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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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sollte ich daran arbeiten. «
    » Ja, vielleicht sollten Sie gleich damit anfangen. « Ich zischte ihm die Worte über die Schulter zu.
    Unbeeindruckt holte er mich wieder ein. » Ich habe Lucian gefragt, verstehst du. Ich habe gefragt, warum ich hier bin. «
    Ich biss die Zähne zusammen und ging weiter. Die bedrohlich aussehenden Wolken rollten immer näher. Der Himmel sah aus, als werde jeden Moment ein Gewitter losbrechen.
    » Weißt du, was er gesagt hat? Er hat gefragt, was ich von dir halte. «
    Seine Antwort interessierte mich herzlich wenig.
    » Er wollte unbedingt hören, was ich zu sagen hatte. « Ein Blitz schoss über den Himmel und schlug vor der Küste ein. Einen Sekundenbruchteil später übertönte der Donner unser Gespräch. Als das Wohnheim der Mädchen in Sicht kam, ging ich schneller. » Willst du es nicht wissen? «
    » Nein. «
    Ein weiterer Blitz erhellte den Himmel. Diesmal schlug er an Land ein, irgendwo hinter den Sümpfen. Das Gewitter war nahe, zu nahe. » Du lügst. «
    Ich fuhr herum. Meine schlagfertige Antwort erstarb, ehe sie richtig Form annehmen konnte. Bei ihm erschienen pechschwarze Male auf jeder Stelle der entblößten Haut. Sie verschlangen sich zu Mustern, die ein paar Sekunden lang bestanden, und nahmen dann eine andere Form an. Was war das?
    Ich riss den Blick von seinen Armen los, aber die Tattoos erstreckten sich über seine ansonsten makellosen Wangen und rückten auf seine Augenwinkel zu. Plötzlich spürte ich einen starken Drang, sie zu berühren.
    » Du siehst sie wieder, oder? «
    Es wäre sinnlos gewesen, es abzustreiten. » Ja. «
    Tief in seinen Augen flammten Zorn und Verwirrung auf. Blitze zuckten über den Himmel. » Das ist unmöglich. «
    Es donnerte so laut, dass ich zusammenzuckte. Dann begriff ich endlich. » Das Gewitter… Sie machen das. «
    » Das passiert, wenn ich schlecht gelaunt bin. Im Moment bin ich ziemlich verärgert. « Seth trat auf mich zu und überragte mich haushoch. » Ich wäre nicht so launisch, wenn ich wüsste, was los ist. Ich muss wissen, warum du die Male des Apollyon sehen kannst. «
    Ich zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. Das war ein Fehler– ein gewaltiger, dummer Fehler.
    Energie ging von ihm aus, ungezähmt und stark. Ich spürte, wie sie mir über die Haut lief und am Rückgrat hinabglitt.
    Sofort war mein Kopf leer und nur noch von dem Bedürfnis erfüllt, die Quelle dieser irren Energie zu finden. Ich muss hier weg, so schnell wiemöglich, schoss es mir durch den Kopf. Stattdessen trat ich wie benommen vor. Es musste daran liegen, dass er der Apollyon war. Die Energie, die ihn durchpulste, übte diese Anziehung aus und schlug Reinblüter, Halbblüter… und sogar Daimonen in ihren Bann.
    Diese Wirkung spürte ich. Meine rebellische Art regte sich und trieb mich vorwärts. Sie drängte mich, ihn zu berühren, und ich war ziemlich sicher, dass ich den vollen Durchblick bekäme, sobald sich unsere Haut berührte.
    Seth bewegte sich nicht, als ich zu ihm aufblickte. Er sah aus, als würde er gerade ein Puzzle zusammensetzen und ich wäre ein Teil des Ganzen. Sein lässiges Lächeln verschwand und seine Lippen öffneten sich. Scharf sog er die Luft ein und streckte eine Hand aus.
    Es kostete mich viel Mühe, aber ich duckte mich weg. Seth folgte mir nicht. Sobald ich das Wohnheim betrat, riss der Himmel auf, und ein weiterer greller Blitz fuhr über den dunklen Himmel. Irgendwo, nicht weit entfernt, schlug er ein.
    Später am Abend vertraute ich mich Caleb an. Wir standen zusammen im hinteren Teil des überfüllten Pausenraums. Der Regen hatte alle nach drinnen getrieben, und wir blieben vermutlich nicht lange unter uns.
    » Weißt du noch, was Grandma Piperi gesagt hat? «
    Er runzelte die Stirn. » Nicht mehr so genau. Sie hat eine Menge verrücktes Zeug geredet. Wieso? «
    Ich spielte mit meinem Haar und zwirbelte es um einen Finger. » Manchmal glaube ich, dass sie gar nicht so verrückt ist. «
    » Was? Du hast doch gesagt, dass sie verrückt ist. «
    » Na ja, das war, bevor meine Mom auf die dunkle Seite übergewechselt ist und Leute umgebracht hat. «
    Caleb sah sich im Raum um. » Alex. «
    Niemand hörte uns zu, obwohl manche gelegentlich zu uns herübersahen und flüsterten. » Stimmt doch. Was hat Piperi gesagt? Du wirst diejenigen töten, die du liebst. Das klang verrückt, aber da wusste ich noch nicht, dass Mom ein Daimon ist. Wir werden ausgebildet, um Daimonen zu töten. Klingt ziemlich eindeutig, oder?

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