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Verfuehrt von einem Vampir - Band 1

Verfuehrt von einem Vampir - Band 1

Titel: Verfuehrt von einem Vampir - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Lloyd
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seinen Finger fest auf meinen Mund.
    „Schhhhhh, beruhigen Sie sich. Mein Name ist Gabriel, Sie hatten einen Unfall, ruhen Sie sich aus, ich bin hier.“
    Ich schloss meine Augenlider, doch ich konnte noch den Mann wahrnehmen, der sich über mein Gesicht beugte. Zuerst fielen mir seine großen grünen Augen auf, die aus dem elfenbeinfarbenen Teint seines Gesichtes hervorstachen. Hübsche braune Locken fielen auf seine helle Stirn. Er war groß und gut gebaut, die Sorte Mann, bei der man sich geborgen und sicher fühlt. Doch am auffälligsten war sein Lächeln: Es war unergründlich, mysteriös und gab den Blick auf zwei lange Eckzähne frei. Ich war schockiert und das Blut gefror in meinen Adern, ich wusste, mit wem ich es zu tun hatte, und es war das erste Mal, dass ich so jemanden aus nächster Nähe sah. Ein kalter Schauer jagte über meinen Rücken, ich weiß nicht, wie ich beschreiben soll, was ich in jenem Moment fühlte. Ich hatte Angst, natürlich, doch in diese Angst mischte sich auch eine Art sexueller Erregung. Dann schlief ich wieder ein und dachte:
„Ein Vampir“
.
    Ich habe nur bruchstückhafte Erinnerungen an diese Nacht: Berührungen, ein Mund, die Wärme meiner Haut, die von einer Hand, die genau wusste, was sie tat, elektrisiert wurde. Es war wie ein Traum, ein wunderbarer und unglaublich verwirrender Traum.
    Es wurde bereits dunkel, als ich aus dieser süßen Benommenheit erwachte. Gabriel war nicht mehr da. Ich befand mich in einem großen Zimmer, in einem riesigen Bett. Der Raum war geschmackvoll eingerichtet, ganz offenbar spielte Geld hier keine Rolle. Meine Mutter hatte mir oft gesagt, dass sich wahrer Luxus im Detail versteckt, und dieses Zimmer war der perfekte Beweis dafür. Das Himmelbett aus Edelholz war mit edlen, weichen Laken und einer dicken, kuscheligen, bordeauxfarbenen Decke bezogen, die wunderbar wärmte. Davor lag ein großer cremefarbener Teppich, sodass man beim Aufstehen keine kalten Füße bekam, und daneben stand ein kleines Tischchen aus einer anderen Zeit. Eine Leselampe tauchte den Raum in ein warmes, gedämpftes Licht. An den Fenstern hingen schwere Vorhänge, die zugezogen waren und das Zimmer vor dem Licht der Sterblichen abschirmten. Ich setzte mich auf, um die Einrichtung genauer zu betrachten. Die Decke war so hoch, dass ich ironischerweise das Gefühl hatte, mich in einer Kirche zu befinden, doch die Porträts an den Wänden erinnerten mich rasch an die beunruhigende Realität. Etwa ein Dutzend Gemälde zierten die hohen Wände, Porträts, die zum Teil sehr alt waren und allesamt die gleichen Personen zeigten. Gabriels Familie, dachte ich, die seit Jahrhunderten lebt, ohne sich jemals zu verändern. Eine lange Linie von Vampiren, die die Welt gesehen und Dramen, Kriege, Innovationen erlebt haben … im Untergrund, bis zum Jahr 2012. Bei jedem Gemälde, das ihn zeigte, ergriff mich das seltsame Gefühl, dass er mich mit seinen grünen Augen beobachtete.
    Ich blickte gerade tief in diese beunruhigenden Augen, als ich einen kalten Windhauch spürte, der von der Tür meines Zimmers kam, die plötzlich offen stand … Gabriel stand vor mir. Ich hatte Angst und schämte mich wegen meiner Nacktheit, also verkroch ich mich unter der Decke. Als nichts geschah, steckte ich den Kopf unter der Decke hervor, um zu sehen, ob er gegangen war. Er war da, er lehnte an einer der Säulen des Bettes, stark, schön und mysteriös. Durch das durchsichtige Laken konnte er meinen Körper sehen, Gabriel betrachtete meine Brüste.
    „Entschuldigen Sie, wo ist meine Kleidung?“
    Ich wollte ihn nicht bedrängen, er hatte mich schließlich hier aufgenommen, außerdem kannte ich den Mann nicht und wollte nicht riskieren, ihn zu verärgern. Also lächelte ich ihn schüchtern an.
    „Ich habe Sie ausgezogen. Sie hatten bereits geschlafen. Der Schock, nehme ich an. Sie ließen es zu, ein ausgesprochen angenehmer Moment.“
    Seine Stimme war warm und tief, ein Hauch von Autorität lag in seinen Worten, man musste ihn oder seine Räumlichkeiten nicht ansehen, um zu wissen, dass man es mit einem mächtigen Mann zu tun hatte. Er strahlte eine natürliche Überlegenheit aus, und als er mich direkt ansah, kauerte ich mich zusammen. Er fühlte mein Unbehagen und kam auf mich zu. Mit einem zufriedenen Grinsen fügte er hinzu:
    „Ihre Kleidung trocknet gerade. Ich habe sie nach dem Unfall waschen lassen, sie hatte es bitter nötig. Außerdem, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, war sie wohl

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