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Verführung der Schatten

Verführung der Schatten

Titel: Verführung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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überdachte Brücke, die vor dreißig Jahren wegen Baufälligkeit stillgelegt wurde. Nur die Einheimischen nennen sie die Laughing Lady – die lachende Dame –, weil es dort angeblich spukt.“
    „Dann tut es das wohl auch wirklich.“
    „Du meinst, Geister sind ebenfalls real?“
    „Klar. Aber sie gehören nicht zur Mythenwelt. Wir haben dafür Phantome, das ist eine Art mythisches Äquivalent eines Geistes.“
    „Was ist der Unterschied?“
    „Phantome können nach Belieben menschliche Gestalt annehmen und sich frei in der Welt bewegen. Sie hängen nicht auf irgendeinem Dachboden fest, wo sie mit ihren Ketten rasseln oder so.“
    „Hast du schon mal einen Geist getroffen?“
    „Ich hab noch nie einen gesehen. Ein Phantom auch nicht. Die sind ziemlich selten. Und, um was für einen Spuk soll es sich hier handeln?“
    Die Frage war eher, was für ein Spuk wurde der Brücke nicht angedichtet … „Der erste Todesfall ereignete sich während des Baus der Brücke im Jahr 1899. Ein Arbeiter stürzte in eine der Holzverschalungen, in der die Stützpfeiler der Brücke entstehen sollten. Unglücklicherweise war sie schon halb mit flüssigem Zement gefüllt. Bevor die anderen ihn rausfischen konnten, war er darin versunken. Das Material härtete rasch aus, und deshalb beschloss der Vorarbeiter, die Leiche einfach drinzulassen statt den Pfeiler zu sprengen. Nach diesem Vorfall, so behaupten die Einheimischen, habe der Fluss Appetit auf den Tod bekommen.“
    „Du meinst, die Stadt hieß bis dahin noch gar nicht Bloodwater River?“
    „Doch, sie hieß schon so. Es gibt dort eine seltene Art von Lehm, die das Wasser rötlich färbt.“
    „Und was ist dann passiert?“
    „Um 1900 hat ein Serienmörder dort seine Leichen entsorgt. Er ermordete insgesamt dreizehn Frauen und warf sie alle von der Brücke, angeblich um den Fluss zu füttern. Er wurde erschossen, kurz bevor er dem vierzehnten Opfer eine tödliche Wunde zufügte.“
    „Wie hat er sie umgebracht?“
    Hier wurde die Sache wirklich gruselig. „Er suchte sich immer Opfer aus, die ein behütetes Leben führten, die bisher noch nie oder kaum je mit Not und Unglück in Berührung gekommen waren. Er entführte sie mitten in der Nacht aus ihrem Bett, brachte sie zur Brücke und fügte ihnen mit einem Messer eine Wunde seitlich in der Brust zu, oder irgendwo anders, jedenfalls immer so, dass sie nicht daran starben. Dann sagte er ihnen, er würde sie laufen lassen, wenn sie über ihre Lage lachen könnten. Wenn sie es schafften, mit Weinen aufzuhören, und stattdessen lachten, würde er ihnen nicht die Kehle durchschneiden. Aber das gelang natürlich keiner von ihnen. Darum nennt man die Brücke Laughing Lady Bridge.“
    „Und er wurde erschossen? Das war viel zu einfach für ihn.“
    „Warum sollen wir uns ausgerechnet dort mit jemandem treffen?“, fragte sie.
    „Weiß ich nicht. Aber du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht.“
    „Ich habe keine Angst. Ich bin eher aufgeregt. Ich habe mich schon immer für das Übernatürliche interessiert.“
    „Das Übernatürliche ist jetzt das Natürliche, Halbling.“
    „Nicht für mich. Jedenfalls noch nicht lange. Also, wenn es dir nichts ausmacht – ich hab noch zu arbeiten.“
    Mit arbeiten meinte sie spionieren. Cadeon hatte ihren Computer benutzt, ohne auch nur zu ahnen, dass sie eine Überwachungssoftware installiert hatte, die ihr alles verriet, was auf diesem Computer eingegeben worden war. Blödmann .
    Und das Programm war soeben mit dem Sammeln der Daten fertig geworden, was ihr gestattete, seinen Cyber-Spuren zu folgen.
    Nachdem er sich die Sportergebnisse angesehen hatte, hatte er jemandem eine E-Mail geschickt, mit der Nachricht: „Bezahl endlich, du Trottel.“ Er hatte einhunderttausend Dollar auf ein Giro konto überwiesen. Aber beim nächsten Eintrag verspürte sie plötzlich Gewissensbisse.
    Der Dämonensöldner hatte folgende Begriffe nachgeschlagen: Clusteranalyse und extremale Kombinatorik.
    Holly glaubte, er hätte Sex mit Imatra gehabt, und Cade wusste nicht, ob er versuchen sollte, seine Frau vom Gegenteil zu überzeugen. Holly hatte mit ihrer Bemerkung darüber, dass er sie wegen irgendetwas anlog schließlich voll ins Schwarze getroffen
    Sie kamen an einer Unfallstelle vorbei und bewegten sich nur im Schneckentempo vorwärts. Die Strecke von Memphis nach Nord-Michigan betrug achthundert Meilen. Und während der letzten Stunde hatten sie sich

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