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Verfuehrt von einem Vampir - Band 1

Verfuehrt von einem Vampir - Band 1

Titel: Verfuehrt von einem Vampir - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Lloyd
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1. An jenem Abend...
    Ich kenne all diese fetten, behäbigen Alkoholiker, die mich am Tresen des Melvin Club geradezu ansabbern, ich bin es gewohnt, mir ihre vulgären Anmachen anzuhören und habe es satt. Wenn man 22 Jahre alt ist und als Kellnerin in einem Pub arbeitet, in dem Männer herumlungern, die kein Glück in der Liebe haben, ist man nicht mehr als ein Stück Fleisch inmitten eines hungrigen, räudigen Haufens. An manchen Abenden machen einige wenige Männer mit Anstand es etwas erträglicher, doch mein Arbeitsplatz ist nun einmal kein Stammlokal für Traumprinzen, eher für grässliche Kröten, und man müsste mir schon mehrere Millionen dafür zahlen, eine von ihnen zu küssen. Obwohl ich weiß, dass ich eigentlich etwas Besseres verdient hätte, habe ich keine Wahl, ich muss mein Studium finanzieren. Ich kann mich noch erinnern, wie einfach das ¬¬Leben war, bevor meine Eltern innerhalb von nur einem Jahr starben. Sie ließen mich einfach alleine zurück.
    Und zusätzlich zu meinem mageren Lohn muss ich diese Blicke ertragen, die auf mich geworfen werden, die mich berühren … Vielleicht sollte ich mich geschmeichelt fühlen, es mir gefallen lassen, auf den ersten Blick ist ja nichts dabei, aber von Tag zu Tag widert es mich mehr an.
Dieser Novembertag war wie jeder andere: abwaschen¬, abspülen, abtrocknen, servieren, abräumen und die Männer ertragen. Es war alles wie immer, aber manchmal kann ein einziger Tropfen ein Fass zum Überlaufen bringen, und dieser Strom veränderte mein Leben.
    Wie immer kam der alte Joey gegen 22 Uhr und setzte sich an seinen Stammplatz. Er war besonders gut in Form und schon reichlich angetrunken, warf mir lüsterne Blicke zu und starrte auf mein Dekolleté. Ich wusste, dass der Abend lang werden würde. Er brachte mich dazu, mich bücken zu müssen, indem er absichtlich Dinge auf den Boden fallen ließ, die ich aufheben musste, wobei er einen tollen Ausblick zwischen meine Beine hatte. Es war heiß, ich trug die Jeans-Hotpants und das weiße Hemd, auf die der Boss als Uniform bestand. Viel zu eng und viel zu kurz … ideal, um sie zum Trinken anzuregen, sodass das Geld in der Kasse klingelte. Joey nahm seinen ganzen Mut zusammen, packte mich an den Hüften und streichelte meinen Po. Nichts Neues, doch zum ersten Mal beschloss ich, nicht zu schweigen. Ich versetzte dem Greis einen Stoß, warf ihm meine Schürze ins Gesicht, lief aus dem Pub und wollte nie wieder hierher zurückkehren. Der Boss wollte mich natürlich davon abhalten, aber zu spät, es war an der Zeit, etwas zu ändern.
    „Mädchen wie du werden geboren, um Männer geil zu machen, bei so einem Körper ist das nun einmal dein Schicksal“, grölte Joey mir von der Türe her nach.
    Harte Worte, ich hätte eigentlich auf dem Absatz kehrt machen sollen, um „diesen Körper“ und mein Ego zu verteidigen, doch ich ballte nur die Fäuste und rannte weiter. Es war nicht das erste Mal, dass man mir vorwarf, ich würde die Männer provozieren. Die Gesellschaft verlangt von uns Frauen, schlank zu sein und weibliche Rundungen zu haben. Ich habe das von meiner Mutter geerbt, doch ich war nicht stolz darauf, ich hasste meine viel zu weiblichen Kurven, die mir so oft Beleidigungen und Scherereien einbrockten.
    Ich war genervt, ich war wütend, und aus diesem Grund sah ich nicht auf die Straße, bevor ich sie überquerte. Die Nacht war schwarz und schwer, der leichenblasse Vollmond schien und ohne Mantel fror ich. Ich wollte mich beeilen, wollte in mein kleines Zimmer und heiß duschen, um mir all diese schmutzigen Blicke vom Leib zu waschen, zu fliehen, in ein anderes Leben einzutauchen. Ich erinnere mich an zwei kleine gelbe Lichter, die schnell auf mich zukamen und immer größer wurden, doch anstatt mich in Sicherheit zu bringen, blieb ich wie angewurzelt stehen, wie hypnotisiert, und starrte sie an. Es gab ein ohrenbetäubendes Geräusch, und dann nichts mehr …
    Es ist verrückt, wie eine Entscheidung durch einen Dominoeffekt ein ganzes Leben verändern kann. Wäre Joey nicht da gewesen, wäre ich zurückgelaufen, um ihm eine zu knallen, wie er es verdient hatte, wäre dieses Auto nur einige Sekunden später gekommen, wäre alles nicht geschehen. Alles, was ich bisher in meinem Leben getan hatte, führte mich zu genau dieser Situation, in der ich im Bett dieses Unbekannten splitternackt aus meiner Bewusstlosigkeit erwachte.
    * * *
    Ich öffnete die Augen, ich zitterte, Panik ergriff mich und ein Mann legte

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