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Verführ mich nur aus Liebe

Verführ mich nur aus Liebe

Titel: Verführ mich nur aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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gehen.“
    Silvia erhob sich. „Du wirkst etwas verkrampft, cara. Ich gebe zu, dass die Situation etwas … unangenehm ist. Aber das sollte nicht zwischen uns stehen. Und egal, wozu Angelo sich hat hinreißen lassen: Er hat es einzig und allein für mich und unsere gemeinsame Zukunft getan. Das weiß ich genau. Darum nehme ich dir auch nicht übel, dass er eine gewisse Zeit mit dir verbracht hat … oder wie er sie mit dir verbracht hat. Ich wünsche dir wirklich alles Gute.“
    Ohne ein Wort ging Ellie zur Tür und riss sie auf. Sobald ihre unerwünschte Besucherin endlich gegangen war, rannte sie ins Bad. Ihr war furchtbar übel.
    Ellie war klar, dass sie handeln musste. Und zwar schnell. Signora Alfredi wollte es gar nicht glauben, als sie es ihr erzählte: Noch für denselben Nachmittag hatte Ellie einen Makler bestellt, um den Verkauf der Casa Bianca in die Hand zu nehmen. Ellie erklärte tapfer, dass sie sich ein neues Leben aufbauen wollte. Vielleicht würde sie sogar nach England gehen. Deshalb war ein Verkauf des Häuschens leider unumgänglich.
    Bei unserem nächsten Treffen …
    Diese Worte aus Angelos Brief hatten sie zu der verzweifelten Tat getrieben. Sie konnte und wollte nicht riskieren, ihm noch einmal gegenüberzutreten. Sein Verrat überstieg alle ihre Vorstellungen … Dabei hatte sie ihn doch schon viel früher um die Scheidung gebeten. Es wäre gar nicht mehr nötig gewesen, seine „Überredungskünste“, einzusetzen. Warum hatte er sich dann so viel Mühe gegeben, sie zu verführen? Warum hatte er ihr diese Traumwelt voller Zärtlichkeit und Leidenschaft eröffnet? Es war zynisch, boshaft, unverzeihlich.
    Aber am wenigsten konnte sie sich selber verzeihen, dass sie es überhaupt zugelassen hatte.
    Sie musste sich die furchtbare Tatsache eingestehen: Offenbar war ihre Schwäche für ihn so groß, dass sie sich selbst nicht trauen konnte. Nein, sie durfte ihn nicht wiedersehen. Sie brauchte ganz dringend eine neue Zuflucht. Einen Ort, an dem niemand nach ihr suchen würde – weder ihre madrina noch Nonna Cosima. Nicht einmal Tullia. Einen Ort, an dem sie sicher war … und an dem sie eines Tages vielleicht vergessen konnte, dass sie auch vor sich selber davonlief.
    „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Ellie klappte das Märchenbuch zu. Lächelnd schaute sie in die kleinen Gesichter der Kinder, die im Halbkreis um sie saßen. „Und jetzt läutet gleich die Glocke zum Mittagessen. Also ab mich euch.“
    Die Kleinen sprangen auf und rannten fröhlich lachend davon. Langsam folgte Ellie ihnen. An einem der Fenster blieb sie stehen und sah auf die Hügel und Felder im Sonnenlicht hinaus. Der nächste Ort war am Horizont nur zu erahnen. Direkt vor dem Fenster befand sich ein kleiner, gepflasterter Hof mit einem großen Maulbeerbaum in der Mitte. Im Schatten des mächtigen Baums stand eine Holzbank, die zu Ellies Lieblingsplatz geworden war.
    Das Kloster bot die perfekte Zuflucht für sie. Sie konnte Mutter Felicitas gar nicht genug dafür danken, dass sie sie so selbstverständlich aufgenommen hatte und so wenige Fragen stellte. Ellie hatte ihr kaum mehr anvertraut, als dass ihre Ehe gescheitert war.
    Die Äbtissin hatte die Scheidung mit ehrlichem Bedauern zur Kenntnis genommen. Und sie hatte sich mit Ellies Bitte einverstanden erklärt, dass niemand von ihrer Anwesenheit im Kloster erfahren durfte – wenn auch nicht ohne Einschränkung. „Ich verstehe, dass Sie Zeit und Ruhe brauchen“, hatte Mutter Felicitas gesagt. „Nur so können Sie über Ihre Zukunft nachdenken. Aber wenn mich jemand eines Tages ganz direkt nach Ihnen fragen sollte, dann werde ich nicht lügen.“
    In den sechs Wochen seit ihrer Ankunft war das glücklicherweise nicht geschehen. Noch von der Casa Bianca aus hatte Ellie an Angelos Großmutter und an ihre Patentante geschrieben. Sie hatte ihnen versichert, dass es ihr gut ging und dass die beiden sich keine Sorgen machen mussten. Doch Ellie hatte auch betont, dass sie allein sein wollte.
    Sie hatte den Verkauf der Casa Bianca in Auftrag gegeben. Außerdem hatte sie mit dem Maklerbüro vereinbart, dass die Post ihr von dort nachgeschickt werden sollte. Bislang hatten sich Angelos Anwälte jedoch nicht bei ihr gemeldet. Anscheinend fanden sie die Sache nicht so dringlich wie Silvia, was Ellie ein wenig verwunderte. Ein so stolzer Mann wie Angelo wollte doch sicher, dass sein Erbe ehelich geboren wurde.
    Da diese Gedanken sie ständig

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