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Verführung der Schatten

Verführung der Schatten

Titel: Verführung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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bemüht, nicht auszurasten angesichts der Schwere seiner Verletzungen.
    Als sie ihre eigene Tür aufriss, entdeckte sie den Truck der Feen, der gleich hinter der nächsten Biegung stand. Er war seitwärts geparkt und blockierte die Straße, die auf beiden Seiten von steilen Felswänden begrenzt wurde.
    Holly wandte den Kopf in die andere Richtung. Eine nicht allzu stabile Straßensperre, eine fragwürdige Brücke und ein Felsgrat voller Dämonen warteten dort auf sie.
    Argumentationskette? Dieser Wagen kann fliegen. Durch die Straßensperre brechen, auf der Brücke an Geschwindigkeit zulegen und dann genau unter den Dämonen hindurchschießen …
    Wenn die Brücke hielt. Hatte Cadeon nicht gesagt, dieser Wagen sei so schwer wie ein Panzer?
    Nicht zögern … folge deinem Instinkt. Sobald sie im Wagen saß, drückte sie den Startknopf. Ich brauch ordentlich Schwung, wenn ich auf die Straßensperre treffe. Oh Gott, oh Gott … Sie legte den Rückwärtsgang ein und trat das Gaspedal durch.
    „Ich bring dich hier raus, Cadeon. Wir werden ihnen entkommen.“
    Ein weiterer Feuerball landete direkt hinter ihnen. Die Dämonen flüchteten vor den Pfeilen der Feen, konnten aber nach wie vor von ihrer günstigen Stellung aus feuern. Sie trat mit voller Wucht auf die Bremse und kam wenige Zentimeter vor dieser neuen Feuersäule schleudernd zum Stehen.
    Cadeon wurde nach vorn geschleudert, sodass er mit der Stirn auf das metallene Armaturenbrett knallte, aber das schien ihn eher aufzuwecken. „Scheiße! Was machst du denn da?“, brüllte er.
    „Ich versuche, uns hier rauszubringen!“ Holly schaltete in den ersten Gang und trat erneut aufs Gaspedal. Die Reifen drehten durch, und dann machte der Wagen einen Satz nach vorn. Ohne den Blick von der Straße abzuwenden, sagte sie: „Halt dich fest!“
    „Pass auf die Sperre …“
    Schon krachte die vordere Stoßstange gegen die Straßensperre. Holztrümmer flogen in alle vier Himmelsrichtungen davon. Einige größere Holzstücke krachten wie Baseballschläger auf die Windschutzscheibe. Den Bruchteil einer Sekunde später fuhr der Wagen auf die Brücke. Das ganze Bauwerk unter ihnen und um sie herum geriet bedenklich ins Schwanken.
    Ein weiterer Feuerball traf die Abdeckung der Brücke. Flüssiges Feuer sickerte durch die Lücken hindurch, strömte vom Dach herab und setzte die Brücke vor ihnen in Brand … Sie packte das Lenkrad mit beiden Händen und brachte den Wagen auf Kurs. Fast schon draußen, fast schon auf der Straße unter den Dämonen. Ich kann es schaffen!
    Der Motor ging aus.
    Sie starrte mit offenem Mund fassungslos vor sich hin, während der Wagen mitten auf der Brücke langsam ausrollte, kaum dreißig Meter von der Stelle entfernt, wo sie gestartet waren.
    „Nein, nein, nein!“ Hastig schaltete sie in den Leerlauf und drückte noch einmal den Startknopf. Nichts.
    „Die Batterie ist am Ende …“, krächzte Cadeon. „Kein Saft mehr.“
    „Warum?“, rief sie.
    „Weiß nicht. Lauf, Holly! Renn in den Wald … geh am Fluss entlang zurück.“
    „Ich lass dich hier nicht zurück.“
    Mühsam sah er sie mit seinem übrig gebliebenen Auge an. „Wieso nicht?“
    „Weil … weil ich es einfach nicht mache! Also, sag mir, wie ich dieses Ding wieder in Gang kriege!“
    Eine weitere Explosion dröhnte über ihnen. Das Feuer hatte sich inzwischen durch das hölzerne Dach hindurchgefressen und nichts als das Skelett aus verrosteten Streben hinterlassen. Nach einem Blick auf den aufgewühlten Fluss unter ihnen wusste sie, was sie als Nächstes tun musste. Der Aufruhr in ihrem Magen war fast genauso groß wie der im Wasser unter ihnen. „Cadeon, uns bleibt nur eine Möglichkeit: der Fluss …“
    Sie verstummte, als auf der beschlagenen Scheibe ihres Seitenfensters auf einmal Buchstaben erschienen. Einer der Geister versuchte mit ihr zu kommunizieren! Holly schluckte.
    „Siehst du das, Cadeon?“, flüsterte sie.
    „Ein Auge … hab ich ja noch.“
    „Zahlen? Sieht nach Längen- und Breitengrad aus.“ Das musste der Hinweis auf den nächsten Checkpoint sein! Sie prägte sie sich rasch ein und fragte Cadeon: „Bist du bereit zu schwimmen?“
    „Wir werden’s nicht bis nach unten schaffen“, stieß er mit rauer Stimme hervor. Mit dem Kinn zeigte er auf das Ende der Brücke, wo einer der Dämonen aufgetaucht war. Er hob die von Flammen umspielte Hand, bereit, den nächsten Feuerball direkt auf sie zu schleudern.
    Ihr Blick huschte zum Rückspiegel. Ein weiterer

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