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Verdammt

Verdammt

Titel: Verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cast , Alyson Noël , Kelley Armstrong , Richelle Mead , Francesca Lia Block
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verbunden, denn ich war mir ziemlich sicher, dass die durchaus erstaunlichen regenerativen Fähigkeiten von Vampiren nicht so weit
reichten. Eigentlich sogar ganz sicher, da die einzige Art, mich umzubringen, darin bestand, mich zu enthaupten. Manche Teile wachsen einfach nicht wieder nach.
    Immerhin schienen meine Beine noch dran zu sein. Und sie waren bereits am Heilen, was bedeutete, dass sie in wenigen Minuten wieder richtig zusammengewachsen sein würden.
    Ich fuhr mit dem Sitz zurück, sodass ich die Beine ganz frei bekam. Sie bewegten sich allerdings noch immer keinen Zentimeter, was vielleicht damit zusammenhing, dass die gebrochenen Knochen durch Löcher in den Jeans herausragten.
    Zum Glück war ich nicht übermäßig zimperlich. Mein Traum von einer Karriere in der Sportmedizin sah zurzeit zwar ein bisschen düster aus, aber zumindest machten sich beim Zusammensetzen meiner Beine die Sommer bezahlt, die ich freiwillig in der Klinik geholfen hatte. Die Knochen ließen sich erstaunlich leicht wieder an Ort und Stelle schieben, als hätten sie nur auf einen Schubs gewartet.
    Allerdings würden sie wohl nicht innerhalb der nächsten Minuten heilen, was bedeutete, dass ich mich noch ein bisschen gedulden musste, bis ich diesen Unfallort verlassen konnte. Schließlich entfernte ich das restliche Glas aus dem Fenster, zwängte mich hindurch … und fiel mit dem Gesicht voraus zu Boden, ehe ich auf den Rücken purzelte. Ich lag da, versuchte, mich zu orientieren, und lauschte.
    Nach wie vor konnte ich das Paar oben an der Böschung hören, doch ich verstand nicht, was sie sagten, bis ich die Worte »… da drüben scheint ein Weg runterzugehen« aufschnappte.

    Ich rollte mich schnell herum und schob mich durchs Unterholz. Es war unmöglich, dabei keine Geräusche zu verursachen. Totes Laub raschelte, trockenes Astwerk knackte, während ich hindurchkroch. Und prompt hörte ich den Mann rufen: »Ich glaube, da unten ist jemand!«
    Ich robbte schneller voran und hielt Ausschau nach dem Kopf des Mannes, der bald über dem hohen Gras auftauchen musste. Das bedeutete, dass ich nicht auf meinen Weg achtete. Als ich ins Leere griff, versuchte ich noch, mich zu fangen, doch es war zu spät. Ich rutschte ein Bachufer hinab und bekam den Mund voller Schlamm und Wasser, als ich in das Rinnsal fiel.
    »Hast du das gehört?«, schrie der Mann.
    Ich hörte schnelle Schritte und sah mich um. Hier gab es kein Versteck. Ich saß in der Falle …
    … in einem angeschwollenen, sumpfigen Bach, der mindestens einen halben Meter tief war.
    Ich schleppte mich zur tiefsten Stelle des Bachbetts und streckte mich aus. Das eiskalte Wasser schloss sich über mir. Als mir das Wasser in die Nase stieg, drehte irgendein noch menschlicher Teil meines Gehirns durch und sagte mir, dass ich ertrinken würde. Ich schloss die Augen und ignorierte ihn.
    Nach ein paar Minuten spürte ich das Paar näher kommen. Ja, ich spürte es. Ehe ich zum Vampir wurde, hatte Marguerite mir den sechsten Sinn eines Vampirs zu erklären versucht, und ich hatte ihn mit dem von Haien verglichen, die elektromagnetische Impulse von ihrer Beute auffangen. Jetzt, da ich es selbst erlebt habe, würde ich sagen, dass es genau das ist – ein seltsames Kribbeln auf der Haut, das mir sagt, dass Menschen in der Nähe sind.

    Wenn ich mich konzentrierte, konnte ich die Stimmen der beiden hören, dumpf und undeutlich.
    »… das Auto ist leer.«
    »Aber da ist doch niemand lebend rausgekommen.«
    »Also, ich sehe nirgends Blut. Vielleicht wurde der Fahrer rausgeschleudert.«
    »Gehen wir zurück und halten weiter Ausschau. Die Polizei müsste ja jeden Moment da sein.«
    Ich wartete, bis ich sie nicht mehr spüren konnte, und hob dann langsam den Kopf. Sie waren inzwischen wieder an der Böschung angelangt.
    Ich wackelte mit den Beinen. Sie ließen sich wieder bewegen. Gut.
    Aber als ich mich aufsetzen wollte, gaben sie nach, und ich fiel platschend in den Bach zurück. Ich duckte mich, doch die beiden schienen nichts gehört zu haben. Also erhob ich mich erneut, ohne allzu viel Gewicht auf meine Beine zu verlagern, sondern nur indem ich mich mithilfe der Knie so weit aufrichtete, dass ich mich am Ufer hochziehen und ins hohe Gras robben konnte.
    Als ich weit genug weg war, zückte ich mein Handy.
    Es war aus. Und ließ sich nicht wieder einschalten.
    Während ich es schüttelte, fiel ein Schatten über mich. Beim Aufsehen erkannte ich nur verschwommen etwas. Hände packten

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