschwinden nicht miteinander in Verbindung gebracht hatte. Neugierige Fragen vonseiten ihrer Familie hätten Erin noch gefehlt. Also hatte Erin gelangweilt neben ihren Eltern gesessen, das Essen über sich ergehen lassen und war in Gedanken bei Tom und Zoey gewesen, die einen Videoabend mit Popcorn und Chips geplant hatten. Als ihr Handy geklingelt hatte, war Erin dankbar für die Ablenkung gewesen und hatte gegen ein breites Lächeln ankämpfen müssen, weil Tom ihr ein Foto geschickt hatte, auf dem er und Zoey auf der Couch lagen und einen Kussmund in Richtung Kamera formten.
„Haben Teddy und Brian eigentlich wieder eine Wette laufen, Tom?“
„Falls ja, hat er nichts gesagt“, lachte Tom und wandte den Blick von Erin ab, um John ins Gesicht zu sehen.
Erin schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter und beschäftigte sich angelegentlich mit Zoeys Zopf, der aus der hinteren Lasche ihrer Baseballkappe herausragte.
„Knöpfchen?“ Tom gab seiner Tochter das Blatt zurück und beugte sich vor, um Zoey einen Kuss auf die Nasenspitze zu geben. Dabei streifte sein Atem auch Erins Gesicht und erinnerte sie an die vergangenen Nächte, die sie eigentlich bereuen sollte, es aber nicht tat. „Vielleicht magst du Erin fragen, ob sie Lust hat, heute Nachmittag mit uns Muffins zu backen und diese zu essen? Damit du nicht mehr so traurig sein musst.“
Dieser Heuchler!
Sie funkelte ihn versteckt an und erwiderte vergnügt: „Hey, Zoey, sollen wir das machen? Das klingt doch toll, Liebling!“
„Ja“, Zoeys Kopf fuhr begeistert hoch und sie beugte
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