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Verführung der Schatten

Verführung der Schatten

Titel: Verführung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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das hinter sich zu lassen sie fürchtete …
    Und dann dachte sie gar nichts mehr, als sie Cadeon kommen sah, wie er mit seinen weit ausholenden Schritten auf sie zueilte, die Schultern durchgedrückt, das freche Grinsen mitten im Gesicht.
    Vielleicht hatte er in einem Punkt wirklich recht, dachte sie verwirrt. Vielleicht sollte sie wenigstens ein Abenteuer erleben, bevor sie in ihr normales, geordnetes Leben zurückkehrte. Ein kleines sexuelles Experiment, ein bisschen Aufregung …
    Als er sie erreichte, beugte er sich hinunter und gab ihr einen Kuss, bevor sie reagieren konnte. „Gib’s zu, du hast mich vermisst.“
    Das war das erste Mal, dass sie in der Öffentlichkeit geküsst worden war. Es verschlug ihr fast die Sprache. „Wohl kaum.“
    „Aha. Dann frage ich mich nur, warum deine Augen ganz silbern wurden, als du mich gesehen hast.“
    „Stimmt doch gar nicht!“ Sie sah sich hastig um. „Was ist, wenn das jemand gesehen hat? Oh Gott …“
    „Entspann dich, Halbling. Die Menschen würden es einfach für eine Sinnestäuschung halten. Wenn du nur dreist genug bist. So, dann lass mich mal sehen, was du dir gekauft hast.“
    Er hob die Brauen angesichts ihrer neuen Stiefel. „Sehr hübsch. Aber du hast nur zwei Paar? Ich hatte eigentlich mit extensivem Kreditkartenmissbrauch und Racheeinkäufen gerechnet.“
    „Tut mir leid, wenn ich dich enttäusche.“ Er trug diverse Einkaufstaschen. „Was hast du gekauft?“
    „Das zeig ich dir beim Abendessen.“
    „Abendessen? Haben wir denn Zeit dafür?“
    „Ich muss meinen Halbling doch füttern, sonst wird er unwirsch. Außerdem brauchen wir allerhöchstens fünf Stunden für die Fahrt, und jetzt ist es erst sechs.“
    „Aber was soll ich denn in einem Restaurant essen? Du weißt doch, dass bei mir alles abgepackt sein muss.“
    „Ich habe die Bestellung schon aufgegeben. Vertrau mir einfach.“

 
    27
    Fünfzehn Jahre lang war Holly bei so ziemlich jeder Gelegenheit overdressed gewesen. Doch jetzt hatte der Dämon sie in Jeans gesteckt und führte sie in ein vornehmes Restaurant aus.
    Während sie auf ihr Essen warteten, fragte sie sich, was er wohl für sie bestellt haben mochte. Eine Dose grüne Bohnen? Oder eine mit Obstcocktail? Aber da das hier ein Restaurant für Fischspezialitäten war, bekam sie vermutlich eine Dose Tunfisch.
    „Dann sieh dir mal an, was ich alles erbeutet habe“, sagte Cadeon und griff tief in eine seiner Tüten. Er nahm seinen Hut ab, schüttelte die Haare, damit seine Hörner bedeckt waren, und sah mal wieder geradezu unerträglich gut aus.
    „Hier.“ Er reichte ihr zwei Päckchen. „Ich hab dir eine Uhr gekauft. Früher hast du immer eine hübsche Uhr getragen.“
    Selbst diese Kleinigkeit war ihm aufgefallen?
    „Ich hab auch eine“, sagte er.
    Ach ja, denn seine hatte er ja vorhin in der Faust zertrümmert. „Die sind aber nicht etwa … im Partnerlook oder so?“
    „Holls, ich bin ein Dämon, kein Volltrottel.“
    „Oh. Na gut.“ Sie nahm die Schachtel an und hob gleich darauf die Brauen. Cartier .
    Sie hatte diese Marke bislang immer gemieden, da viele der Cartier-Uhren ziemlich diamantenlastig waren. Und das war nicht so gut für sie, weil sie bei jedem Blick auf die Uhr alles andere vergessen und nur noch verzaubert die funkelnden Steine anstarren würde.
    Als sie das Päckchen öffnete, hätte sie beinahe gelächelt. Kein Diamant weit und breit. Platin – schlicht, aber elegant. Warum musste er nur so aufmerksam sein? „Cadeon, die ist wunderschön, aber das ist einfach zu viel – wirklich. Ich kann doch nicht zulassen, dass du …“
    „Ich setz sie auf die Spesenabrechnung. Und jetzt halt dein Plappermaul und mach das andere Päckchen auf.“
    Sie starrte ihn finster an, tat aber, was er verlangte. Darin lag … ihre Brille. Smitten Kitten. Sie sah ihn verwundert an. „Du schenkst mir meine eigene Brille?“
    „Ich habe Fensterglas in die Fassung einsetzen lassen. Du hast doch gesagt, ohne Brille kannst du nicht nachdenken, aber von den Gläsern hast du Kopfschmerzen bekommen.“
    Sie setzte sie mit offenem Mund auf. Wer unterstützte sie mehr? Tim, der sie mit Worten ermutigte, oder Cadeon, der es ihr ermöglichte, vernünftig zu arbeiten?
    Hör endlich auf, die beiden zu vergleichen! Tim ging schließlich auch nicht hin und entkleidete Barbesitzerinnen der Sorte „sexuell unersättliche Dämonin“.
    „Fühlt sich perfekt an. Aber, Cadeon, ich werde mich wieder zurückverwandeln. Und dann werde

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