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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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hinsehen können!“, hörte Romy eine tiefe Stimme neben sich, die leicht kratzig klang, als würde sie der Sprecher nur selten einsetzen und deswegen aus der Übung sein.
    „Guten Tag, Miss Kiss! Willkommen in meinem Team!“
    Romys Hand zuckte zurück und landete auf ihrem Schoß, als wäre sie ein kleines Mädchen, das man mit den Fingern verbotenerweise in der Plätzchendose erwischt hatte. Ihr gesamter Körper spannte sich an, als sie dem breiten Rücken des Mannes folgte, der in ein gut sitzendes Jackett gehüllt war, bis er sich zu ihr umdrehte und beinahe flüchtig ihren Blick auffing, als er am Ende des Tisches an seinem Platz angekommen war. Romy starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an, als wäre er die Hauptperson in einer ihrer Visionen. Nun wollte sich ihr Magen wirklich umdrehen, doch das wurde dadurch verhindert, dass er zu einem unbeweglichen Eisklumpen gefror, dessen ausstrahlende Kälte ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Es war, als wären die letzten Jahre einfach weggefegt und sie hätte sich nicht weiter entwickelt als eine armselige Amöbe.
    Er schaffte es trotz des teuren Anzuges, des Hemdes und der Krawatte wie ein gefährlicher Gangster auszusehen. Seine Schultern hatten nichts von ihrer Breite verloren und die Muskelberge konnte auch kein edler Stoff verbergen. Romy zwang sich, in seine Augen zu sehen, weil sie Zuschauer hatten und sie wenigstens vor diesen ihren Stolz bewahren wollte. In ihrem Inneren schrumpfte ihre Persönlichkeit in sich zusammen, als hätte man aus einer Gummipuppe die Luft ausgelassen. Sein spöttischer Blick schien sie zu durchbohren, obwohl er so tat, als hörte er seinen Untergebenen zu. In lässiger Pose lehnte er in dem einzigen gepolsterten Stuhl in dem Raum und genoss die Bewunderung der anderen Männer, die sich sofort seinem Auftreten als Alpha-Männchen unterwarfen. So war das schon immer gewesen.
    Romy wollte am liebsten aufspringen und die Flucht ergreifen. Nur ein gehetzter Blick auf das Bild des zuvor studierten Opfers hielt sie davon ab, aus dem Stuhl zu schießen und aus dem Raum zu stürmen, ohne sich je wieder umzudrehen. Sie konnte der Unterhaltung im Raum kaum mehr folgen und bemühte sich darum, keinerlei Regung nach außen dringen zu lassen. Sie musste nur Ruhe bewahren und einfach ignorieren, wem sie hier gegenüber saß.

    Sie wurde aus ihrer Trance gerissen, als Gelächter den Raum erfüllte, das einen Klang annahm, den Romy nur zu gut kannte. Mit einem Blick stellte sie fest, dass sich die Männer ein Foto der Reihe nach weiterreichten, das auf keinen Fall eines der Opfer abbildete. Dazu musste sie nur das gierige Aufleuchten in den Augen der Männer aufblitzen sehen und das verächtliche Grinsen, das sich auf ihre Mundwinkel stahl. Ihr Gegenüber lächelte nicht. Im Gegenteil, er schien sie mit seinem Blick bis auf den Grund ihrer Seele sezieren zu wollen.
    „Undercovertätigkeit war doch Ihre Spezialität, richtig, Miss Kiss? Die meisten der Opfer waren Tänzerinnen in diversen Nachtclubs, in denen… sagen wir… Gleichgesinnte sich treffen, um ein wenig Spaß zu haben. Es dürfte Ihnen bei Ihren Neigungen wohl kaum schwer fallen, sich in der Szene unauffällig umzusehen, ohne als Cop aufzufallen. Diese resoluten Damen reagieren äußerst empfindlich auf das Eindringen in ihre Privatsphäre.“
    Sugar war damals auf ähnliche Weise zu ihrem Job gekommen. Romy hätte ihm am liebsten die Faust ins Gesicht gerammt, doch der Impuls erstarb so schnell wie eine Kerzenflamme im Wind. Sie durfte sich nicht provozieren lassen, nicht hier vor allen Leuten.
    „Ich bin zu alt für diesen Job! Ich bin durchaus in der Lage, Informationen auf anderem Wege zu beschaffen“, erwiderte sie so ruhig wie möglich und klappte die Akte zu, da sie den Verdacht hegte, sie wäre nur zu dem Fall gebeten worden, damit er sie hier vorführen konnte.
Sie war so eine dämliche Kuh zu glauben, sie würde mit ihrem Geschäft Fuß fassen können! Sie war wie ein dummes, unerfahrenes Huhn in seine Falle getappt.
    Romy saß während der zwanzigminütigen Sitzung wie auf heißen Kohlen und nahm nicht an den regen Unterhaltungen teil, da man hier sowieso keinen Wert auf ihre Meinung legen würde. Sie hätte beinahe erleichtert aufgeseufzt, als die Detectives zu ihren diversen Aufträgen entlassen wurden und erhob sich ebenfalls, wobei sie ihre Mappe nahm und sie vor ihren Brustkorb presste, als enthielte sie die geheimsten Informationen über sie, dabei

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