Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
tun wir inzwischen in den Trockner. Ich mach uns was zum Essen, und danach setzen wir uns zusammen und sprechen noch einmal über alles.“
„Sprechen über alles … Was meinst du damit?“
Sie war ein misstrauisches kleines Ding. Aber sie hatte schließlich auch allen Grund dazu. „Tja, wir reden einfach über alles, was uns gerade in den Sinn kommt.“ Sollte er ihr zum Beispiel sagen, wer er wirklich war? Sollten sie darüber sprechen, ob sie nun blieb oder fuhr? Aber er würde sie nicht gehen lassen, das wusste er jetzt schon.
Lauren blickte noch einmal auf das nachtschwarze Fenster, dann richtete sie sich auf. Offenbar hatte sie einen Entschluss gefasst. „Einverstanden“, sagte sie und machte sich auf den Weg zur Treppe. Im Vorbeigehen wollte sie ihm die Decke reichen, in die sie sich eingewickelt hatte, doch Luke hielt sie am Arm fest.
„Was ist denn?“ Sie starrte ihn an. Große blaue Augen. Goldblonde Locken.
„Wir haben uns noch nicht unseren Begrüßungskuss gegeben“, murmelte er.
„Das haben wir doch nie …“ Doch weiter kam sie nicht, denn schon spürte sie seine Lippen.
Er war nun selbst überrascht, wie sehr er auf diesen Kuss reagierte. Sein Herz schlug schneller, und seine Haut kribbelte.
Lauren hatte die vollsten und gleichzeitig weichsten Lippen, die er in den einunddreißig Jahren seines Lebens geküsst hatte. Seit achtzehn Jahren immerhin hatte er schon Erfahrung in diesem Punkt. Nachdem er ihr die Hände um das Gesicht gelegt hatte, hielt er kurz inne, dann drang er weiter vor und berührte ihre Zunge.
Wow!
Beide fuhren auseinander, als hätten sie einen elektrischen Schlag verspürt.
Lauren hatte sich als Erste wieder gefangen. „Ich … geh … jetzt duschen“, sagte sie stockend, während sie ihm unablässig ins Gesicht sah, als habe sie Angst, ihm den Rücken zuzuwenden.
„Gut, ja, in Ordnung“, brachte er schließlich heraus. Die passenden Worte wären allerdings gewesen: Nein, lauf, lauf um dein Leben, sonst bist du verloren.
Als ob er ihr nicht sofort nachlaufen würde, wenn sie versuchte, ihm zu entkommen.
2. KAPITEL
Lauren Conover starrte auf ihr Spiegelbild. Wo war die entschlossene selbstbewusste Lauren geblieben, die ihr heute Morgen aus dem Spiegel entgegengesehen hatte, bevor sie sich auf den Weg zum Lake Tahoe machte? Jetzt erblickte sie nur eine unsichere Frau mit geröteten Lippen, die sie erschreckt und verwirrt ansah.
„Du wolltest doch einfach hineinstürmen und die Verlobung sofort lösen“, flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu. „Es war keinesfalls vorgesehen, dass du ihn plötzlich attraktiv findest. Das ist einfach lächerlich!“
Aber sie fand ihn attraktiv, sehr sogar. Das war ja das Verrückte, was sie so ratlos machte. Als sich die Tür zu diesem wunderschönen Landhaus öffnete, stand Matthew Barton vor ihr und sah aus, wie er immer ausgesehen hatte. Dunkles Haar, dunkle Augen, ein schmales, sehr gut geschnittenes Gesicht, das alles war ihr vertraut. Und dennoch, noch nie hatte sie sich von ihm so angezogen gefühlt.
Dann hatte er sie hereingebeten. Und als sie mit dem Rücken zum Feuer vor dem Kamin stand , hatte sie auch die Hitze gespürt, die von Matthew ausging. Ein Feuer, das sich zwischen einem Mann und einer Frau entwickelte, die einander begehrten. Es ließ ihren Puls rasen und ihre Haut prickeln.
Dabei war sie extra hergefahren, um ihm zu sagen, dass sie ihn nicht heiraten wollte.
Und sie würde ihn auch nicht heiraten!
Als ihre Mutter an dem bewussten Morgen einen Stapel Zeitschriften für Brautausstattungen vor Lauren auf den Tisch geknallt hatte, hatte diese nur einen Blick darauf geworfen und dann ihre dreizehnjährige Schwester angesehen. Ihre Schwester, die noch ein richtiger Wildfang war, nervte sie, seit vor zwei Wochen die Verlobung bekannt gegeben worden war.
„Du musst schnell etwas tun“, hatte Kaitlyn gedrängt und sah dabei die Hochglanzmagazine so angewidert an, als blicke sie in ein Schlangennest. „Oder Mom zwingt mich, eins dieser scheußlichen Kleider anzuziehen, die die Brautjungfern tragen müssen. Und das würde ich dir nie verzeihen.“
Lauren wusste, Kaitlyn hatte recht. Ihre Mutter nahm keinerlei Rücksicht auf die Gefühle anderer, sondern verfolgte stur ihre Pläne. Nur deshalb hatte es überhaupt so weit kommen können, und ehe Lauren sich’s versah, war sie mit einem Mann verlobt, den sie kaum kannte. Das Drängen ihrer Mutter und die mehr als deutlichen Hinweise ihres Vaters auf die
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