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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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weinen!, befahl ich mir. Lassdas! » Hast… hast du Lea gesehen? Ist sie okay? «
    Ein erstaunter Ausdruck huschte über Aidens Gesicht.
    Das Lachen, das mir entfuhr, klang zittrig und abgehackt. » Lea und ich sind keine Freundinnen, aber ich wünsche ihr niemals… «
    » Du würdest nicht wollen, dass sie so etwas durchmacht. Ich weiß. « Er streckte den Arm aus und nahm meine Hand. Seine Finger fühlten sich überraschend warm und stark an und holten mich in die Wirklichkeit zurück. » Es gibt da noch etwas, Alex. «
    Fast hätte ich wieder gelacht. » Was könnte denn noch sein? «
    Seine Finger legten sich noch fester um meine Hand. » Es kann kein Zufall sein, dass sie so nahe am Covenant auftaucht. Das lässt wenig Zweifel daran, dass sie sich an dich erinnert. «
    » Oh. « Mehr sagte ich nicht, denn ich konnte nicht weiter. Ich wandte mich von Aiden ab und starrte auf unsere Hände hinunter. Das Schweigen zwischen uns zog sich in die Länge, und dann beugte er sich herüber und schlang den anderen Arm um meine Schultern. Jeder Muskel in meinem Körper verkrampfte sich. Sogar bei einer solchen Gelegenheit war mir klar, was an der Situation verkehrt war. Aiden durfte mir keinen Trost schenken. Wahrscheinlich hätte er nicht einmal kommen dürfen, um es mir zu sagen. Halb- und Reinblüter trösteten einander nicht.
    Aber bei Aiden fühlte ich mich nie wie ein Halbblut, und ich dachte von ihm nie als Reinblut.
    Aiden murmelte etwas Unverständliches. Es klang wie Altgriechisch, die Sprache der Götter. Keine Ahnung, warum, aber der Klang seiner Stimme durchdrang die Barrieren, die ich mühsam aufbaute und doch nicht aufrechterhalten konnte. Ich sank nach vorn, legte den Kopf an seine Schulter und schloss die Augen, um das furchtbare Brennen zu vertreiben. Mein Atem ging in kurzen, zittrigen Zügen. Ich weiß nicht, wie lange wir dort saßen. Seine Wange lag an meinem Scheitel und unsere Finger waren ineinander verschlungen.
    » Du zeigst eine bewundernswerte Stärke « , flüsterte er, und sein Atem bewegte die Härchen an meinem Ohr.
    Ich zwang mich, die Augen zu öffnen. » Ach… ich spare mir das alles nur für später auf, für eine jahrelange Therapie. «
    » Du zollst dir selbst nicht genug Anerkennung. Was du alles verarbeiten musstest… Du bist sehr stark. « Er zog sich zurück, und seine Hand strich so rasch über meine Wange, dass ich wirklich glaubte, mir die Berührung nur eingebildet zu haben. » Ich muss mich bei Marcus zurückmelden, Alex. Er wartet auf mich. «
    Ich nickte. Er ließ meine Hand los und stand auf. » Wäre… wäre es möglich, dass sie die Leute nicht getötet hat? «
    An der Tür blieb Aiden stehen. » Ich weiß es nicht, Alex. Aber es wäre höchst unwahrscheinlich. «
    » Gibst… gibst du mir Bescheid, wenn ihr einen oder beide Halbblüter lebendig findet? « Ich wusste, dass es sinnlos war.
    Er nickte. » Ja. Wenn du etwas brauchst, Alex… sag mir Bescheid. « Mit einem Klicken zog er die Tür hinter sich zu.
    Als ich allein war, rutschte ich auf den Boden und presste den Kopf an die Knie. Es war denkbar, dass Mom niemanden getötet hatte. Vielleicht war sie nur mit den anderen Daimonen zusammen, weil sie allein nichts mit sich anzufangen wusste. Oder sie war verwirrt. Vielleicht wollte sie zu mir.
    Ich erschauerte und kroch noch weiter in mich zusammen. Mein Herz schmerzte. Es fühlte sich an, als zerbreche es noch einmal– noch einmal von vorn. Es bestand eine winzige, verschwindend geringe Chance, dass sie niemanden getötet hatte. Sogar ich wusste, wie dumm es war, sich an dieser Chance festzuklammern, aber ich tat es trotzdem. Denn was hatte ich sonst noch? Jetzt verstand ich Grandma Piperis Worte besser– nicht nur das, was sie gesagt, sondern das, was sie nicht gesagt hatte.
    Aus irgendeinem Grund hatte Mom die Sicherheit der Gemeinschaft verlassen, mich aus dem Covenant genommen und das Ganze– einen riesigen Schlamassel– in Gang gesetzt. Während dieser gesamten drei Jahre hatte ich nicht ein einziges Mal um Hilfe gerufen, niemals diesem Wahnsinn, ungeschützt unter Sterblichen zu leben, ein Ende gesetzt.
    Die zahllosen Gelegenheiten, bei denen ich nichts getan hatte, standen mir lebhaft vor Augen. Auf gewisse Weise war ich verantwortlich für die Katastrophe, die ihr zugestoßen war. Und schlimmer noch– wenn sie diese unschuldigen Menschen umgebracht hatte, war ich auch an deren Tod schuld.
    Als ich aufstand, zitterten meine Beine nicht. Ich fühlte

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