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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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später.«
    »Du errätst nie, mit wem ich heute Nacht im Bett war.«
    »Mit wem?« Es war offensichtlich, dass ihn etwas anderes beschäftigte.
    »Penny.«
    »Willst du mich verarschen, Logan?«
    »Nicht direkt. Aber ich hatte einen Traum, in dem sie vorkam. Ich bin fast ausgeflippt.«
    »Kann ich mir vorstellen – wenn ich mich daran erinnere, wie sie dir den Laufpass gegeben hat. Ich an deiner Stelle hätte den Verstand verloren.«
    »Abgesehen davon – wann hast du eigentlich das letzte Mal etwas von ihr gehört? War sie nicht in Hongkong oder so?«
    »Das ist aber schon eine ganze Weile her«, sagte Crawford herablassend. »Vielleicht anderthalb Jahre. Ich habe
keine Ahnung, wo sie sich jetzt aufhält. Du solltest sie langsam mal vergessen, Logan, hast du gehört? Sie hat dir das Herz aus dem Leib gerissen, aber auch nach all der langen Zeit scheinst du sie nicht loslassen zu können.«
    »Seine erste große Liebe vergisst man nie, Bob.«
    »Ich schon. Die Schlampe hat mich wegen eines anderen sitzen gelassen. Sie ist sogar zu ihm in die Federn gekrochen, bevor sie mit mir Schluss gemacht hat.«
    »Das tut weh.«
    »Hör mal, ich muss jetzt auflegen. Die Kinder sind wach, und Rachel schreit gerade rum. Bis später.«
    Wieder ein unüberhörbares Einhängen des Telefons.
    Es ging Logan ziemlich gegen den Strich, neben Crawford die zweite Geige spielen zu müssen, aber er wusste, dass er eigentlich keinen Grund hatte, sich zu beklagen. Sie waren auf der Universität im gleichen Semester gewesen, doch während Bob Crawford mit beängstigender Zielstrebigkeit seine Karriere verfolgte, hatte Logan sich nach seiner Trennung von Penny ein Sabbatjahr genehmigt, war in Europa und Australien herumgetourt und hatte sich mit Billigjobs in noch billigeren Imbissklitschen über Wasser gehalten. Immerhin blieb ihm die kleine Befriedigung, Crawford Bob zu nennen, was dieser hasste. Er versuchte vergeblich, jeden dazu zu bewegen, ihn mit seinem richtigen Vornamen, Robert, anzureden.
    Logan zupfte die Krawatte noch mal zurecht und zog seinen besten Anzug an, ein Fünfhundertpfundschmuckstück von Hugo Boss. Die Rechnung dafür belastete noch immer sein ohnehin schon überzogenes Kreditkartenkonto.
    »Wenn du mich jetzt sehen könntest, Penny«, sagte er zum Spiegel. »Du würdest dich nicht mehr halten können.«
    Bei der Erinnerung an ihr Lachen musste er grinsen. Dann verließ er seine Wohnung.

5
    07:40 Uhr
     
    Rebecca Irvine traf vor DS Sharp an der genannten Adresse ein. May Terrace war eine nichtssagende kleine Sackgasse, eine kurze Reihe von Doppelhäusern aus den Anfängen des vergangenen Jahrhunderts, von der man auf eine Eisenbahnstrecke blickte und an deren Ende sich ein einigermaßen neuzeitlicher Sportkomplex befand. Die Bäume, die die Schienen säumten, verhinderten normalerweise den freien Blick, wenn man mit der Bahn an den Häusern vorbeifuhr, doch nun, mitten im Winter, waren sämtliche Blätter längst abgefallen, und die teigigen Gesichter hinter den Scheiben des unter metallischem Geschepper behäbig vorbeirumpelnden Vorortzuges starrten auf die Stätte des grausigen Dramas, das sich in der May Terrace entfaltete.
    Rebecca Irvine zeigte der uniformierten Beamtin, die den Zugang zur Straße überwachte, ihren Dienstausweis und ließ den Wagen vor Hausnummer drei ausrollen. An dem Eisenzaun, hinter dem ein Plattenweg zur Tür von Nummer sieben führte, war ein weiterer Beamter, ein älterer Kollege, postiert worden.
    Sie hatte ziemlichen Respekt – allerdings nicht unbedingt davor, die Leiche in Augenschein nehmen zu müssen, denn die meisten Polizisten in Glasgow bekamen früher oder später einen Toten zu sehen, und fast alle waren
schon einmal Zeugen der Folgen eines tätlichen Angriffs nach überreichlichem Alkoholgenuss an einem x-beliebigen Samstagabend im Stadtzentrum geworden, nein, sie fürchtete sich vielmehr davor, bei ihrem ersten Einsatz für das CID zu versagen.
    Am Schauplatz eines Tötungsdelikts gab es so viel zu bedenken – falls es sich denn hier um ein solches handelte. Die Beweisstücke mussten gesichert werden, weshalb jeder, der mit einer der Plastiktüten, in denen sie aufbewahrt wurden, in Berührung kam, seinen Namen auf einem Aufkleber vermerken musste. Wenn die Vorgehensweise nicht peinlich genau eingehalten wurde, wäre dies ein ernster Verstoß gegen die Dienstvorschrift, der bei der späteren Verhandlung ans Licht kommen konnte. Der Fundort der Leiche musste so lange

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