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Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Titel: Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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zarten Duft wahrnahm. Sofort schlug sein Herz wieder schneller. „Hier.“ Er wies auf eine Gruppe von drei Initialen in dem niedrigen Deckenbalken.
    Sabrina zog den rechten Handschuh aus und fuhr mit den Fingerspitzen über die drei Buchstaben. „CDC. Colleen Douglas Caldwell. Du hast recht. Das sind die Initialen meiner Großmutter.“
    „Habt ihr euch gut verstanden?“, fragte er leise.
    „Ich habe immer die Sommerferien hier verbracht, und in der Zeit hat sie die Mutterrolle sehr viel intensiver wahrgenommen als meine Mutter während des restlichen Jahres. Damit will ich nicht behaupten, dass meine Mutter eine schlechte Mutter ist. Sie ist einfach mit Leib und Seele Wissenschaftlerin.“
    „Das tut mir sehr leid.“ Er griff in die Hosentasche und zog ein Klappmesser heraus. Die Klinge glänzte im Licht der Lampe, und Sabrina wich entsetzt zurück. „Was ist …?“ Fragend sah er sie an. Hatte sie etwa Angst vor ihm? „Aber Sabrina, ich wollte doch nur, dass du die Familientradition fortsetzt und deine Initialen in den Balken ritzt.“ Sie sah so verletzlich aus, dass er sie am liebsten in die Arme genommen und getröstet hätte. Aber er wusste, dann würde er sie küssen, und sie hätte recht mit ihrem Verdacht, er wolle die Situation ausnutzen.
    Vorsichtig nahm sie das Messer. „Danke. Das ist eine gute Idee.“ Das kam sehr leise. Während sie konzentriert die eigenen Initialen in das Holz schnitt, sah er ihre verführerische Zunge immer wieder zwischen ihren Lippen. Und noch etwas anderes stellte Gavin fest: dass ihr ein paar dicke Tränen über die Wangen liefen. Plötzlich traf ihn die Erkenntnis mit der Wucht eines Faustschlags. Wie sehr würde sie erst leiden, wenn sie später feststellen musste, dass ihre Ehe nur eine Farce war?
    Aber ihm blieb keine andere Wahl. Seine Familie verließ sich auf ihn.
    Ich muss Gavin Jarrod unbedingt loswerden, ging Sabrina durch den Kopf, als Gavin sie vor der Haustür absetzte. Und auf keinen Fall durfte sie ihn noch einmal küssen. Oben in den Bergen hatte sie sich für einen Moment vergessen, als er sie in seine starken Arme genommen und leidenschaftlich geküsst hatte. Leider hatte sie nicht nur den Kuss genossen, sondern auch das Gefühl, von einem attraktiven Mann umarmt zu werden, seinen Duft wahrzunehmen, seinen Körper zu spüren … eben alles, worauf sie schon so lange und bewusst verzichtet hatte.
    In diesem Augenblick hatte sie auch nicht an Russell gedacht. Sie hatte vergessen, wie sehr sie gelitten hatte, als er gestorben war. Und dass sie sich an seinem Grab geschworen hatte, sich nie wieder zu verlieben, um einen solchen Schmerz nicht noch einmal durchleiden zu müssen. Also trat sie schnell einen Schritt zurück und streckte eine Hand aus. „Danke für den Nachmittag. Das Essen war sehr gut und die Mine interessant.“
    „War mir ein Vergnügen.“ Er nahm die dargebotene Hand, aber anstatt sie zu schütteln und wieder loszulassen, zog er Sabrina an sich und beugte sich vor, um sie zu küssen. In Panik duckte sie sich weg, sodass er mit den Lippen nur ihre Schläfe streifte. Sie wollte ihm die Hand entziehen, doch er hielt sie eisern fest und drückte Sabrina heiße Küsse auf die Wange.
    „Nicht, Gavin, nicht …“, stieß sie heiser hervor und versuchte, ihn mit der freien Hand von sich zu stoßen. Wie sollte sie ihm klarmachen, dass er in ihr Gefühle weckte, die sie lieber für immer in sich begraben hätte?
    Ohne sie loszulassen, richtete Gavin sich wieder auf. „Ich würde gern noch mal mit dir ausgehen. Vielleicht in eins der Restaurants, die du so passend beschrieben hast. Mit dem Heer von Kellnern und der riesigen Weinkarte.“
    Erstaunt sah sie ihn an. Machte er Spaß? Offenbar nicht, denn er hielt den Blick ernst auf sie gerichtet. Nur ernst? Nein, auch verlangend, ja, begierig … Um Himmels willen! Ihr Puls raste, und sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. „Ich, also … entschuldige, aber … nein, danke.“ Wie sollte sie einen vernünftigen Satz zustande bringen, wenn Gavin sie ansah, als wolle er sie gleich vernaschen?
    „So schnell gebe ich nicht auf, Sabrina. Uns verbindet etwas, und ich bin fest entschlossen, herauszufinden, was es ist.“
    Eigentlich hatte sie nur erfahren wollen, was Gavin mit ihrem Großvater besprochen hatte. Aber der Weg über ihn schien ihr nun doch zu gefährlich zu sein. Da versuchte sie es lieber noch einmal bei ihrem Großvater. „Was uns verbindet, ist lediglich die Tatsache,

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