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Verdammt (German Edition)

Verdammt (German Edition)

Titel: Verdammt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong , Francesca Lia Block , Alyson Noël , Richelle Mead , Kristin Cast
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mag Lunch.«
    »Hä?«
    »In der fünften Klasse sind wir in eine andere Stadt gezogen, und da gab es einen Jungen, der einen Kopf größer war als ich. Er fand, mein Lunchgeld sei eine gute Quelle, um seine Einkünfte aufzustocken.«
    »Und du musstest dir etwas einfallen lassen, um es zu behalten.«
    »Ja, aber ich gebrauche lieber meinen Kopf als die Fäuste, also dachte ich, ich könnte ihn überlisten, indem ich gleich Naturalien mitnehme. Er nahm mir auch die ab. Dann bin ich auf Vollkornbrot umgestiegen. Er hat es mir trotzdem noch geklaut und in den Abfall geworfen. Also konnte ich mich entweder selbst erniedrigen, indem ich jeden Tag den Müll durchwühlte, oder eine Form der Selbstverteidigung lernen. Ich hab mich umgehört. Aikido erschien mir als gute Wahl für das, was ich wollte, und wie du schon gesagt hast, kommt es bei der Polizei gut an, das ist ein Vorteil.«
    »Willst du das mal werden? Polizist?«
    Er musterte mich, als wollte er von meinem Gesicht ablesen, ob ich mich über ihn lustig machte. Langsam wurde es ärgerlich. Als er sah, dass ich es ernst meinte, sprach er weiter. »Ermittler. Darin bin ich nämlich gut – im Aufdröseln von Problemen.«
    Er fragte mich nach meinem Treffen in New York, allerdings ganz zurückhaltend, als wollte er nicht neugierig erscheinen. Ich erklärte es ihm und sagte, er solle mit seinen Eltern reden und sie fragen, ob sie auch kommen wollten. Noch war er zwar kein Vampir, aber wenn sie sich
nicht ganz im Klaren darüber waren, was ihn erwartete, wäre das hilfreich.
    »Bestimmt sind sie einverstanden«, sagte er. »Sie wollen mir helfen, und ich glaube, es wäre gut, in Kontakt zu bleiben.« Er hielt inne. »Nicht dass ich erwarte …« Er räusperte sich. »Angesichts der Umstände, unter denen wir uns kennenlernen mussten, ist mir klar, dass ich nicht mit dir zusammen zu diesem Treffen gehe, obwohl wir gemeinsam hingehen.«
    »Wie bitte?«
    Er räusperte sich erneut und schob die tief hängenden Äste beiseite. »Wir sind zusammen in diese Sache hineingeraten. Wir haben uns mit vereinten Kräften herausgekämpft. Aber wenn wir erst einmal draußen sind … Ich bin keiner von den Typen, die sich einbilden, dass man, wenn einen das geliebte Mädchen um Hilfe bei den Hausaufgaben bittet, automatisch dazu eingeladen ist, nach der Schule mit ihr abzuhängen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich meine ja nur …« Er verstummte und setzte mehrmals von Neuem an, ehe er mich ansah und mit seinen dunklen Augen in meine schaute. »Ich glaube, du weißt ganz genau, was ich meine, Katiana.«
    »Das will ich aber echt nicht hoffen. Es klingt nämlich, als würdest du, nachdem ich dich als Fluchthelfer benutzt habe, von mir erwarten, dass ich davonspaziere und so tue, als würde ich dich nicht kennen.«
    »Du hast mich nicht benutzt.«
    »Egal.« Ich stellte mich ihm den Weg und sah ihn geradeheraus an. »Du behauptest, du kennst meine Sorte, was offenbar heißen soll, du kennst mich. Das ist ein starkes
Stück, noch dazu von jemandem, der gleich verschnupft reagiert hat, als ich ihn gefragt habe, ob er sich mit Handytechnik auskennt. Mann, ich weiß ja nicht mal, ob ich überhaupt noch zu irgendeiner Sorte gehöre, es sei denn, du kennst eine ganze Menge Vampirmädchen.«
    »Nein, ich glaube, du bist die Erste.«
    Er lächelte, doch das kaufte ich ihm nicht ab, und ich tat den Teufel, sein Lächeln zu erwidern.
    »Vielleicht ist genau das das Problem«, fuhr ich fort. »Nicht dass du mich für eine dumme Pute hältst, die scharf auf deine Antworten im Entkommt-den-Bösen-Quiz war, sondern deswegen, was ich sonst bin. Ich bin nicht wirklich überzeugt davon, dass du nach der Schule mit einem Vampirmädchen abhängen willst.«
    »Natürlich nicht. Ich …«
    »Ich mache dich nervös. Du versuchst es zu verbergen, aber du kannst nichts dagegen tun. Das verstehe ich. Das habe ich erwartet. Aber sei bitte so mutig, es zu sagen, statt die Verhaltensregeln für nach der Flucht festzulegen, noch ehe wir überhaupt im Nach-der-Flucht-Stadium angelangt sind.«
    Er machte den Mund auf. Ich wirbelte herum und stolzierte davon.
    »Katiana«, rief er, so laut er es wagte.
    Ich ging weiter, in schnellem Schritt, sodass die Zweige hinter mir zurückschnellten. Zuerst setzte er mir nach, doch nach einer kurzen Weile verstummten seine Schritte. Das wunderte mich nicht.
    Ich sollte nicht zu streng mit ihm sein. Man kann einem Typen nicht vorwerfen, dass er sich nicht mit einem

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