Verliebt in der Nachspielzeit
Abschürfungen im Gesicht zeigte. Er rief, dass John froh sein könnte, Sie los zu sein und einige andere Kommentare …“ Chrissy schluckte. „Da ist John ausgerastet.“ Sie schüttelte den Kopf. „So habe ich ihn noch nie gesehen. Ohne Vorwarnung ist er auf den Journalisten losgegangen und hat auf ihn eingeprügelt. Es gab einen riesigen Tumult. Einige der Footballspieler mussten John von dem Journalisten wegziehen.“
„Oh mein Gott“, flüsterte Hanna entsetzt.
„Irgendein anwesender Fan buhte und warf John vor, das Spiel wegen Ihnen verpasst und dem Team geschadet zu haben. Daraufhin beschimpfte John ihn als Arschloch und musste regelrecht vom Platz gezerrt werden.“ Chrissy sah immer noch ungläubig aus.
Hanna musste das erst einmal verdauen. „Erzählen Sie mir jetzt auch kein Märchen?“
„Sie können es sich selbst anschauen, wenn Sie es im Internet anklicken. Tagelang war es eines der meistangeschauten Videos.“
„Oh nein“, Hanna schüttelte den Kopf. „Was passierte mit John?“
„John hat am nächsten Tag gekündigt.“
Fassungslos starrte Hanna sie an. „Er hat was getan?“
Chrissy wirkte nun sogar ein wenig empört. „Natürlich hat er gekündigt! Denken Sie tatsächlich, dass er keine Konsequenzen daraus zieht, was mit Ihnen passiert ist? Er hat sogar eine kurze Pressekonferenz gegeben, in der er verkündet hat, dass er nicht länger für New York als Coach arbeiten könne, da er wütend und enttäuscht darüber sei, wie man sein Privatleben und seine Angehörigen behandele.“
Verwirrt schaute Hanna ins Leere.
„Hanna, was haben Sie denn gedacht, was er täte?“
Hanna schluckte. „Er hat wegen mir gekündigt?! Warum hat er das nicht erzählt?“
Chrissy schnaubte ironisch auf. „Nach meinem letzten Telefonat mit John hatte ich den Eindruck, dass Sie seine Anrufe ignoriert haben.“
„Das stimmt.“ Hanna vergrub ihre Stirn in der linken Hand und kniff die Augen zusammen. „Verstehen Sie mich nicht falsch“, krächzte sie, „aber ich … ich wollte und konnte ihm nich t zuhören oder mit ihm sprechen, weil ich dann ganz sicher meine Meinung geändert hätte.“
„Das wäre gut gewesen“, Chrissy seufzte. „Warum haben Sie ihn im Krankenhaus abgewiesen? Er war völlig fertig mit den Nerven“, ihre Stimme klang anklagend.
Hanna sah sie mit feuchten Augen an. „Ich habe es nicht mehr ausgehalten – deshalb! Ständig schrieb jemand eine Verleumdung oder Beleidigung über mich. Fotos wurden mit ziemlich verletzenden Botschaften über mich gedruckt, oder ich las, dass John schon längst eine andere, bessere, hübschere und passendere Freundin hätte, was mich extrem verunsicherte. Ich konnte nicht mehr zur Arbeit gehen, weil sich Journalisten in meine Vorlesung schmuggelten und belästigten. Fans nannten mich Goldgräberin und warfen mir vor, John mit einem Kind einfangen zu wollen. Dann werde ich von Johns verrückter Stalkerin angegriffen und verprügelt. Im Krankenhaus werde ich mit einem gebrochenen Unterarm und einer Gehirnerschütterung wach, während John an meinem Bett sitzt und weint“, Hanna schluchzte auf. „Und alles, woran ich in Panik denken kann, ist, dass er das Spiel verpassen wird und wegen mir vielleicht seinen Traumberuf aufgeben könnte. Wegen mir sollte er sich nicht gezwungen fühlen, seinen Job an den Nagel zu hängen!“
Chrissy sah sie nach diesem Gefühlsausbruch schockiert an. „Warum haben Sie es ihm denn nicht gesagt!“
„Verdammt, ich wollte nicht mit seinem Beruf konkurrieren! Ich weiß genau, wie viel ihm seine Arbeit bedeutet.“
„Also haben Sie ihn gar nicht wähl en lassen und sind einfach fortgegangen?“ Chrissy schüttelte den Kopf. „Das war dumm.“
„Es war r ational!“ Hanna sah sie trotzig an.
„Ich glaube, ich verstehe “, Chrissy fixierte sie ernst. „Sie hatten Angst, dass er sich nicht für Sie entscheiden würde!“
Verzweifelt schüttelte Hanna den Kopf. „Sie sind nicht die einzige Person auf dem Planeten, der John kennt, Chrissy. Ich weiß , dass er sich für mich entschieden hätte, weil er der verantwortungsvollste Mensch ist, den ich kenne.“
„Und was war dann Ihr Problem?“
Sie schluckte die beißenden Tränen hinunter. „Ich hätte es nicht ertragen, wenn er mich irgendwann einmal für diese Entscheidung verabscheut hätte.“
„Sind Sie verrückt?“ Chrissy schüttelte ungläubig den Kopf. „Wie können Sie das nur gedacht haben?“
Mit trauriger Stimme gestand Hanna:
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