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Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Titel: Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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zu machen, trank sie einen Schluck Wein. Je eher sie anfingen, desto eher hatte sie es hinter sich. Nervös befeuchtete sie sich die Lippen. „Vorhin während der Fahrt hast du gesagt, dass fast alle deine Geschwister in Lodges oder Gästezimmern des Resorts wohnen. Kann das Jarrod Ridge sich das denn leisten?“
    Dass sie das Thema gewechselt hatte, hatte er wohl bemerkt, denn er lächelte kurz. „Keine Sorge, das schmälert unseren Umsatz nur unwesentlich. In der Hauptsaison werde ich allerdings ins Haupthaus ziehen, denn dann brauchen wir jede Lodge. Aber bis dahin genieße ich das einfache Leben.“
    „Das einfache Leben?“ Sabrina verdrehte die Augen. Dreimal hätte das Apartment, das sie mit Russell bewohnt hatte, in dieses Zimmer gepasst. Und ganz bestimmt gingen von dem Flur noch ein paar Schlafzimmer ab. Eins würde sie sicher bald sehen … Wieder trank sie einen großen Schluck Wein. „Das Leben in dieser Luxuslodge nennst du einfach?“
    „Na ja, im Vergleich zum Hotel ist das Leben in der Lodge ziemlich einfach. In Jarrod Manor gibt es den Empfangschef, der dir jeden Wunsch erfüllt. Zwei- bis dreimal pro Tag kommt das Zimmermädchen. Und wenn du willst, kocht dir der Chefkoch etwas nach deinen Wünschen, und der Weinkellner serviert dir die besten Weine in der Suite. Im Hotel wirst du in jeder Hinsicht verwöhnt. Selbst meine Unterwäsche wird gebügelt.“
    Seine Unterwäsche, daran wollte sie nun wirklich nicht denken … „Dann war es für dich sicher nicht leicht, das alles hinter dir zu lassen, als du weggezogen bist.“
    „Im Gegenteil. Ich war froh. Wenn dir alles abgenommen wird und du keine eigenen Entscheidungen fällen kannst, sondern nur Erwartungen zu erfüllen hast, kannst du nicht herausfinden, wer du bist und was du eigentlich willst.“
    „Die Erwartungen deines Vaters?“
    Er nickte kurz.
    „Meine Eltern waren genauso. Sie wollten, dass ich wie sie als Wissenschaftlerin Karriere mache und immer die besten Noten nach Hause bringe. Sie konnten einfach nicht begreifen, dass das College nichts für mich war.“
    „Warum denn nicht?“
    Weshalb hatte sie ihm das bloß erzählt? Es ging ihn doch gar nichts an. Um Zeit zu gewinnen, nahm sie erneut einen Schluck. Vielleicht löste der Wein ihr die Zunge. Normalerweise trank sie kaum etwas. „Obwohl ich meist gute Noten hatte, habe ich Lernen gehasst. Ich bin eher ein pragmatischer Typ.“
    „Du bist mehr fürs Lernen durch die Praxis. Das ist doch auch okay.“
    Überrascht sah sie ihn an. Noch nie hatte jemand sie in diesem Punkt verstanden. Warum gerade er? Er kannte sie doch kaum. Selbst die Großeltern, die sie in ihren Entscheidungen immer unterstützt hatten, waren davon ausgegangen, dass sie irgendwann noch einmal aufs College gehen würde, dass sie nur mehr Zeit brauchte.
    Gavin kam näher. Sie hätte ihn berühren können, tat es aber nicht. Irgendwie war sie noch nicht bereit, diesen Schritt zu tun, der unweigerlich im Bett enden würde. Auch wenn ihr Herz schneller schlug, wenn sie nur daran dachte.
    „Komm, wir wollen uns im Whirlpool aufwärmen, bevor das Essen kommt“, schlug er vor.
    Sie errötete und warf einen schnellen Blick auf die Terrasse. „Aber ich habe keinen Badeanzug mitgebracht.“
    „Den brauchst du auch nicht. Die Terrasse ist vor fremden Blicken geschützt.“
    „Aber was ist mit den Leuten, die das Essen bringen?“
    „Das lassen sie in der Küche stehen.“
    „Äh … ich …“ Der Mut hatte sie verlassen. Glücklicherweise war ihr eben etwas anderes aufgefallen. „Aber auf der Terrasse liegt noch Schnee. Ich wundere mich, dass man die nicht frei geräumt hat wie den Eingangsbereich.“
    „Das habe ich angeordnet. Es gibt nichts Schöneres, als in einem sprudelnden Whirlpool zu sitzen, umgeben von Schnee, und in den klaren Sternenhimmel zu sehen.“
    Der Mann kann sich gut ausdrücken, das musste sie zugeben. „Aber die Sterne sind doch noch gar nicht da.“
    „Stimmt.“
    „Und es soll noch mehr Schnee geben. Wahrscheinlich ist der Himmel dann voller Wolken, sodass man die Sterne nicht sehen kann.“
    „Möglich. Bist du eigentlich immer so nüchtern?“
    Ja, nur so hatte sie überleben können. In einem rosaroten Traum von immerwährender Liebe hatte sie ihr Zuhause überstürzt verlassen und sich plötzlich in einer kalten realen Welt wiedergefunden. Russell war viel in Auslandseinsätzen unterwegs gewesen, und sie hatte in der engen Wohnung gesessen und versucht, mit dem wenigen

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