Verlangen
noch nie Ernster ... und es ist mir egal, was die Leute denken. Ich will dich und das ist alles, was für mich zählt.“
Sie schüttelte ihren Kopf, einen ungläubigen Ausdruck in ihren Augen, und setzte ihr Whiskyglas auf dem Beistelltisch ab.
„Nur solange du dir im Klaren darüber bist, was wir hier tun.“ Ihr Blick traf seinen wieder.
„Bist du es?“ entgegnete er und sie blinzelte, ließ ihre Augen zurück auf das Glas sinken und zuckte die Achseln.
„Ich habe vor langer Zeit aufgehört mich um Dinge zu kümmern und ich habe keine Freunde. Genau genommen ... könnte es für mich nur gut sein, wenn es meinem Rudel zu Ohren kommen würde, dass ich mit einem Vampir geschlafen habe.“
Callum wusste nicht recht, warum das so war. Ihr Rudel würde wahrscheinlich nichts mehr mit ihr zu tun haben und niemals wieder Umgang mit ihr haben wollen. War das etwas, was sie wollte? Wenn man es sich recht überlegte. Sie war eindeutig britisch, so wie er, und basierend auf der Tatsache, dass niemand in den Klubs bekannt mit ihr zu sein schien, war sie neu in Paris.
„Wo ist dein Rudel ansässig?“, sagte er und die Wärme in ihren Augen verflüchtigte sich augenblicklich, sie wurden kalt, während sie wachsam wurde und ihn ausschloss.
„Keine Fragen“, schnauzte sie und stand auf. „Wenn wir das hier durchziehen wollen, wirst Du nicht in meinem Privatleben nachforschen und ich werde nicht nach deinem fragen. Verstanden?“
Das Rudel war definitiv ein bitteres Thema für sie. Ihre Reaktion verstärkte seine Neugier nur noch. Hatte sie sich von ihnen im Streit getrennt? Seine Augenbrauen hoben sich. War sie auf der Flucht? Sie war panisch geworden und er hatte Angst in ihr gespürt, die ganze Zeit, in der sie letzte Nacht mit dem Werwolf zusammen gewesen war. Angst, dass der Mann aufgrund ihres Geruchs ihr Rudel erkennen und kontaktieren würde? Er wollte danach fragen, aber er hielt seine Zunge im Zaum. Das Feuer, das in ihren Augen loderte, warnte ihn davor, es noch nicht mal zu wagen, ihr zu widersprechen. Sie wäre sofort wieder zur Tür heraus, wenn er es täte, und das wollte er nicht. So sehr er etwas über ihre Vergangenheit wissen wollte, so wollte er sie noch heftiger.
Callum nickte.
Er würde warten, bis sie unachtsam würde und dann ein bisschen nachbohren. Nicht nur ihre Sicherheit war gefährdet. Wenn sie von ihrem Rudel davongelaufen war und sie hinter ihr her waren, dann könnte er, im Kreuzfeuer gefangen, enden. Sie hatte gesagt, dass er einen Krieg anfangen würde, wenn er die drei Werwölfe der letzten Nacht töten würde. Sie selbst würde einen beginnen, wenn ihr Rudel entdeckte, dass sie einen Vampir ihrer eigenen Gattung vorgezogen hatte. Sie würden Rache wollen. Sein Tod würde der Beginn eines erneuten Blutbades zwischen Vampiren und Werwölfen sein.
„Gut.“ Callum erhob sich. Er streifte mit der Rückseite seiner Finger über ihre Wange und ihr Panzer fiel wieder von ihr ab, senkte sich, um einen Hauch von Wärme in ihren Augen zu enthüllen, den zu sehen, er immer mehr Gefallen fand. „Ich werde dich nicht fragen, warum du auf der Flucht bist.“
Ein Flackern von Stahl in ihrem Blick, und das Zucken ihres Körpers, als sie sich anspannte, sagte ihm, dass er richtig vermutet hatte. Sie war auf der Flucht vor ihrem Rudel. Warum?
Kristina ging auf ihn zu und legte ihre Hände auf seine Brust. Ihre Fingerspitzen liebkosten ihn durch den seidigen, grauen Stoff, neckend und die Gedanken aus seinem Verstand herausdrängend, während sein Körper auf ihre Berührung reagierte. Er schob seine Hand um ihren Nacken und neigte ihren Kopf nach hinten, sodass ihre Augen seine trafen. Der rosige Glanz auf ihren Lippen lockte ihn immer noch mit seinem Geruch, aber es war der anhaltende Duft ihres Blutes in der Luft, der den Speichel in seinem Mund zusammenlaufen, und es ihn in seinen Fangzähnen kribbeln ließ, sie zu schmecken. Er ging rigoros gegen sein Verlangen vor, es tief in sein Inneres zwingend, und es dort aufbewahrend. Sie war sowieso schon nervös genug. Sich wieder vor ihr zu verwandeln, würde sie wahrscheinlich in Richtung Tür jagen. So sehr er nach ihr verlangte, so heftig sein Hunger nach ihr ihm zusetzte, er würde sich unter Kontrolle behalten.
Er würde sie nicht beißen, bis sie ihn darum bat.
Sie zögerte und er tat es auch. Der Hunger, der ihm letzte Nacht das Selbstvertrauen gegeben hatte, war kaum mehr, als ein zischendes, glühendes Stück Kohle, zu Asche
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