Verliebt in der Nachspielzeit
Gelegenheiten selbst am liebsten die Klamotten heruntergerissen und sich auf ihn gestürzt. Aber sie fühlte sich unwohl – sie kam sich fett, ungelenk und hässlich vor und wollte ihm diese Makel nicht zeigen.
Kurzum: sie war der Meinung, nicht wert genug für John Brennan zu sein.
Nachdem sie Andie abgewürgt hatte, setzte sie sich wieder an ihren Computer und begann nach wirksamen Diäten zu suchen.
5. Kapitel
„Mit der Defense können wir zufrieden sein, John.“
„Ja, aber mir macht die Offense Sorgen“, seufzte John und warf den Spielern, die ihre Taschen im Reisebus der Titans verstauten, nachdenkliche Blicke zu, während er mit seinem Assistenten Roy Baxter einige Meter entfernt stand und die letzten Vorbereitungen traf, um das Trainingslager in Connecticut nach zehn Tagen endlich zu verlassen.
„Palmer macht sich gut.“
John nickte und beäugte den jungen Quarterback, der einem Teamkollegen scherzend einen Boxschlag auf den Arm gab, zweifelnd. „Ich will sein Knie schonen. Wenn er sich zu früh verausgabt, könnte er seine Karriere an den Nagel hängen.“
„Kann sein.“ Roy war zwar fünfzehn Jahre älter als John, aber sein Cheftrainer hatte sich verletzungsbedingt aus dem aktiven Footballgeschäft zurückziehen müssen, daher gab er viel auf dessen Meinung und traute seiner Spürnase. „Mitch ist fit.“
„Nicht fit genug.“ John sah auf seine Armbanduhr und blinzelte anschließend gegen die helle Nachmittagssonne an. „Wir müssen abwarten, aber ich bin nicht wirklich zufrieden mit der Situation.“
„Du kannst ja George drauf ansprechen, wenn wir nächste Woche zu seiner Eröffnungsgala gehen.“
John warf dem kleineren und leicht korpulenten Mann einen ironischen Blick zu. „Als gäbe es eine Möglichkeit, gerade dort mit ihm über unser Quarterbackproblem zu sprechen, Roy.“
Ihr beider Chef, George MacLachlan, veranstaltete jedes Jahr eine Eröffnungsgala mit seinen Freunden, Geschäftspartnern und den Sponsoren der Titans , bei der das komplette Team vorgestellt wurde. Als junger Spieler hatte er diese Gala aufregend gefunden, aber mittlerweile wusste er, dass es dabei darum ging, möglichst viele Hände zu schütteln und sich von der besten Seite zu präsentieren, damit die Gelder flossen. Momentan raubte ihm diese Gala wertvolle Zeit, die er besser mit Taktikplanung oder mit Hanna verbracht hätte. Wobei ihm einfiel ...
„Coach“, der Busfahrer blieb schnaufend vor ihm stehen. „Wir wären soweit.“
„Wunderbar“, murmelte er zerstreut und gab Roy ein Zeichen, das Team einzusammeln und in den Bus zu verfrachten.
Er versuchte sich auf seine Papiere zu konzentrieren und bestieg als Letzter den Bus, in dem es sich alle Spieler bereits gemütlich gemacht hatten, ihre Kissen oder Schmusedecken hinter den Köpfen zurecht gerückt hatten und dabei waren, sich die jeweiligen Kopfhörer über die Ohren zu stülpen. Nach nicht einmal zwei Stunden Fahrt waren sie zurück auf dem Titans -Gelände in New York, wo John die Gelegenheit für ein paar Ansagen nutzte, bevor das Team ins Wochenende geschickt werden konnte.
Anfangs hatte er ernsthaft überlegt, ob er für den Job geeignet war, schließlich hatte er vor zwei Jahren selbst gegen die meisten seiner jetzigen Spieler noch auf dem Feld gestanden und war nicht viel älter, doch Respekt war von Anfang an kein Problem gewesen. Er war der Coach und er hatte das Sagen. Niemand im Team bezweifelte dies.
Er stellte sich vorne neben den Busfahrer in den Gang und ignorierte das Mikrofon, da seine Stimme nicht gerade leise war, wenn er sie erhob. Ein Blick auf den massiven Strong Safety, Eddie Goldberg, der relativ weit vorne saß und einen Lippenpflegestift auftrug, ließ seine Augenbrauen nach oben zucken. Der gigantische Footballspieler erhaschte einen Blick auf seinen Coach, senkte sofort peinlich berührt den Drogerieartikel und errötete unter seinem dunkelbraunen Gesicht.
John zog eine Grimasse und hüstelte: „ Ladies , Roy wird draußen die aktuellen Taktikbücher verteilen, die ihr bitte auswendig lernt.“
In den hinteren Reihen stöhnten einige seiner Spieler vernehmlich, doch er ignorierte dies und erklärte weiter: „Außerdem will ich, dass ihr in den nächsten Wochen die Fitness- und Ernährungspläne befolgt. Einige von euch liegen bedenklich über der angemessenen Körperfettgrenze und sollten dringend etwas dagegen tun.“
„Das gilt wohl dir, Al“, brüllte einer der Spieler dem monströsen Center
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