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Verdammte Liebschaften

Verdammte Liebschaften

Titel: Verdammte Liebschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Divina Michaelis
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hinaus und schleppte den Koffer die Treppe runter. War ich denn so wenig wert, dass er mir nicht einmal sagen wollte, was Sache war?
Ich folgte ihm. Als er sich die Jacke anzog, versuchte ich noch einmal, eine Antwort von ihm zu bekommen.
„Warum?“, fragte ich erneut.
Sein einer Arm steckte bereits in einem Ärmel, als er inne hielt und mir wieder ins Gesicht sah.
„Ganz ehrlich?“
Ich nickte.
„Ich brauchte einen Platz zum Schlafen. In der Woche davor hatte mich meine Ex-Freundin rausgeschmissen und ich hatte keine Lust, weiter im Hotel zu übernachten. Du kamst mir da gerade recht. Und für ein bisschen Unterhaltung und schmeichelnde Worte habe ich noch ein paar nette Ficks und eine Haushälterin umsonst bekommen. Besser kann man es doch nicht haben.“
    Auch wenn ich mir vorher alles andere halbwegs ruhig angehört hatte, bei diesen Worten sah ich rot. In mir zerbrach etwas und ich griff nach dem erstbesten Gegenstand, der mir in die Finger kam und warf es nach ihm.
Schnell duckte er sich, sodass die Glasvase mit der gelben Rose, die er mir gestern erst geschenkt hatte, an der Stelle zerschellte, wo sich kurz zuvor noch sein Gesicht befunden hatte.
    Er blickte auf das Chaos, dann den nassen Fleck mit der kaputten Tapete an der Wand, dann auf mich – und grinste boshaft.
„Ich sag doch: ungeschickt!“
Mit diesen Worten öffnete er schnell die Tür und war schneller draußen, als ich meinen Hausschuh nach ihm werfen konnte. Dieser landete mitten zwischen Glassplittern und der Blume.
    „Du mieses Arschloch!“, rief ich schluchzend gegen die geschlossene Tür, auch wenn er es nicht mehr hören konnte. Dann ging ich zu dem Scherbenhaufen und versuchte heulend, die Reste der Vase zusammenzusuchen, aber sie war in zu viele kleine Teile zersprungen. Weder die Vase, die Blume noch der Latschen war noch zu retten. Da war nichts, was noch zu kitten wäre – genau wie meine Beziehung!
    Nie wieder würde ich einem Mann vertrauen, der mir nicht direkt sagt, dass er mich liebt. Ich interpretiere falsch? Dann werde ich ab jetzt nur noch das hören, was gesagt wird und gar nichts mehr interpretieren. So etwas passiert mir nur ein Mal!
     

    Maya
     
Mein Entschluss stand fest: Ich würde umziehen. Es musste nur noch das Passende für mich gefunden werden, weshalb ich einen Makler beauftragen wollte, ein Haus für mich zu suchen.
    Im Gegensatz zu anderen Leuten suchte ich den für mich passenden Makler nicht nach seinem positiven Ruf durch zufriedene Kunden aus, sondern verband die Nachforschung mit meiner Suche nach Nahrung.
    Dazu sammelte ich erst einmal ein paar Adressen aus dem Branchenbuch, schaute mir an, wo diese lagen und schloss reine Geschäftshäuser schon mal aus. Als nächstes ging ich auf Besichtigungstour, sodass fünf von ihnen in die engere Auswahl kamen, bei denen ich das Gefühl hatte, die könnten infrage kommen.
Anschließend ging ich kurz nach Sonnenuntergang joggen – immer dort, wo die Makler ihren Sitz hatten. Beim Laufen traf man Nachbarn und konnte Klatsch und Tratsch hören, und eventuell bekam man auch vom Leben in dem Gebäude etwas mit.
    Die ersten beiden, die ich aufgesucht hatte, schloss ich nach den Gesprächen mit den Nachbarn aus. Hier lebten und arbeiteten Makler, die einen guten Ruf hatten und anscheinend eine heile Familie. Beim dritten hatte ich allerdings mehr Glück.
     Das Haus lag in einer schlechten Gegend und sah auch recht heruntergekommen aus. Eigentlich wunderte ich mich, wie sich ein Makler hierher verirren konnte. Aber wenn sich dahinter nur der richtige Typ Mensch verstecken würde, war mir das auch recht.
    Die Nachbarn brauchte ich gar nicht zu fragen, die erboste Stimme eines Mannes war durch das offene Fenster im ersten Stock bis auf die Straße zu hören.
    „Wie, du hast das Bier für Oliver vergessen? Was hast du Schlampe eigentlich in deiner Birne?“
Die Antwort darauf war so leise, dass ich sie nicht verstehen konnte, aber die Stimme war auf jeden Fall weiblich. Dann antwortete er wieder mit Nachdruck:
„Natürlich könnte er es sich selber holen, aber er hat DIR gesagt, dass du es mitbringen sollst, also machst du das auch. Alles, was dir mein Kumpel sagt, hast du zu tun, als würde es von mir kommen. Und wenn er will, dass du ihm einen bläst, machst du das gefälligst auch! Und nun zieh Leine, du blöde Schlampe, und hol das Bier. Ich will dein verficktes Gesicht nicht mehr sehen bis du alles besorgt hast!“
‚Na, was für ein nettes Früchtchen‘
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